Merkendorf. Bei der Einwohnerversammlung mit der anschließenden Gemeinderatssitzung der Gemeinde Schashagen standen am vergangenen Dienstagabend spannende Themen auf der Tagesordnung.
 
So war es auch nicht verwunderlich, dass die Dorfschänke in Merkendorf aus allen Nähten platzte. Wichtigste Themen waren neben der Zukunft des Bahnübergangs Stegelbusch, der Bauantrag für einen Güllebehälter in unmittelbarer Nähe der Ferienhofanlage von Martin Bendfeld und der Haushalt 2019.
 
Bahnübergang Stegelbusch: Bei der Frage, ob der Bahnübergang Stegelbusch in Zukunft wegfallen soll oder man sich für eine „Aufrüstung“ in Form eines Brückenbauwerks ausspricht, gingen die Meinungen der Anwesenden stark auseinander. Notwendig wird diese Entscheidung im Zuge der Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung, da dann die Strecke für die bis zu 200 Kilometer pro Stunde schnell fahrenden Züge ausgelegt sein muss.
 
Würde der Übergang geschlossen, müssten viele Anwohner teils große Umwege in Kauf nehmen. An dem Bau einer Brücke, mit zu erwartenden Gesamtkosten von über 3,5 Millionen Euro müsste sich die Gemeinde aber anteilig mit derzeit prognostizierten Kosten in Höhe von 300.000 Euro beteiligen. „Ein unkalkulierbarer Kostenfaktor“, brachte es Hinrich Behrens (FWG) auf den Punkt. Zumal das die zum jetzigen Zeitpunkt angesetzten Kosten seien und man nicht absehen könne, wie hoch die Kosten noch steigen werden, bis tatsächlich mit dem Bau der Brücke begonnen wird, ergänzte Bürgermeister Rainer Holtz (CDU). Gleichwohl entschieden sich die Gemeindevertreter nach ausgiebiger Diskussion für eine Zustimmung zu dem Bau einer Brücke. Allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Gemeinde von den Baukosten komplett freigehalten werde.
 
Güllebehälter: Landwirt und Ferienanlagebetreiber Martin Bendfeldt nutzte die Einwohnerversammlung für einen Wortbeitrag, in dem er über den Antrag zum Bau eines Güllebehälters der Hofgemeinschaft Reimers GbR informierte, der in unmittelbarer Nähe zu seiner Ferienhofanlage geplant sei. Dieser habe ein Fassungsvermögen von 3,5 Millionen Liter und soll direkt an der Brodauer Straße in unmittelbarer Nähe zu dem bestehenden Ferienhausgebiet beziehungsweise dem geplanten „Familotel“ gebaut werden. Damit befürchte er nicht nur unzumutbare Geruchsbelästigungen für das Dorf und die Urlauber, sondern auch ein zusätzliches erhebliches Verkehrsaufkommen durch große Gülletransportfahrzeuge. Max Reimers konterte in der darauf folgenden Diskussion, dass sich durch den Güllebehälter der Gülle-Verkehr viel besser planen lasse, da man dann auch „vorfahren“ könnte und nicht wie derzeit 200 LKW an vier Tagen den Verkehr belasteten. Bürgermeister Rainer Holtz verwies auf die Zuständigkeit des Kreisbauamtes Eutin und teilte lediglich mit, dass er das gemeindliche Einvernehmen in Absprache mit den Fraktionsvorsitzenden zu dem Bau des Güllebehälters an dem Standort Brodauer Straße versagt habe, da öffentliche Belange der Gemeinde entgegenstünden.
 
Haushaltssatzung und –plan 2019: Nina Mietschke präsentierte den Haushalt 2019, der mit einem Jahresfehlbetrag von 824.000 Euro schließt und von der Gemeindevertretung einstimmig beschlossen wurde. Größte Investition wird der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Groß Schlamin, für den die Gemeindevertreter ebenfalls einstimmig beschlossen, Architekt Harm Hoffmann aus Neustadt zu beauftragen. Außerdem ebneten die Kommunalpolitiker in ihrer Sitzung einer Aufwandsentschädigung für die Feuerwehr-Gerätewarte in Höhe von 25 Euro monatlich und einer Erhöhung des gemeindlichen Kostenzuschussbetrages von bisher 3.000 Euro auf zukünftig 4.000 Euro für den SV Schashagen-Pelzerhaken den Weg. (gm)