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Till Muchow
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„Mit Schwung in die neue Saison“ - Museumshof Lensahn hat wieder geöffnet

Lensahn. Bis zuletzt wurde fleißig gewerkelt und getüftelt, gereinigt und aufgebaut - der Museumshof Lensahn hat seit Mittwoch, dem 27. Mai um 10 Uhr wieder seine Türen geöffnet. „Endlich“, wie Museumsleiter Eckhard Schulte-Kersmecke in einem Gespräch mit dem reporter betont.
 
Aktuell müssen noch einige coronabedingte Auflagen erfüllt werden. So erlaubt die technische Infrastruktur nur die Öffnung von 2.000 Quadratmetern und den Besuch von gleichzeitig maximal 200 Gästen. Auch in Kassenraum und Shop dürfen sich höchstens drei Personen zeitgleich aufhalten. Dennoch ist ein unbeschwerter Aufenthalt garantiert. „Das großzügige Gelände und die weitläufigen Ausstellungsräume laden förmlich zu einem Besuch unseres Freilichtmuseums ein“, erklärt Eckhard Schulte-Kersmecke. Auch die Gaststube hat von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Was bis auf unbestimmte Zeit nicht durchgeführt werden kann, sind Feste und Veranstaltungen.
 
„Finanziell hat uns die Corona-Krise hart getroffen“, berichtet Eckhard Schulte-Kersmecke. Er sagt ehrlich: „Ohne staatliche Hilfe und das Instrument der Kurzarbeit wäre es hier nicht weitergegangen.“ Dabei war der Museumshof auf einem denkbar guten Weg, hatte in 2019 mit 27.500 Besuchern immerhin 2.500 mehr als in der Saison 2018.
 
Die gästefreie Zeit hat der Museumsleiter intensiv genutzt, um die Liquidität des Hofes langfristig zu sichern. Dabei hat er von verschiedene Programmen wie der Corona-Soforthilfe der Bundesregierung Gebrauch gemacht. Über eine Soforthilfe des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein ist noch nicht entschieden.
 
Allerdings hat Eckhard Schulte-Kersmecke sich auch in Bezug auf Attraktivierung und Verschönung eine Menge Gedanken gemacht. Davon sind einige Projekte schon detailliert geplant und weit fortgeschritten. So soll noch in diesem Jahr der kleine Spielplatz auf dem Hofgelände komplett erneuert werden. Hierfür konnte ein privater Sponsor gewonnen werden. Ebenfalls bekommt das Ausstellungs- und Bürogebäude eine neue Fassadensanierung, konkret eine Boden-Decken-Schalung aus Holz. Dieses Vorhaben wird vom Deutschen Verband für Archäologie gefördert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sanierung der Gaststube, wo aus brandschutztechnischen Gründen Fenster und Türen ersetzt werden müssen. Dies hat nach Fertigstellung zur Folge, dass auch die Ausstellung im Obergeschoss wieder öffnen darf. Dazu unterstützt der Lions Club Oldenburg mit einem namhaften Betrag. In Vorbereitung ist zudem ein großes Werbeschild im Eingangsbereich auf dem großen Parkplatz. Zwei private Sponsoren bezuschussen dieses Projekt. In naher Zukunft soll außerdem ein großer Spielplatz auf der Aktionswiese realisiert werden.
 
1992 wurde der Verein “Landwirtschaftsmuseum Prienfeldhof Lensahn e. V.” gegründet. Kurzfristiges Ziel des Vereins ist es, den Prienfeldhof als Eigentum zu übernehmen. Dazu hat der Bund bereits eine Summe von 380.000 Euro zur Verfügung gestellt (der reporter berichtete). „Ein Finanzierungsantrag über einen ähnlich großen Betrag liegt einem Kreditinstitut vor. Eine Entscheidung steht noch aus. Wir haben aber unsere Hausaufgaben gemacht“, erläutert Eckhard Schulte-Kersmecke, der die Eigentumsverhältnisse als enorme Bedeutung hinsichtlich Infrastruktur und Instandhaltungskosten für die langfristige Sicherung des Museumshofes sieht. Auch in der Außendarstellung sei dies enorm wichtig, da Förderinstitute kein fremdes Eigentum fördern dürfen.
 
Abschließend blickt Eckhard Schulte-Kersmecke positiv in die Zukunft. Er sagt: „Trotz der Corona-Krise bin ich guten Mutes. Wir haben viel Schwung im Moment und die Zeit ohne Gäste sehr gut genutzt.“ (mg)
 
Der Museumshof als Erlebnisort - Historische Landwirtschaft, Natur und traditionelles Handwerk zum Anschauen, Anfassen und Ausprobieren
 
Der Museumshof Lensahn, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, geht mit dieser Saison in sein 24. Jahr. Die idyllische Hofanlage mit ihren Feldern und dem Naturlehrpfad zeigt auf rund vier Hektar bäuerliches Leben und altes Handwerk bis zur Hälfte des letzten Jahrhunderts mit tausenden Exponaten, Ausstellungsstücken und Utensilien. Es wird den Besuchern dabei Nahe gebracht, wie Lebensmittel in der Vergangenheit entstanden sind - von der Saat bis zur Produktion. Weitere Schwerpunkte sind Schmiede, Webstube, Milcherverarbeitung, Bienenhaltung, der Hildegard von Bingen-Garten, der Naturlehrpfad mit verschiedensten Gehölzen sowie der außerschulische Lernstandort in Kooperation mit dem „Bildungsspaß Ostholstein“ der Sparkasse.


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