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Reporter Eutin

Plöner Jahresrückblick 2016

Plön (los). Die Stadt Plön befindet sich wieder in ruhigem Fahrwasser. Insbesondere die Themen Flüchtlingswelle, Bürgermeisterwahl und zuletzt der Ausbruch der Vogelgrippe am Großen Plöner See hielten die Kommune in diesem Jahr in Atem. „Das hat uns sehr beschäftigt“, bekräftige Bürgermeister Jens Paustian im Jahresrückblick. Das, und insbesondere auch die demolierte Behindertentoilette im Bahnhofsgebäude, die im vergangenen Herbst bereits zum zweiten Mal schwer beschädigt wurde. Ein Problem, dem nun mit Videoüberwachung begegnet werden soll. Auch die Schwimmhalle PlönBad, die vergangenen Herbst ihren fünfjährigen Geburtstag mit über 300 Besuchern feierte, war im November in Mitleidenschaft gezogen worden. Folge des Einbruchs sei ein Sachschaden in Höhe von rund 20000 Euro gewesen. Nach wie vor ist auch das „Piratenland“, der Kleinkinderbereich außer Betrieb. Ein Grund für die gesunkenen Besucherzahlen, vermutet Paustian. Hatte es 2015 noch rund 69000 Badegäste in die Schwimmbecken gezogen, waren es 2016 nur 64000. Am Kleinkinderbecken waren im vergangenen Jahr Schäden festgestellt worden. Inzwischen sei vor Gericht ein selbständiges Beweisverfahren wegen Baumängeln beantragt worden. Bewegte Zeiten: Ging es 2016 zunächst darum, mit der großen Zahl zugewiesener Flüchtlinge fertig zu werden und ihre Unterbringung zu ermöglichen, löste schon bald der Wahlkampf um das Amt des Bürgermeisters die „Nummer eins“ der städtischen „Tagesthemen“ ab, zum Jahresende getoppt von den Schlagzeilen um verendete Wasservögel. Das tote Geflügel hielt insbesondere die Mitarbeiter des Plöner Bauhofs auf Trab, die sich um das Einsammeln der gemeldeten Kadaver kümmerten und die Seeufer im Blick behielten. Immerhin sei hinsichtlich der Totfunde ein positiver Trend festzustellen: „Derzeit wird es weniger“, so Paustian. Insgesamt 79 Flüchtlinge sind im abgelaufenen Jahr der Stadt Plön zugewiesen und somit neu aufgenommen worden, betreut durch zwei hauptamtliche Kräfte und zahlreiche Ehrenamtler, die in der Kreisstadt nach Kräften Vieles bewegt haben. Die Aufgabe einer dezentralen Unterbringung der Menschen habe gut gelöst werden können. Rund 60 Untermietverträge für die Stadt Plön sowie die Gemeinden Bösdorf und Ascheberg hatte der Fachbereich II (ehemals Liegenschaftsamt) dafür geschlossen. Unabhängig von der Aufnahme der Flüchtlinge ist Plöns Einwohnerzahl ein bisschen angestiegen: 853 Wegzügen stehen 1070 Zuzüge gegenüber. Das Standesamt verzeichnete 133 Trauungen – vier mehr als 2015. Nicht alle davon sind Plöner, weiß Paustian. Genau genommen waren es lediglich 40 Plöner Traupaare. 25 Paare zählten zum Bereich Amt Großer Plöner See und insgesamt 68 seien für die Hochzeit sogar von außerhalb dieses Gebietes in die Kreisstadt gekommen. „Dies zeigt, dass sich die Stadt als Trau-Ort großer Beliebtheit erfreut“, so Paustian mit Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten, sich in Plön standesamtlich das Ja-Wort zu geben. Und zwar mit Stil. 69 Paare taten dies im Trauzimmer des Rathauses am Schlossberg, fünf auf dem Boot der „Fünf-Seen-Fahrt“, die auf den Gewässern zwischen Plön-Fegetasche und Bad Malente-Gremsmühlen unterwegs ist, 55 im Rokokosaal des Prinzenhauses und vier in der Schlosskapelle. 2016 wurden diese Räumlichkeiten erstmals für die bewegenden Momente der standesamtlichen Eheschließung von der Fielmann Akademie im Plöner Schloss zur Verfügung gestellt. Auch als Urlaubsort schneide die Kreisstadt gut ab. So verbuchte die Tourist Info Großer Plöner See von Januar bis September 33500 Ankünfte. Ein Prozent mehr als 2015. Die Übernachtungen betrugen 125056 , minus 0,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Zudem halte der Trend zu kurzfristigen Buchungen an. 90000 Besucher führte ihr Weg in den – inzwischen als „barrierefrei“ geprüften – Plöner Bahnhof mit der Tourist Info. Davon seien 25 Prozent Bahnkunden gewesen. Nach der Bürgermeisterwahl im Juli 2016 geht Paustians Amtszeit mit Ablauf des Monats Februar zu Ende. Insgesamt 12 Jahre liegen dann hinter ihm. Aktuell bereite er die Übergabe der Amtsführung mit Nachfolger Lars Winter vor. Gern hätte er weiter gemacht. „Es war eine schöne Zeit“, sagt er. „Aber das ist Demokratie.“ Gleichzeitig freut sich Jens Paustian darauf, wieder mehr Zeit für die Familie zu haben. Und die will er erst einmal genießen.


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