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Reporter Eutin

Spielend Deutsch lernen

Eutin. Die zwei großen roten Kisten, die seit Kurzem in der Kreisbibliothek Eutin stehen, haben es in sich – sie sind randvoll mit Büchern, Spielen, Wörterbüchern und vielem mehr, das meiste davon zweisprachig, Arabisch-Deutsch oder auch mal Russisch-Deutsch, und jedes einzelne Teil macht das Lernen der deutschen Sprache leichter und spielerischer. Dank der Unterstützung der Sparkasse Holstein konnten für die Eutiner Kreisbibliothek zwei der roten Medienboxen angeschafft werden, die jetzt aktiv bei der Integration der Flüchtlinge eingesetzt, den Eutiner Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt, aber auch bei den Aktionen der Kreisbibliothek für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus aller Herren Länder eingesetzt werden. Die Medienboxen wurden von der Büchereizentrale Schleswig Holstein zusammen mit dem Flüchtlingsrat des Landes entwickelt und gefüllt – sie sollen der ersten Orientierung in der neuen Umgebung und in der deutschen Sprache dienen und richten sich an Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Ganz sicher macht es auch Erwachsenen Spaß, den kleinen Globus mit den Stift anzutippen und sich spannende Informationen über den angetippten Ort anzuhören. Und die Bild-Wörterbücher mit der Lautschrift machen Spaß und Lust darauf, die jeweils andere Sprache so zu lernen. Um ihnen den Zugang zur deutschen Sprache, zur Bücherei und auch ein bisschen zur Kultur ihrer neuen Heimat zu erleichtern, hat die Kreisbibliothek – ebenfalls dank der Unterstützung durch die Sparkasse Holstein – zwei Flyer herausgebracht, die die Menschen auf Deutsch, Englisch und Arabisch willkommen heißen, erklären, dass es Medien in vielen Sprachen und für jedes Alter gibt und die Möglichkeiten der Bücherei vorstellt. Zusammen mit Sophia Schutte, der Koordinatorin der Flüchtlingshilfe der Stadt Eutin, und Antje Bunse mit ihrer Volkshochschule hält die Kreisbibliothek so ein umfangreiches Angebot bereit, das das Erlernen der deutschen Sprache leichter macht. Damit seien die Einrichtungen der Kulturstiftungen des Kreises am Puls der Zeit, freut sich Carsten Behnk, der Leiter der Kulturstiftungen des Kreises, denn der Höhepunkt der Flüchtlingswelle sei sicherlich noch nicht erreicht. Umso wichtiger sei es, frühzeitig Angebote zur Integration zu machen, um alle Negativbeispiele zu vermeiden. "Und die größte Barriere ist die Sprache", so Carsten Behnk, "die gesprochene wie die geschriebene." Denn für viele der Ankommenden ist unser Alphabet Neuland und Bücher auf Arabisch habe es in den Eutiner Bibliotheken bisher nicht allzu viele gegeben. "Bis auf ein ganz altes in der Landesbibliothek", schmunzelt Behnk. Mit den Medienboxen haben wir ein gutes Angebot, um die Flüchtlinge willkommen zu heißen", strahlt auch Bibliotheksleiterin Beate Sieweke, "wir haben jetzt schon Kontakt zu vielen der neu Angekommenen, das freut uns sehr. Den wollen wir aber noch deutlich ausbauen und unsere Barriere möglichst niedrig halten. Das machen die Medienboxen besonders leicht – Und mit ihrer neuen Mitarbeiterin Dolgorsuren Chimedorj hat sie ein echtes As im Ärmel. Die Bibliothekarin, die in der Mongolei geboren wurde und seit neun Jahren in Deutschland lebt und hier studiert hat, freut sich besonders über den vielfältigen Bestand der roten Boxen und darauf, damit die Flüchtlinge bei der Orientierung im neuen Land zu unterstützen. "Das liegt mir sehr am herzen, weil ich verstehen kann, wie das ist. Es ist für jeden etwas dabei", sagt sie, "aber besonders schön sind die bilingualen Bilderbücher, davon gibt es nur sehr wenige." Wie die Geschichte von dem kleinen Jungen, der, fremd in der neuen Stadt, beschließt, dass der Mond sein neuer Freund sein würde. Auf Deutsch und Arabisch und mit liebevoll gezeichneten Bildern ist es toll für Kinder, macht aber auch Erwachsenen Spaß. Genauso wie Tim und Struppi auf Französisch oder Schlaf gut, kleiner Regenbogenfisch auf Englisch. Es gibt Gregs Tagebücher auf Englisch und Elmar und Rosa auf Deutsch-Französisch. Und von dieser Art Medien gibt es ganz viele in der Medienbox – den Ting Globus und viele Spiele, die Sprache und Kommunikation ganz spielerisch und nebenbei fördern. Eingesetzt werden sollen die Medien auch bei den Gesprächsgruppen, die in der Kreisbibliothek stattfinden werden und wenn Andrea Angerer für Kinder aus aller Welt vorliest, das nächste Mal am kommenden Donnerstag, dem 26. November.


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