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Alexander Baltz

Ostsee in Flammen abgesagt - Was Grömitz in diesem Jahr dadurch alles verloren geht

Grömitz. Es ist mehr als einfach nur ein Feuerwerk: Ostsee in Flammen ist der Veranstaltungs-Höhepunkt des Jahres für Grömitz kann von der gesamten Lübecker Bucht aus bewundert werden. Mit unzähligen Ständen an der Promenade ist die Veranstaltung bereits tagsüber Anziehungspunkt für Gäste aus ganz Deutschland und vielen anderen Nationen. Bereits im Mai war klar, dass auch diese Veranstaltung, die für den 28. August geplant war, wie unendlich viele andere wegen Corona nicht stattfinden kann (der reporter berichtete). In der über 40-jährigen Tradition des Feuerwerks hat es einen Ausfall noch nicht gegeben - lediglich eine zeitliche Verschiebung um eine Stunde vor wenigen Jahren wegen einer Unwetterwarnung.
 
 
„Damit haben wir an dem Tag und dem entsprechenden Wochenende circa 50.000 Gäste weniger im Ort. Wir nehmen wir weniger Tageskurabgabe ein, weniger Parkplatzgebüren, die Aussteller haben Verluste zu verkraften und natürlich unsere Gastronomie. Dass es Ostsee in Flammen in diesem Jahr nicht gegen wird, ist für unsere Gäste und uns traurig, fatal und schade“, so Jan Femerling und Jacqueline Felsmann vom Tourismus-Service Grömitz (TSG) im Gespräch mit dem reporter übereinstimmend. Der finanzielle Verlust für den Ort ist durch das Ausbleiben von so vielen Gästen kaum zu beziffern. „Die Dimension wird aber schnell deutlich, wenn man nur davon ausgeht, dass sich 50.000 Gäste für 10 Euro eine Bratwurst und ein Bier kaufen. Das allein ist schon eine gigantische Summe - und es bleibt ja meist nicht bei 10 Euro pro Person“, erklärt Jacqueline Felsmann.
 
 
„Dazu kommen unsere Vermieter. Für die Hotels und Ferienwohnungen ist das ebenfalls ein großer Verlust. Wir spielen täglich mit Ideen und Gedanken, Alternativen für die Veranstaltung zu finden in diesen Zeiten. Aber eine Veranstaltung wie Ostsee in Flammen zu ersetzen ist unfassbar schwierig. Planungen sind zudem wegen der Corona-Auflagen kaum machbar“, bedauert Jan Femerling.
 
Und eine Verlegung in den Herbst? Würde nichts bringen, sind sich die beiden Touristiker einig. Selbst ein riesiges Silvester-Feuerwerk sei nicht planbar, da niemand wisse, wie sich die Situation entwickelt. Und erneut alles absagen komme nicht infrage. Deshalb wird es keinen Nachholtermin geben. „Auch eine abgespeckte Veranstaltung mit Abstandsregelungen ist nicht denkbar, denn die Menschen haben bei Ostsee in Flammen eine Erwartungshaltung mit einem spektakulären Höhenfeuerwerk, die wir dann nicht erfüllen können. Wir hoffen jetzt einfach auf 2021 und auf neue gelockerte Landesverordnungen“, so Femerling optimistisch.
 
 
Besonders positiv sieht man im Tourismus-Service das Verständnis der Gäste. Natürlich seien alle traurig, wie Jacqueline Felsmann vor allem den Reaktionen in den sozialen Medien entnehmen kann: „Aber die Absagen und Ausfälle betreffen in diesem Jahr einfach jeden und noch viel größere Veranstaltungen. Die Menschen freuen sich jetzt einfach wahnsinnig auf den Termin von Ostsee in Flammen im nächsten Jahr. Das wird der 27. August 2021 sein.“
 
 
Und allen Fans von Ostsee in Flammen sei gesagt, dass das Konzept eines klassischen Höhenfeuerwerks auch erhalten bleiben soll. Aus Gründen des Klimaschutzes sei das zwar wohl nicht bis in alle Ewigkeit möglich, aber die Veranstaltung werde es weiter geben, zur Not irgendwann als riesige Lasershow. Aber dadurch, dass man ansonsten kaum Feuerwerke im Jahr habe und sich auf Ostsee in Flammen geballt konzentriere, haben die Gäste auch die Erwartungshaltung, ein einzigartiges klassisches Feuerwerk zu erleben, betonen die beiden. Dennoch werde zum Beispiel durch das Vermeiden von Kunststoffkappen auch auf den Umweltschutz geachtet, was auch das Ansinnen von Ostsee-Pyrotechnik sei, die das Feuerwerk durchführen. Also steht einem spektakulären Ostsee in Flammen 2021 nichts mehr im Wege - hoffentlich. (ab)


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