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Petra Remshardt

Wildunfälle haben Hochkonjunktur

Bei schlechten Sichtverhältnissen erhöht sich die Gefahr von Wildunfällen.

Bei schlechten Sichtverhältnissen erhöht sich die Gefahr von Wildunfällen.

Bild: Foto: zenturio1st/stock.adobe.com/Gothaer AG/akz-o

Es wird früh dunkel, die Straßen sind nass und mit Laub gepflastert. Kein Wunder, dass in der dunklen Jahreszeit mehr Unfälle passieren. Hinzu kommt die Brunft der Hirsche. Wanderer und Förster beobachten die Tiere gerne, für den Autofahrer kann die Situation aber schnell außer Kontrolle geraten. So bestätigt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV), dass Wildtierunfälle ein Rekordhoch aufweisen: 2019 verzeichnete die Branche 295 000 derartige Kfz-Schäden. Noch nie war diese Zahl so hoch, gleichzeitig werden die Schäden immer teurer.

So sollten Autofahrer reagieren
Was tun, wenn plötzlich ein Reh mitten auf der Straße steht? Viele handeln instinktiv, versuchen auszuweichen und kollidieren im schlimmsten Fall mit einem Baum. Auch wer sich an die Anweisungen aus der Fahrschule erinnert - abblenden, hupen und möglichst die Spur halten -, kommt beim Zusammenstoß mit dem Tier in der Regel nicht um einen Fahrzeugschaden herum. Nach einem Unfall sollte der Autofahrer die Polizei verständigen und Fotos der Schäden machen. Es sollte nichts verändert werden, wichtig ist es, sich eine Wildunfallbescheinigung ausstellen lassen. Kommt es bei einem Ausweichmanöver zu einem Unfall oder wurde vor Schreck das Fahrzeug in den Straßengraben gelenkt, so muss bewiesen werden, dass durch dieses Manöver ein größerer Schaden verhindert wurde.
Kfz-Versicherung regelt Autoschäden
Autofahrer müssen sich keine Sorgen um die Kosten machen. Für einen umfassenden Schutz ist der Abschluss einer Vollkaskoversicherung zu empfehlen. Dann greift der Versicherungsschutz auch bei Wildunfällen, die nicht über die Teilkasko abgedeckt werden oder wenn der Fahrer einen Wildunfall nicht nachweisen kann. Die Zahlen der GDV werden von der Gothaer Versicherung bestätigt: Im Unternehmen zeigen die 3 847 registrierten Kfz-Wildtierschäden in 2019 eine Steigerung von 12,5 Prozent zum Vorjahr. Die Kaskoschäden durch Wildunfälle seien von 2018 auf 2019 um fast 18 Prozent gestiegen. „Die einzelnen Schäden werden deutlich teurer, weil die Autos technisch immer ausgereifter sind, zum Beispiel durch Bordelektronik, Sensoren und Kameras“, so Gothaer Kfz-Experte Armin Eckert. Sein Unternehmen versichert den Zusammenstoß mit Tieren aller Art, manche Anbieter decken nur Schäden durch „Haarwild“, also Rehe, Hirsche und Wildschweine, ab.
Aktuell lohnt es sich doppelt, die eigene Kfz-Versicherung zu überprüfen. Denn zum Jahresende werden bei vielen Gesellschaften die Beiträge zur Kfz-Versicherung angepasst. Das führt zu einem Sonderkündigungsrecht, ein Wechsel ist in der Regel zum 30. November möglich. So lassen sich schnell einige Euro sparen und unter Umständen lässt sich auch die Absicherung in Sachen Wildunfällen optimieren. (akz-o)


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