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Gesche Muchow

Gemeinschaft leben! Die Parkinsongruppe beim TSV Neustadt

Bürgermeister Mirko Spieckermann (3. v. re.) freute sich, die Mitglieder der Parkinsongruppe kennenzulernen.

Bürgermeister Mirko Spieckermann (3. v. re.) freute sich, die Mitglieder der Parkinsongruppe kennenzulernen.

Bild: Gesche Muchow

Neustadt. Bereits seit rund 28 Jahren gibt es die Parkinsongruppe in Neustadt. Hier treffen sich derzeit 36 Menschen, um miteinander Sport zu treiben und Zeit zu verbringen. Vor nicht allzu langer Zeit hat sich die Regionalgruppe der Deutschen Parkinson-Vereinigung mit dem größten Sportverein Neustadts, dem TSV Neustadt, zusammengetan. Dieser „freundschaftliche Kooperationsvertrag“ hatte für beide Seiten gute Effekte: Unter anderem fand die Parkinsongruppe in den Räumen des TSV am Gogenkrog einen neuen Trainingsort und Treffpunkt.

 

Bürgermeister Mirko Spieckermann war am vergangenen Freitagnachmittag einer Einladung der Gruppe gefolgt und hatte sich viel Zeit genommen, um die aktiven Mitglieder kennenzulernen. Neben der gemeinsamen Sitzgymnastik unter der Leitung von Anett Virsnitis, ist ein ganz wichtiger Teil des Vereinslebens der rege Austausch bei Kaffee und Kuchen, der regelmäßig erfolgt. Bei diesen Treffen geht es keinesfalls nur um eine Parkinsonerkrankung. „Wir tauschen uns über alles Mögliche aus, geben uns gegenseitig Tipps und verbringen einfach eine gute Zeit miteinander“, berichtet Gruppenmitglied Helmut Hagen. Auch der Regionalleiterin Elisabeth Reidenbach ist dieser Punkt ganz wichtig: „Bei uns gibt es sowohl Parkinsonbetroffene, aber auch Angehörige und Externe. Hier ist jeder und jede herzlich willkommen“, betont sie. Besonders schwärmen die anwesenden Mitglieder von ihrer „Vorturnerin“ Anett Virsnitis, der es bei den 14-tägig stattfindenden Sporteinheiten immer gelinge, interessante und abwechslungsreiche Trainingsideen mitzubringen, bei denen auch der Spaß nicht zu kurz komme. Die Sitzgymnastik wird wegen des vorhandenen Raumangebots in dem Übungsraum am Gogenkrog derzeit in zwei Gruppen abgehalten. Die Mitglieder hoffen aber, dass eventuell schon bald ein größerer Trainingsraum zur Verfügung steht, damit wieder alle zusammen Sport treiben können. Zudem sei man auch wieder mit der Schön Klinik im Gespräch, wo die Parkinsongruppe vor der Coronapandemie die Wassergymnastik abgehalten hat. Grundsätzlich haben sowohl Ausdauertraining als auch Kraftübungen einen positiven Einfluss auf die körperliche Fitness von Parkinson-Patienten. Dabei gilt jedoch: Die sportliche Aktivität soll nicht überfordern, sondern Freude bereiten. Und darauf achtet Anett Virsnitis ganz genau.

 

Um bei der Parkinsongruppe mitmachen zu können, muss man entweder Mitglied im TSV Neustadt oder in der Deutschen Parkinson Vereinigung sein. Ansonsten stehe das Training in dieser fröhlichen Gruppe aber allen offen.

Wer Interesse hat, kann gern einmal beim Sportplatz am Gogenkrog vorbeikommen, wo sich die Gruppe an jedem zweiten Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr trifft.

 

Weitere Informationen gibt es entweder beim

• TSV Neustadt unter Tel. 04561/4954 oder bei der

• Regionalleiterin der Parkinsongruppe Elisabeth Reidenbach unter der Tel. 04561/513134 oder neustadt-holstein@parkinson-mail.de melden.

 

Parkinson

Die Parkinson-Krankheit, früher als Schüttellähmung bezeichnet, ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung in Deutschland. Neben Medikamenten kann auch Sport den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.

Die Betroffenen leiden zunehmend unter einer Verlangsamung der Bewegungsabläufe, Bewegungsarmut, Gangstörungen, später auch einem Zittern der Hände, Beine und des Kopfes oder Muskelsteifheit. Zahlreiche Studien belegen, dass neben der Gabe von Medikamenten auch Bewegung und Sport das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit hinauszögern kann.

 

Deutsche Parkinson-Vereinigung

Die Deutsche Parkinson-Vereinigung ist eine Selbsthilfeorganisation, die 1981 von an Parkinson erkrankten Menschen gegründet wurde. Heute zählen bundesweit etwa 23.000 Mitglieder in ungefähr 450 Regionalgruppen und Kontakstellen dazu. Betroffene bekommen hier neben dem Angebot zur gemeinschaftlichen Gymnastik und den Treffen in der Gruppe unter anderem Informationen über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten, individuelle medizinische Beratung sowie psychologische Hilfestellungen. (gm)


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