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Reporter Timmendorf

Politische Schwergewichte zu Gast in Ratekau

Ratekau. Prominenter Besuch in Ratekau. Am vergangenen Freitag war der Grüne Bundestagsabgeordnete für die Kreise Herzogtum Lauenburg, Stormarn, Lübeck, Ostholstein und Plön, Dr. Konstantin von Notz, zu Gast beim Ratekauer Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende wurde dabei von keinem Geringeren als Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Deutschen Bundestag, begleitet. Anlass für den Abstecher der grünen Doppelspitze nach Ostholstein war die Hinterlandanbindung zur Festen Fehmarnbeltqueltquerung. Nach Besuchen in den betroffenen Gemeinden, wurde das Thema im gut gefüllten Bürgersaal des Ratekauer Rathauses mit Anwohnern aus der Region diskutiert. Konstantin von Notz stellte die Sinnnhaftigkeit der Festen Querung generell in Frage und kritisierte die Informationspolitik der Vorhabenträger zu dem geplanten Projekt. Für seine gesamte Partei gehe es nicht zuletzt angesichts in die Höhe schießender Kosten nach wie vor nicht darum, dass die Querung gebaut werde, sondern ob sie gebaut werde. „Die Kosten auf dänischer Seite belaufen sich mittlerweile auf sieben Milliarden Euro. Umgerechnet auf die Größe Deutschlands wären das hier 70 Milliarden.“ Hofreiter, der bekanntlich auch als Kandidat der Grünen für eine Kanzlerkandidatur im nächsten Jahr gehandelt wird, stellte die feste Fehmarnbeltquerung ebenfalls in Frage. Er betonte zwar, dass es nach wie vor Ziel sein müsse, möglichst viele Güter weg von der Straße auf die Schiene zu bringen, bezweifelte jedoch das für die Fertigsstellung der Querung voraussichtlich 2030 prognostizierte hohe Verkehrsaufkommen auf der Straße. „In zehn bis fünzehn Jahren wird es viel mehr halb- und vollautomatische Pkw geben. Diese Fahrzeuge können wesentlich enger hintereinander fahren. Der Verkehrsfluss wird allein durch diese Technik eher entlastet.“ Darüber hinaus zog Hofreiter Vergleiche zum Tunnelbau und der Gütertrasse im Rheintal. Wie dort befürchte er, werde auch die Hinterlandanbindung zur Beltquerung nicht mit der Fertigstellung des Projektes abgeschlossen sein. Auch betonte er, dass die momentan zwar gute Hauslage Deutschlands nicht unbegrenzt belastbar sei und vor diesem Hintergrund im gesamten Bundesgebiet verkehrstechnisch etliche andere und wichtigere Vorhaben anstünden. Und: Komme es dennoch zum Bau der Querung, „müssen alle Betroffenen so gut entlastet werden, wie es möglich ist.“


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