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Peter Massny ist Vizeweltmeister seiner Altersklasse

Neustädter Läufer Peter Massny.

Neustädter Läufer Peter Massny.

Bild: Jens Seemann

Neustadt/Berlin. So weit wie er laufen nur ganz wenige. In Berlin krönte sich der Neustädter Läufer Peter Massny zum Vizeweltmeister seiner Altersklasse. Er lief 100 Kilometer, ohne Pause, mit ganz viel Willen und in einem Tempo, das viele Hobbyläufer gerne über zehn Kilometer durchhalten würden.

 

Nach 9 Stunden und 20 Minuten überquerte er in Berlin-Bernau die Ziellinie. Auf Platz 188 von 300 Startern aus 45 Nationen. Als einer der ältesten überhaupt. Peter Massny ist 67 Jahre alt und top fit.

 

Warum läuft jemand überhaupt 100 Kilometer? „Mich reizen die Herausforderungen. Als ich im Frühjahr von der Heim-Weltmeisterschaft las, wollte ich es mir noch einmal beweisen“, sagt Peter Massny. Zum zwölften Mal schaffte es der Ostholsteiner über die 100 Kilometer ins Ziel. Wohl auch, weil sein Fitnessprogramm dem eines Profis gleicht.

 

Peter Massny steht regelmäßig bei Meisterschaften am Start. Mehrere Urkunden und Medaillen aus drei Jahrzehnten füllen Ordner. „Ob auf der Bahn oder der Straße – von 3.000 Meter bis 100 Kilometer laufe ich alles“, sagt Massny. Landesmeister und Deutscher Meister ist er gleich mehrfach geworden. In Neustadt unterstützt ihn Andreas Boller, Trainer der Laufgruppe Lionsrunner. Der sagt über ihn: „Peter muss man nichts mehr sagen. Der Wille und die Leistungsfähigkeit unseres Peters sind beeindruckend. Er ist ein Vorbild.“

 

Das Training für die lange Strecke gestaltet Peter Massny nach Plänen des legendären Langstrecken-Trainers Peter Greif. „Seine Pläne gelten als hart. Diesmal waren die Einheiten aber besonders intensiv“, sagt Peter Massny. In den heißesten Wochen des Jahres schnürte der Neustädter nahezu täglich seine Laufschuhe. Acht Wochen lang lief er zwischen 160 und 190 Kilometer. Jede Einheit hat er in einem kleinen Buch vermerkt. Dort stehen wöchentlich: Eine 100 Kilometer lange Radtour, einmal 30 bis 45 Kilometer, ein bis zwei Halbmarathons und einmal ganz lang.

 

Im Rennen in Berlin konzentrierte sich der Neustädter ganz auf sich selbst. Mit möglichen Konkurrenten aus der Altersklasse beschäftigte er sich nicht. „Ich hatte mir vorgenommen mit einem gleichmäßigen Tempo ohne zu gehen, ins Ziel zu kommen. Das habe ich geschafft. Erst später hat mich der Podestplatz interessiert“, so Massny. In Berlin absolvierte er die immer gleiche 7,5 Kilometer lange Runde. Seinen Schwachpunkt erlebte er zwischen 60 und 80 Kilometern. Im Ziel fehlten ihm 20 Minuten zum französischen Sieger. Der Dritte kam eine Stunde nach Massny ins Ziel.

 

War das jetzt sein letzter so langer Lauf? „Ich glaube nicht. Dafür lief es in Berlin einfach zu gut. Aber jetzt erhole ich erstmal von einer intensiven Saison“, so der Vizeweltmeister. (red)


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