Neustadt. Rund 600 Menschen üben diesen Sport in Deutschland aus. Und es werden stetig mehr. Nun hat der TSV Neustadt Iaido als neue Sparte in sein vielfältiges Angebot aufgenommen. Den gesamten Mai über (2., 9., 16., 23. und 30.) werden jeden Dienstag von 18.30 bis 20 Uhr in der kleinen Turnhalle des Küstengymnasiums Kennenlern- und Schnupperabende angeboten. Dieses geschieht unter der Leitung eines Mannes, der Iaido in Deutschland nicht nur begründet und salonfähig gemacht hat, sondern auch populär. Karl-Heinz Lübcke, 7. Dan und Sensei, ist das deutsche Gesicht dieser Sportart, die seit 1979 existiert und immer mehr Anhänger für sich gewinnt.
 
Iaido ist eine Form des Budo, die auf dem Umgang mit dem Katana, dem traditionellen japanischen Schwert beruht. Mit dem Begriff Budo (Kriegskünste) bezeichnet man solche Disziplinen, die sich aus den kriegerischen Übungen der Samurai und dem Gebrauch ihrer Waffen entwickelt haben. Heute werden sie oft auch vereinzelt als „Kampfkunst“ bezeichnet.
 
„Die Fähigkeit des Schwertkämpfers in einer Kampfsituation sein Schwert blitzschnell zu ziehen, ist Ausdruck ständiger Achtsamkeit, durch die er in vollkommendem Einklang mit den jeweiligen Umständen handelt“, erläutert Karl-Heinz Lübcke dem reporter.
 
Die letzte Silbe des Wortes „do“ bedeutet „Weg“, im übertragenen Sinne gemeint als ein Prozess des Übens und fortgesetzten Bemühens. Dabei bezieht sich der Inhalt der Ausbildung zunächst auf die technischen Fertigkeiten, die eigentliche Aufgabe ist aber die charakterliche Entwicklung des Übenden durch die andauernde Auseinandersetzung mit dem vorgegebenen Lerninhalt und den dabei auftretenden Schwierigkeiten. „Beim Iaido geht es um die Ausübung des Sports, der zur richtigen Geisteshaltung und körperlichen Gesundheit führt“, erklärte Karl-Heinz Lübcke, der die Kunst über 14 Jahre hinweg in Japan studiert hat und 1996 in Paris zum Europameister gekrönt wurde. (mg)