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Alexander Zverev - der neue Boris Becker?

Der Name Alexander Zverev wird immer häufiger gemeinsam mit der Tennislegende Boris Becker in den Mund genommen. Es hat in den letzten 25 Jahren mehrere deutsche Tennisspieler gegeben, aber es ist der 22-jährige Hamburger, der wieder alte Erinnerungen und Gefühle - so wie damals bei Boris Becker - aufleben lässt. Warum gerade Alexander Zverev? Was macht ihn anders als all die anderen?
 
Stichwort: Masters
In den Jahren 1985 bis 1995 gab es nur 3 Endspiele ohne deutsche Beteiligung. Mit Ausnahme von Michael Stich, der 1993 gewann, hieß es 7mal: Boris Becker. So auch am 12. Dezember 1995 als Boris Becker gegen Michael Chang den Matchball mit einem As zum 7:6 6:0 7:6 verwertete. Wieder ging der Titel an einen Deutschen. 1996 war er noch einmal im Finale, musste sich aber dort nach einer fast übermenschlichen Leistung dem Amerikaner Pete Sampras geschlagen geben. Nach diesem aus deutscher Sicht so dominanten Jahrzehnt kehrte Ruhe ein. Wie ein Schlaf, der viele, viele Jahre dauerte.
Wir werfen die Zeitmaschine an und lassen die Jahre im Schnelllauf an uns vorüberziehen. Als wir anhalten, ist es der 18. November 2018. Es ist zwar nicht mehr in Frankfurt, sondern in London, aber der Rest ist gleich. Die Entscheidung im Finale der ATP Weltmeisterschaft steht an. 1 Stunde und 20 Minuten dauerte es. Dann verzeichnet ein junger Spieler den 57. von insgesamt 103 gespielten Punkten für sich und ist mit einem 6:4 und 6:3 der neue Weltmeister. Sein Name: Alexander Zverev.
Nach fast einem Viertel Jahrhundert sieht das Masters wieder einen deutschen Spieler im Finale - und dann noch dazu mit einem Sieg. Ist es da noch verwunderlich, wenn Alexander Zverev und Boris Becker - obwohl zeitlich eine Generation voneinander getrennt - in einem Atemzug miteinander erwähnt werden?
 
21 Jahre alt
Am 5. Dezember 1988 ging ein Netzroller in die Geschichte ein. Boris Becker besiegte den damaligen Weltranglisten-Ersten Ivan Lendl im 5. Satz im Tie-Break. Die Netzkante beendete die Rallye von 37 Schlägen, und die Welt hatte einen neuen Weltmeister. Boris Becker gewann sein 1. Masters im Alter von 21 Jahren.
Im großen Stile von Boris Becker gewann auch Alexander Zverev seinen bisher größten Erfolg - das ATP Finale 2018 in London - gegen den amtierenden Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic im jungen Alter von gerade einmal 21 Jahren. Der Ball ging zwar beim Matchpoint "nur" 16-mal über das Netz, aber Zverev nahm Djokovic in diesem Match gleich 3-mal den Aufschlag ab. Kleines Detail am Rande: Djokovic hat im gesamten Turnierverlauf nur 3 Breaks hinnehmen müssen - ja, alle 3 im Finale.
 
Head to Head
Die Tenniswelt wird von 3 Namen dominiert: Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer. Diese Aussage mag ihre Berechtigung haben. Immerhin hat von den letzten 65 Grand Slam Turnieren 54-mal je einer dieser 3 Spieler den Titel geholt. Aber trotz dessen gibt es andere Namen auf der Tour - Namen wie Alexander Zverev - , die sich dieser Dominanz vehement und erfolgreich in den Weg stellen. Ein genauerer Blick auf die Head to Head Statistik lässt Alexander Zverev in einem komplett neuen Licht erscheinen.
Sein Sieg in London gegen den amtierenden Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic war keinesfalls nur ein Glückstreffer. 5-mal spielten sie schon gegeneinander - und dem 6:4 6:3 im ATP Finale ging ein anderer Sieg voraus. Auch im Finale von Rom 2017 gewann Alexander Zverev - ebenfalls mit demselben Ergebnis. 2 Siege aus 5 Matches - einer auf Sand, einer in der Halle. Das lässt aufhorchen!
Gegen Rafael Nadal kann Alexander Zverev zwar noch keinen Sieg verzeichnen, doch nahm er seine Niederlagen nur nach großem Kampf hin. Schon bei den Australian Open 2017 zwang er Nadal über die volle Distanz zu gehen. Er führte sogar schon 2:1 nach Sätzen. Auch im bisher letzten Match gegen Nadal im Finale von Rom 2018 gewann Zverev als Titelverteidiger den 2. Satz mit 6:1. Erst nach 2 Stunden und 10 Minuten Spielzeit gab er sich geschlagen - und das immerhin gegen den Sandplatzkönig schlechthin!
Die wohl beste Statistik weist Alexander Zverev gegen Roger Federer auf. 6 Matches hat es bisher gegeben - im Head to Head steht es 3 zu 3. Das letzte Match entschied Zverev beim ATP Finale 2018 für sich - einen Tag, bevor er sich gegen Djokovic zum Weltmeister kürte, bezwang er Roger Federer im Halbfinale mit 7:5 und 7:6. Ein Jahr zuvor gewann er gegen ihn auch im Finale von Kanada. Aber der mit Sicherheit prestigeträchtigste Sieg gegen Roger Federer war im Halbfinale von Halle 2016. Es war ein harter Kampf auf Rasen - 201 Punkte wurden gespielt, 107 davon gewann Zverev.
 
