

Neustadt. Aus der eigenen Heimat verjagt und vertrieben,
geflohen vor Krieg, Verfolgung und Gewalt. Auf der Suche nach ein kleines
Stückchen Glück - einem besseren und sicheren Leben.
Weltweit nehmen Millionen Menschen gefährliche Wege in Kauf, um ihr eigenes
Leben oder das ihrer Familien zu schützen. Sie fliehen in ein Land, in dem sie
sich Sicherheit und Arbeit erhoffen. Auch Schleswig-Holstein erreichen immer
mehr Flüchtlinge, die sich in einem fremden Land, einer fremden Stadt, einer
fremden Kultur und einer fremden Sprache zurechtfinden müssen.
In dieser Situation haben sich die Büchereizentrale und der Flüchtlingsrat
Schleswig-Holsteins zu einer landesweiten Initiative zur Situationsverbesserung
der Flüchtlinge zusammengefunden. Dabei wird das Projekt nachhaltig durch die
Schleswig-Holsteinischen Sparkassen unterstützt.
Um die Ankunft in Neustadt zu erleichtern, stellt die Stadtbücherei als eine
von insgesamt 63 öffentlichen Bibliotheken eine Bücher- und Spielauswahl eigens
für Migranten, die erst seit Kurzem in Deutschland sind, zur Verfügung. Die
Leiterin der Stadtbücherei Sabine Stryga und Jörg Sieker von der Sparkasse
Holstein, der leider nicht persönlich erscheinen konnte, überreichten der
Fachkoordinatorin für Migrationsprojekte vom Deutschen Kinderschutzbund (DKSB)
Larisa Sharapova die Medienbox „Willkommen in Schleswig-Holstein“. Eine Auswahl,
die sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen richtet und Bücher
sowie Spiele enthält, die der ersten Orientierung in dem neuen Umfeld und in der
deutschen Sprache dienen. Der Mix aus visuellen Wörterbüchern, Materialien zum
Deutschlernen und landeskundlichen Informationen wird durch mehrsprachige
Kinderbücher, Vorlesebücher und Freizeitspiele ergänzt.
„Der Migrationsdienst des DKSB berät und begleitet Menschen, die neu
eingewandert sind, bei ihren ersten Schritten auf dem Weg der Integration. Die
Beratungsstelle bietet individuelle Orientierungshilfen und konkrete
Unterstützung bei der Erstintegration: Die Fähigkeiten, Fertigkeiten und
Kompetenzen von neu zugewanderten Menschen werden gestärkt und mithilfe von
Sprachkursen Sprachbarrieren abgebaut“, erklärte Larisa Sharapova, die allen
Beteiligten ihren herzlichsten Dank aussprach und der Zusammenarbeit freudig
entgegenblickt. Zudem verwies sie darauf, dass die Koordinierungsstelle des DKSB
stark auf die Unterstützung von weiteren engagierten Ehrenamtler beispielsweise
in der Integrationsbegleitung und -betreuung angewiesen ist. Vor allem
männlicher Paten seien angesprochen, da sie sich gedanklich und emotional besser
in ihr männliches Gegenüber hineinversetzen können. (inu)