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Reporter Eutin

Schule im Garten!

Schulleiter Sven Ulmer, sein Stellvertreter Reiner Siemers und die mitverantwortliche Lehrerin Tanja Von der Meirschen haben schon mal die Gartengeräte rausgeholt: Die Hutzfelder Außenstelle der Wilhelm-Wisser-Schule bietet angehenden Fünftklässlern eine Naturwissenschaftsklasse mit besonders praxisorientierter Ausrichtung, kurz eine „Gartenklasse“ an.

Schulleiter Sven Ulmer, sein Stellvertreter Reiner Siemers und die mitverantwortliche Lehrerin Tanja Von der Meirschen haben schon mal die Gartengeräte rausgeholt: Die Hutzfelder Außenstelle der Wilhelm-Wisser-Schule bietet angehenden Fünftklässlern eine Naturwissenschaftsklasse mit besonders praxisorientierter Ausrichtung, kurz eine „Gartenklasse“ an.

Hutzfeld (ed). Garten statt Schule! Ganz so ist die neue „Gartenklasse“, die es im neuen Schuljahr an der Hutzfelder Außenstelle der Wilhelm-Wisser-Schule geben soll, natürlich nicht gemeint – vielmehr ist es ein ganz besonderes naturwissenschaftliches Profil, das die Schule ihren angehenden Fünftklasslern bietet. Eine Klasse, die die Faszination von Biologie, Chemie und Physik auf sehr praktische und anschauliche Art vermittelt, Lust auf Naturwissenschaften macht und das im ursprünglichen Wortsinn verpackt: Natur-Wissenschaften. Wieso wächst was wie und woraus – dafür stehen, wie bei Profilklassen üblich, zwei zusätzliche Stunden im Stundenplan, die vor allem im Schulgarten verbracht werden.
„Wir haben ein großes Schulgelände“, sagt Tanja Von der Meirschen, die Lehrerin, die mit zwei Kolleginnen verantwortlich für die „Gartenklasse“ zeichnet, „da bietet es sich einfach an, Unterricht auch draußen anzubieten, wo sich die Naturwissenschaften richtig erleben lassen.“ Fächerübergreifend werden in dieser PraxisOrientiertenNaturwissenschafts- oder kurz PON-Klasse naturwissenschaftliche Themen auf unterschiedlichste Art und Weise in den Vordergrund gestellt – ergänzt wird der naturwissenschaftliche Unterricht um zwei zusätzliche Stunden, der vor allem im Schulgarten, in der Natur stattfinden wird. „Wichtig ist es uns, dass die Schüler wirklich Hand anlegen und Erfolge nicht nur sehen sondern auch verarbeiten können“, erklärt Schulleiter Sven Ulmer, „wir erhoffen uns, bei den Kindern Naturnähe zu wecken, aber natürlich auch, Lust auf Naturwissenschaften zu machen.“ So werden auch die Kinder abgeholt und begeistert, die vielleicht eher praktisch als theoretisch lernen, die be-greifen und in der Hand haben wollen, was sie sonst nur im Klassenraum lernen würden.
Die kleine Hutzfelder Schule als Außenstelle der EutinerWilhelm-Wisser-Schule ist ohnehin naturwissenschaftlich orientiert, sodass sich die PON-Klasse prima einfügt und das bereits vorhandene Angebot mit einer besonders praktischen Seite ergänzt. „Es soll ein sehr praktischer Unterricht sein, in dem schnell etwas entsteht“, macht Tanja Von der Meirschen deutlich. „Wir können dabei alle Kompetenzen der SchülerInnen abgreifen und verbinden Theorie mit echter Praxis.“ Das Schöne ist: Das Wissen „verpufft“ nicht einfach. Ab Klasse 7 können die SchülerInnen es entweder im WPU „Angewandte Naturwissenschaften“ vertiefen oder in andere Fachbereiche wechseln.
Gegärtnert wird gleich an mehreren Stellen auf dem großen Schulgelände – so sollen Hochbeete angelegt werden, wo sich bis vor Kurzem der Teich befand, in denen dann Karotten, Salat, Kräuter und vieles Leckere mehr wächst. Und vor dem Grundschultrakt werden Rankgitter angebracht, an denen von Erbsen bis Wicken alles gesät werden kann, was rankt. „Los geht es natürlich nicht gleich draußen“, so Tanja Von der Meirschen, „wir starten mit kleinen Projekten wie Klopapierrollen, in denen wir schnell wachsende Pflanzen aussäen, die dann vielleicht sogar auch in den Garten ausgepflanzt werden können.“ Kresse oder Feuerbohnen wachsen so schnell, dass man ihnen fast dabei zugucken kann – so sehen die Kinder die Früchte ihrer Arbeit, können sie sogar in der Schulküche zu Suppe, Salat, Auflauf verarbeiten. Eine weitere Form von Physik und Chemie, wenn das Angebaute beispielsweise durch Hitze die Konsistenz verändert. Naturwissenschaften da erleben, wo sie stattfinden, das steht auf dem Stundenplan der neuen fünften Klasse mit naturwissenschaftlichem Profil der Wilhelm-Wisser-Schule in Hutzfeld. Angesprochen fühlen sollen sich nicht nur kleine „Naturwissenschafts-Cracks“ sondern auch Kinder, die gern draußen sind und mehr darüber wissen wollen, wie die Natur funktioniert, die Lust haben, mit ihren Händen zu arbeiten anstatt nur im Klassenraum zu sitzen, die es mögen, wenn etwas wächst, die lieber praktisch etwas ausprobieren als nur theoretisch zu lernen.
Die „Gartenklasse“ ergänzt perfekt das Angebot der kleinen Schule mit der familiären Atmosphäre, den engagierten Lehrern und dem Miteinander von Grund- und Gemeinschaftsschülern, das seit Jahrzehnten so schön harmoniert. Angehende Fünftklässler und ihre Eltern, die gern mehr über die Hutzfelder Schule und das naturwissenschaftliche Profil wissen wollen, sind herzlich eingeladen zu den beiden Info-Abenden, die am 12. Februar ab 18 Uhr in der Wilhelm-Wisser-Schule Standort Am Berg in Eutin und am 14. Februar in der Hutzfelder Außenstelle ab 18 Uhr im dortigen Musikraum stattfinden.


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