Turniersiege
Noch ein Vergleich mit Boris Becker: Das Jahr, in dem er 21 Jahre alt wurde - war sein erfolgreichstes. 1988 gewann Boris Becker 7 ATP Titel. Alexander Zverev hat ebenfalls mit 21 sein bisher bestes Jahr auf der ATP Tour gespielt - und so wie Becker, wird er in Zukunft noch einige Male aufhorchen lassen.
In den 5 Jahren von der Zeit, als Alexander Zverev im Juli 2013 sein allererstes Match auf der ATP Tour absolvierte - damals ein klares Aus in Hamburg gegen Roberto Bautista Agut - bis zu seinem überwältigenden Sieg gegen Novak Djokovic im ATP Finale 2018 ist die Tenniswelt Kopf gestanden. Alles konzenteriert sich auf die 3 großen Namen - und wie aus dem Nichts taucht still und heimlich ein Spieler wie Alexander Zverev auf und mischt die Karten neu.
Bereits in seinem 3. Jahr als Profi konnte er 3 Finalteilnahmen verzeichnen. Bei den ersten beiden musste er sich noch geschlagen geben, aber schon beim 3. Anlauf gewann er in St. Petersburg sein 1. Turnier - und das gegen keinen Geringeren als den frisch gebackenen US Upon Champion Stan Wawrinka mit 7:5 im entscheidenden Satz.
2017 legte Alexander Zverev dann ordentlich hinzu. 4 Turniersiege bei 5 Finalteilnahmen - klare Siege gegen Guido Pella, Kevin Anderson, Novak Djokovic und Roger Federer. Dann kam schon 2018, und wieder sprang er über den eigenen Schatten hinaus: 4 Turniersiege bei 6 Finalteilnahmen - und wieder 4 klare Siege in den Finali. Besonders erwähnenswert neben dem ATP Finale der Triumph gegen Dominic Thiem auf Sand in Madrid.
Dieses Jahr gab es schon 2 weitere Finalteilnahmen mit 1 Sieg. Insgesamt hat Alexander Zverev somit in weniger als 3 Jahren 11 Turniere gewonnen - und in den 11 gewonnenen Finalmatches nur 2 Sätze abgegeben.
 
Ein guter Tipp
Alexander Zverev ist in der glücklichen Ausgangslage, von der Allgemeinheit nicht zu der Gruppe von Djokovic, Nadal und Federer gezählt zu werden. Die Erwartungshaltung ist geringer. Unbeschwert spielt er drauf los - und mischt ganz oben mit! Auch auf der Seite von Oddspedia ist Alexander Zverev ein guter Tipp! Hier Lassen sich die aktuellsten Wettquoten der Spiele von Zevrev und natürlich auch anderer Tennisprofis problemlos verfolgen. So finden Sie stets im Nullkommanichts das passende Wettangebot für sich.
Die Liga der großen 3 bröckelt - schon bald werden andere Namen die ATP Tour dominieren. Und einer davon ist mit Sicherheit: Alexander Zverev. Dieser Spieler ist nicht der neue Boris Becker. Es hat nur einen Boris Becker gegeben, und es wird ihn kein zweites Mal geben. Es gibt auch nur einen Alexander Zverev - und auch ihn wird es niemals in zweites Mal geben!
Aber schon sehr bald kann ein weiterer Vergleich aktuell werden, wenn Alexander Zverev - so wie Boris Becker erstmals am 28. Januar 1991 - den Tennisthron besteigt und die Weltranglistenführung übernimmt.


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