Alexander Baltz

Arbeitskreis Cap Arcona gedachte der Opfer des Nationalsozialismus

„Licht gegen die Dunkelheit“
 
Neustadt in Holstein. Seit 1996 ist der 27. Januar als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ ein gesetzlich verankerter Gedenktag mit Trauerbeflaggung an allen öffentlichen Gebäuden. An diesem Tag im Jahre 1945 befreite die sowjetische Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz.
 
Um an die Opfer zu erinnern, hatte der aus sechs Mitgliedern bestehende Arbeitskreis Cap Arcona in diesem Jahr die Idee, den Cap Arcona-Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof am Stutthofweg zu beleuchten, um „Licht gegen die Dunkelheit“ zu setzen - gegen das Vergessen der Opfer. Kaum ein anderer Ort in Neustadt eignet sich (neben dem Mahnmal, das sich in der Nähe des Eingangs vom Ameos-Klinikum befindet und an die Opfer der NS-Euthanasie erinnert) dafür besser. „Die ursprüngliche Idee, zuhause Kerzen ins Fenster zu stellen, war schnell wieder vom Tisch, da vor allem die ältere Generation das mit dem Gedenken an die Brüder und Schwestern in der ehemaligen DDR nach Schließung der Grenzen verbindet", so die Teilnehmer am vergangenen Donnerstagabend.
 
Wichtig sei es, so waren sich die Initiatoren einig, die Erinnerung wachzuhalten und auch den Ort der Katastrophe nicht zu vergessen, denn an Bord der am 3. Mai 1945 vor Neustadt liegenden Schiffe „Cap Arcona“ und „Thielbek“ befanden sich Häftlinge aus dem KZ Neuengamme. Nur rund 400 Menschen überlebten das Inferno, ausgelöst durch britische Jagdbomber, die deutsche Soldaten oder Reste der Naziführung auf der Flucht Richtung Norden auf den Schiffen vermuteten. Über 7.000 Menschen aus 24 Ländern verbrannten, ertranken oder wurden nach ihrer Rettung am Strand erschossen. (ab)


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