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Marco Gruemmer

City Skyliner: Anwohner wollen mobilen Aussichtsdrehturm verhindern

Diese Drehkabine des City-Skyliners soll als touristische Attraktion im Sommer 2016 einen Monat lang Urlauber und Tagesgäste in 72 Meter Höhe befördern. Anwohner befürchten Lärm und Eingriff in die Privatsphäre. (Foto: Skyliner GmbH)

Diese Drehkabine des City-Skyliners soll als touristische Attraktion im Sommer 2016 einen Monat lang Urlauber und Tagesgäste in 72 Meter Höhe befördern. Anwohner befürchten Lärm und Eingriff in die Privatsphäre. (Foto: Skyliner GmbH)

Tdf. Strand/Niendorf. Neues Streitthema in Timmendorfer Strand: Einige Anwohner aus der oberen Poststraße in Timmendorfer Strand wollen die Aufstellung eines mobilen Aussichtsturms neben dem Alten Rathaus verhindern. Bereits im Juli hat sich der Tourismus-Ausschuss einstimmig für das Projekt „City Skyliner“ ausgesprochen. Der insgesamt 81 Meter hohe Turm mit einer drehbaren Aussichtskabine in 72 Metern Höhe soll nach mehreren Standortprüfungen auf der Rasenfläche neben dem Alten Rathaus zwischen Timmendorfer Platz und Poststraße aufgestellt werden.
 
Am 1. Oktober hat dazu ein gemeinsames Gespräch mit Bürgermeisterin Hatice Kara, Tourismuschef Joachim Nitz, dem Betreiber des Aussichtsturmes und den unmittelbar beteiligten Anwohnern stattgefunden. „Hier wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt,“ berichtet Thomas Nörenberg, der in der Poststraße direkt gegenüber der Rasenfläche am Alten Rathaus wohnt. „Unserem vorher eingereichten Einspruch gegen dieses Projekt an diesem Ort wurde entgegnet: Der Turm sei beschlossene Sache und wird neben dem ,Alten Rathaus’ im kleinen Park im nächsten Jahr errichtet.“
 
Die aufgebrachten Anwohner befürchten unter anderem einen extrem erhöhten Lärmpegel nicht nur durch den Turm selbst sondern auch durch „all die Begleiterscheinungen“, die so ein Projekt mit sich bringt. Aber auch Eingriffe in die Privatsphäre: „Der Turm wird 80 Meter hoch sein und zum Teil nur 30 Meter von unseren Grundstücken entfernt aktiv sein.“ Die Entfernung zu den Grundstücken sei laut Nitz aber deutlich höher.
 
In einem Schreiben an die Presse schreiben die Anwohner der oberen Poststraße: „Der Verlust von Einnahmen bezüglich der Vermietung ist vorgezeichnet. Viele Urlauber, und das ist jetzt schon angekündigt, werden bei Umsetzung des Projekts nicht mehr in der Nähe des Turmes Urlaub machen wollen.“
 
Anwohner Thomas Nörenberg: „Kein Bürger wird etwas dagegen haben, unseren Ort an Attraktivität durch verschiedenste Projekte wachsen zu lassen. Das ist man dem Urlauber auch schuldig! Aber bitte auch mit dem nötigen Respekt und der Rücksichtnahme der betroffenen Bürger. In dieser Angelegenheit wird dieser Respekt uns Bürgern gegenüber mehr als ignoriert!“
 
Dabei geht es aber lediglich um vier Wochen, die der Aussichtsturm im Zentrum von Timmendorfer Strand stehen wird. Der Skyliner soll vom 10. August bis 11. September 2016 täglich von 10 bis 22 Uhr in Betrieb sein.
 
Möglichkeiten für andere Standorte gäbe es laut den Beschwerdeführern genügend - wie zum Beispiel der Großparkplatz am Höppnerweg. „Aber scheinbar will die Gemeinde unbedingt den Konflikt mit dem Bürger. Wir jedenfalls werden alle rechtlich zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, um dieses Projekt an diesem Standort zu verhindern,“ berichtet Thomas Nörenberg im Namen der direkten Anwohner. Dabei handelt es sich aber um einen einstimmigen Beschluss der Mitglieder des Tourismusausschusses, der nun lediglich von der Gemeinde ausgeführt werden soll. Neben dem Skyliner werde es laut Nitz auch nur einen kleinen Kiosk mit Eis, Getränken und Postkarten geben und keine große Gastronomie oder ähnliches.
 
Zum Standort sagte Tourismuschef Joachim Nitz, Geschäftsführer der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH: „Wir möchten unseren Besuchern natürlich die schöne Seite von Timmendorfer Strand zeigen, also das Zentrum mit dem Strandpark und der Ostsee dahinter — und keine asphaltierte Parkfläche oder das Klärwerk an der B 76.“ Außerdem hat die Tourismus GmbH im Hinblick auf die Privatsphäre bereits mit einer Drohne getestet, wie weit der Einblick aus 72 Metern Höhe in die Häuser sei. Diese seien unter anderem durch die umliegenden Bäume nicht einsehbar.
 
„Als Fahrgeschäft gehört ein Skyliner zu den ,fliegenden Bauten’, die keine Baugenehmigung benötigen,“ berichtet Bürgermeisterin Hatice Kara, die in der nächsten Sitzung des Tourismusausschusses am Donnerstag, dem 12. November, ab 18 Uhr in der Mensa der GGS-Strand Europaschule unter „Berichte der Verwaltung“ über das Projekt berichten wird.
 
INFO CITY SKYLINER: Der City Skyliner der Firma Skyliner GmbH ist der modernste und höchste mobile Aussichtsturm der Welt, seine Gesamthöhe von 81 Metern macht ihn zum weithin sichtbaren Eye Catcher und ein generationenübergreifendes Erlebnis. Die Aussichtsplattform mit einer maximalen Höhe von 72 Metern bietet eine atemberaubende Sicht in die Ferne, bei gutem Wetter sind es bis zu 29 Kilometer Panoramablick. Die vollklimatisierte Kabine mit barrierefreiem Zugang bietet Platz für 60 Personen. Die sehr angenehme, weiche Fahrt mit leichter 360° Grad Drehung machen den City Skyliner zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie und für Timmendorfer Strand eine zusätzliche Attraktion für alle Urlauber und Tagesgäste. Die niedrige Geräuschemission von weniger als 40 dB erlauben den Einsatz laut Betreiber-Webseite an nahezu jeder Location. Der Gemeinde entstehen dabei keine Kosten.


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