Paukenschlag am vergangenen Donnerstagabend im Dahmer Kinderhafen: Die Gemeindevertretung ist dem Antrag der Fraktionen von CDU und DWG gefolgt und hat Harald Behrens als Bürgermeister abberufen.
 
Dahme. Die politischen Gräben zwischen den Dahmer Gemeindevertretern sind tief. CDU und DWG hatten den gemeinsamen Antrag auf Abberufung des Bürgermeisters Harald Behrens auf die Tagesordnung setzen lassen, ohne diesem vorweg die Gründe dafür genannt zu haben, wie Harald Behrens bekanntgab. In der Erklärung der DWG hieß es von Fraktionssprecher Sven Rohr unter anderem, ein Bürgermeister einer Drei-Personen-Fraktion der FD (Für Dahme), welcher Harald Behrens angehört, könne in einer Gemeindevertretung nicht den Willen der Bürger widerspiegeln. Durch dauerhaft unzureichenden Informationsfluss fühle man sich vom Bürgermeister nicht mehr repräsentiert. Birgitt Wulf (FD) sprach hingegen von einem Wahlbetrug an den Dahmer Bürgern, wenn man Harald Behrens nun abberufen würde.
 
 
Zumindest der Applaus der anwesenden Zuschauer im und vor dem Kinderhafen (mit Tonübertragung nach draußen wegen des enormen Andrangs) gab ihr recht. Die Gemeindevertreter sahen das anders und wählten Harald Behrens mit neun zu drei Stimmen bei einer Enthaltung ab. Zum neuen Bürgermeister wurde sein bisheriger Stellvertreter Dieter Knoll (CDU) gewählt.
 
 
Harald Behrens wurde erstmalig im Juni 2016 als Nachfolger von Heinrich Plön Bürgermeister. Im September 2017 trat er von seinem Amt zurück - Schuld waren hauptsächlich Querelen mit der CDU um das „StrandSPA“ (der reporter berichtete). Im Juni 2018 kam es mit seiner Wiederwahl zu einem Comeback. Nun also die Abberufung als Bürgermeister, ein zukünftiges Comeback in diesem Amt schloss Behrens im Gespräch mit dem reporter aus. Mehr zu der Gemeindevertretung lesen Sie am Mittwoch im reporter und online auf www.der-reporter.de. (ab)