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„Gärtnern mit Kindern“ freut sich auf viele Gartenfreunde

Gudrun Willmann (li.) und Hildegard Kröger helfen beim Kräuterpflücken im Hochbeet.

Gudrun Willmann (li.) und Hildegard Kröger helfen beim Kräuterpflücken im Hochbeet.

Preetz (sh). Seit 2009 gärtnern rund 220 Kinder aus vier Kindergärten und zwei Schulen auf ihren „eigenen“ Flächen: Die Initiative „Gärtnern mit Kindern“ im Mühlenaupark, ein wenig versteckt hinter dem Kindergarten Regenbogen gelegen, hat auf 1.100 Quadratmetern ein fruchtbares und lebendiges Fleckchen Erde geschaffen. Menschen aller Alters- und Berufsgruppen verbindet hier der Wunsch, Kindern die Natur und den Garten als elementaren Erfahrungsraum nahe zu bringen – alles ehrenamtlich. Seit den Osterferien sind 16 Kinder der ersten Klasse der Sprachheilintensivmaßnahme (SIM) des Förderzentrums mit dabei. Nico und Lilli dürfen heute Unkraut jäten. Zwischen den Zwiebeln, Erbsen, dem Spinat und dem Schnittsalat wuchert es fleißig – das muss raus, damit das Gemüse wachsen kann. Gartenpatin Hildegard Kröger und Lehrerin Gudrun Willmann helfen, zeigen den Unterschied zwischen dem zarten Karottenkraut und dem Unkraut. „Für die Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprache ist das handlungsorientierte Arbeiten hier im Garten äußerst wichtig“, erklärt die Pädagogin. „Die Schüler sehen, wie Gemüse gesät oder gepflanzt wird, pflegen, ernten und essen es. Viele kennen Gemüse nur aus dem Supermarkt oder haben vieles noch gar nicht gegessen.“ Wichtig sei das Tun können, nicht nur auditiv, sondern auch visuell, so Willmann, erst durch das zusätzliche Handeln könnten die Schüler verstehen. Und sie müssen sich bemühen, deutlich zu sprechen, wenn sie mit den Gartenpaten sprechen. Milena hat zerbröselte Eierschalen um einen Kürbis herum entdeckt. „Das soll die Schnecken fernhalten“, erklärt Hildegard Kröger. Während Steven mit einer kleinen Gartenhacke den Weg vom Unkraut befreit, holen Louis und Lilly Wasser aus der Pumpe. Das ist für die frisch gepflanzten Zucchini, Kürbisse und den Porree. Gartenpatin Anke Albers hilft Machmud, eine Kürbispflanze in das Loch zu setzen. Eine tolle Idee sind die eingegrabenen Töpfe neben den Pflanzen, „dann kann man besser gießen“, erklärt Lilly. Zum Schluss der Vormittages pflücken die Kinder Kräuter im Hochbeet und rühren Kräuterquark an. Lecker! Einmal in der Woche kümmert sich die Sprachheilklasse um ihre Gartenfläche, gestaltet, sät, pflanzt und erntet was die Jahreszeit hergibt. Ein echter Paradiesgarten. Und der kann am 17. Juni besichtigt werden. Dann ist Tag des Offenen Gartens in Schleswig-Holstein und Hamburg und viele – meist private – Gärten öffnen für die Öffentlichkeit ihre Gartenpforten. Von 10 bis 17 Uhr darf „Gärtnern mit Kindern“ hautnah erlebt werden. Es gibt Kaffee und Kuchen. Führungen sind nach Absprache möglich. Das Gelände ist rollstuhlgängig. Als Eintritt wird um eine Spende gebeten


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