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Simon Krüger

Smartphone, Tablet, Laptop - Bildschirmzeit & mögliche Folgen

Die tägliche Bildschirmzeit vieler Menschen ist sehr hoch. Eine Entwicklung, die nicht ohne Konsequenzen bleibt. Welche Folgen sind möglich?

Sie sind allgegenwärtig und ständige Begleiter in der heutigen Welt: Handys, Computer und Tablets. Nicht nur das berufliche, sondern auch das private Umfeld dreht sich in vielerlei Hinsicht immer mehr um jene flimmernden Geräte. Eine erwartbare Konsequenz: Die Bildschirmzeit - also die Dauer, wie lange das Display am Tag eingeschaltet und genutzt wird - erhöht sich. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse verbringen etwa 25 Prozent der deutschen Bevölkerung zwei Stunden, 20 Prozent drei Stunden und 17 Prozent sogar fünf bis sieben Stunden am Tag vor TV, PC und Ähnlichem. Durchschnittlich ergibt das eine tägliche Bildschirmzeit von 3,1 Stunden*. Welche Folgen kann dies auf Dauer haben?
 
Zu viel Zeit am Handy: Wenn die Gesundheit leidet
Menschen, die täglich über einen langen Zeitraum auf PC-Bildschirm oder Smartphone starren, klagen nicht selten über verschiedene körperliche Beschwerden. Neben schmerzenden Augen oder Verspannungen in Nacken und Schultern, zählen beispielsweise auch Rückenschmerzen dazu, was häufig zu Kopfschmerzen führt. Wenn das bei Ihnen auch der Fall ist, finden Sie hier weiterführende Informationen rund um Kopfschmerzen. Aber wie kommt es zu den Beschwerden?
 
In der Regel ist die Kombination aus einer Überanstrengung der Augen, eines fehlerhaft eingerichteten Arbeitsplatzes und einer daraus resultierenden unvorteilhaften Körperhaltung dafür verantwortlich, dass die genannten Symptome auftreten. Besonders die Nutzung mobiler Geräte verleitet sehr schnell zu einer gebückten Haltung mit rundem Rücken und nach unten gesenktem Nacken. Darüber hinaus fordern die eher kleineren Display die Augen zusätzlich heraus.
 
Wenn eine hohe Bildschirmzeit beruflich bedingt nicht umgangen werden kann, ist idealerweise eine aufrechte Sitz- oder Stehposition mit gestrecktem Nacken und geraden Schultern anzustreben, um die gesundheitlichen Folgen - soweit es geht - zu minimieren. Außerdem sollte der Bildschirm in einer Entfernung von mindestens einer Armlänge und in etwa auf Augenhöhe stehen. Des Weiteren ist es ratsam, für gute Beleuchtung zu sorgen (beispielsweise durch die Positionierung des Schreibtischs direkt neben einem Fenster). Bei der Nutzung von Smartphones, Tablets und Co. sollte darauf geachtet werden, nicht allzu lange in einer gebückten Haltung zu verharren.

Von Zeit zu Zeit haben die Augen außerdem eine Pause verdient: Der Blick in die Ferne (etwa aus dem Fenster) oder ein bewusstes und intensives Blinzeln beziehungsweise Schließen der Augen kann einer möglichen Überanstrengung entgegenwirken.
 
Weitere Folgen von zu viel Bildschirmzeit
Ein Zuviel an Bildschirmzeit kann neben unmittelbaren körperlichen auch längerfristige Konsequenzen nach sich ziehen. So gilt zum Beispiel das blaue Licht, welches von sämtlichen Displays ausgestrahlt wird, als negativer Einfluss für einen gesunden Schlafrhythmus. Insbesondere, wenn noch kurz vor dem Schlafengehen vermehrt Zeit am Handy oder anderen Bildschirmen verbracht wird, kann es schwerfallen zur Ruhe zu kommen. Die Ausschüttung des Hormons Melatonin (reguliert unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus) kann von jenem Licht beeinflusst werden, weshalb ein gesunder Schlaf und somit das generelle Wohlbefinden möglicherweise ebenso darunter leidet.
 
Auch sind Probleme mit den Augen denkbar, wenn die Bildschirmzeit über einen längeren Zeitraum hinweg sehr hoch ist. Eine mögliche Folge von zu viel Bildschirmzeit ist beispielsweise das sogenannte "Computer Vision Syndrom". Experten verstehen darunter eine Kombination von verschiedenen Symptomen wie beispielsweise trockene, müde und gerötete Augen, Kopfschmerzen, verschwommene Sicht und Augenzucken. All das sind Zeichen einer potenziellen Überbelastung des Sehorgans, was auf lange Sicht zu bleibenden Schäden führen kann. Nicht umsonst leiden Menschen mit einer intensiven Mediennutzung des Öfteren unter Kurzsichtigkeit (meist hervorgerufen durch die viele Naharbeit am Display) oder weißen andere Beeinträchtigungen der Sehkraft auf.
 
Wie viel Bildschirmzeit ist okay?
Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wie viel Bildschirmzeit für jeden Einzelnen in Ordnung ist, lässt sich jedoch nicht geben. Als Faustregel könnte man formulieren: So wenig wie möglich. Jedoch ist das für die meisten Menschen (gerade für Berufstätige in Bürotätigkeiten) nur sehr bedingt mit dem alltäglichen Leben zu vereinbaren. Wichtig ist in solchen Fällen, dass man die Augen - etwa während der Pausen und in der Freizeit - nicht noch zusätzlich strapaziert, indem man unentwegt Zeit am Handy verbringt. Vielmehr ist es sinnvoll, einen Ausgleich zu schaffen und möglichst viel Zeit an der frischen Luft, mit Sporttreiben oder auch dem Hören von Musik und Hörbüchern zu verbringen. Nach der Arbeit haben schließlich auch die Augen eine Auszeit verdient.
 
Sollten Zweifel hinsichtlich der Gesundheit der eigenen Augen bestehen, ist zudem der regelmäßige Besuch bei einem Augenarzt anzuraten. Dieser kann mögliche Schäden frühzeitig erkennen und mit entsprechenden Maßnahmen (beispielsweise einer Brille für die Arbeit am PC) gegensteuern.
 
*TK-Bewegungsstudie 2016: Beweg Dich, Deutschland! URL: https://www.tk.de/resource/blob/2033598/9f2d920e270b7034df3239cbf1c2a1eb/beweg-dich-deutschland-data.pdf
 S.21-22 (12.11.2020)


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