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Kristina Kolbe

Bürgerbeteiligung, Nachhaltigkeit und Dünenpark

Am Tag des Spatenstichs sahen die Pläne für das Multifuktionsgebäude noch wesentlich größer und kostenintensiver aus. Das soll jetzt geändert werden.

Am Tag des Spatenstichs sahen die Pläne für das Multifuktionsgebäude noch wesentlich größer und kostenintensiver aus. Das soll jetzt geändert werden.

Cismar. Bürgerbeteiligung und Nachhaltigkeit waren nur einige Themen der Gemeindevertretung, die am vergangenen Donnerstag im Klosterkrug tagte. Den größten Gesprächsbedarf gab es im Rahmen des neu aufgenommenen Tagesordnungspunktes „Multifuktionsgebäude Dünenpark“. Hier sahen alle Gemeindevertreter dringenden Handlungsbedarf, um Konzept und Planung den Gegebenheiten anzupassen und voranzubringen.
 
Der Startschuss für das millionenschwere Großprojekt fiel bereits Mitte Juli (der reporter berichtete), als der Spatenstich die erste Bauphase des Dünenparks einläutete.
 
Manfred Wohnrade, der seit September Tourismuschef in Grömitz ist, äußerte jedoch klare Bedenken, ob das Multifunktionsgebäude in der jetzigen Planung wirtschaftlich zurechtkommen würde. Es handele sich um eine sehr hohe Investitionssumme, hohe Fixkosten durch personalintensive Angebote. Wohnrade prognostizierte, dass mit dem Gebäude nach derzeitigem Planungsstand jährliche Verluste eingefahren werden würden. Sein Rat an die Gemeindevertretung bestand darin, die Kosten für den Gebäudebau zu senken sowie die Angebote neu zu planen.
 
Nach Wohnrades Wortmeldung konnte man das Aufatmen, das durch die Gemeindevertretung ging förmlich hören, da viele die Sorge teilten, dass sich die Gemeinde über viele Jahre hoch verschuldet hätte. Schließlich stimmten die Gemeindevertreter mit deutlicher Mehrheit für die Abkehr der inhaltlichen und architektonischen Festlegung des Multifunktionsgebäudes, um eine Umplanung auf den Weg bringen zu können.
 
Die FDP-Fraktion brachte gleich zwei Beschlussvorschläge mit in die Sitzung und forderte zum einen eine Veränderung der Ausschussstruktur. Hintergrund war, den Umweltbelangen mehr Raum zu geben und den Umweltausschuss zu separieren. Hier merkten einige Kommunalpolitiker an, dass es ebenso wichtig sei, entsprechende Ideen zum Thema Nachhaltigkeit vorzubringen. Grundsätzlich waren alle bereit, eine Lösung zu finden, weshalb der Antrag zurück in die Fraktionen geht und dort diskutiert wird.
 
Der zweite Antrag der FDP-Fraktion sah die Einführung eines Bürgerrates vor. 100.000 Euro sollen als Haushaltsposition aufgenommen werden, um Wünsche aus der Bevölkerung, die möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen sollen, auf schnellem Wege finanzieren zu können. Die Gemeindevertretung beschloss, diese Position zunächst für die kommenden zwei Jahre in den Haushalt einzuplanen, um zu schauen, wie sich der Bedarf verhält. (ko)


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