Lensahn. Seit dem Ausbruch von Covid-19 und der damit verbundenen Erkenntnis, dass der Corona-Virus über kleinste Tröpfchen in der Luft übertragen wird, sind die Themen „Lüften“ und „Raumluftklima“ gerade im Bereich der Schulen extrem wichtig geworden. Permanent für Frischluftzufuhr zu sorgen, ist für Schüler sowie Lehrer oft nur bedingt möglich. Dieses führte in den vergangenen Jahren dann auch regelmäßig dazu, dass der Präsenzunterricht in den Schulen nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfinden konnte.

Durch den Einbau von raumlufttechnischen Anlagen (in Folge „RLT-Anlagen“ genannt) ist es nicht nur möglich Pollen und Hausstaub aus der Raumluft herauszufiltern, sondern auch eine signifikante Reduzierung von Aerosolen zu erreichen. Dieses trägt wesentlich dazu bei, dass die Ansteckungsgefahr (zum Beispiel durch den Grippe- oder Corona-Virus) in den Klassenräumen erheblich vermindert werden kann. Durch den Betrieb der RLT-Anlagen werden maximal 1.000 Kubikmeter Luft pro Stunde bewegt, was je nach Quadratmeterzahl des jeweiligen Klassenraumes für den empfohlenen vierfachen Luftaustausch pro Stunde sorgt. In den meisten Räumen der Grund- und Gemeinschaftsschule Lensahn reicht eine Betriebsleistung von circa 45 Prozent des möglichen Maximalvolumens aus, um den nötigen Luftaustausch gewährleisten zu können. Dies wirkt sich unter anderem sehr positiv auf das Betriebsgeräusch der RLT-Geräte aus. Der Geräuschpegel ist nur minimal und stört damit den laufenden Unterricht so gut wie nicht.

Auch dies war bei der Entscheidungsfindung ein sehr wichtiges Kriterium. Ein weiterer günstiger Nebeneffekt ist die Tatsache, dass durch das Wegfallen von Lüftung durch das Öffnen der Fenster künftig auch Heizkosten eingespart werden können. In Zeiten von steigenden Energiekosten ist auch dies ein nicht unerheblicher Faktor. Weiterhin wir der Neubau einer RLT-Anlage in Schulen durch die BAFA gefördert. Über das Programm „Bundesförderung Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlage vom 03.06.2021“ unterstützt die BAFA den Bau von RLT-Anlage mit einer Summe von bis zu 500.000 Euro beziehungsweise maximal 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Aus diesen Gründen hat sich das Amt Lensahn laut Beschluss vom 20. Juli 2021 dazu entschieden, den Einbau der RLT-Anlagen in der Grund- und Gemeinschaftsschule Lensahn zu realisieren.

Dieses Projekt hat in der Region Ostholstein und darüber hinaus eine gewissen „Vorreiter“-Stellung, da es eines der ersten Projekte dieser Art ist, welches bereits umgesetzt werden konnte. Zum Beginn der Planung ging man von Investitionskosten in Höhe von circa 500.000 Euro aus. Zu diesem Zeitpunkt wurde mit dem Einbau von 20 RLT-Anlagen in Deckenmontage geplant. Im weiteren Verlauf der Planung wurden die Investitionskosten auf insgesamt 640.000 Euro aufgestockt, da nunmehr mit 26 RLT-Anlagen geplant wurde. Auf Grundlage einer statischen Überprüfung der Decken musst dann kurz vor Baubeginn nochmals um geplant werden, da die Deckenmontage der RLT-Anlagen auf Grund der unzureichenden Tragfähigkeit der Decken nicht durch den Statiker empfohlen werden konnte und auch nur mit erheblichen Mehraufwand realisierbar gewesen wäre. Im Zuge dieser Umplanung wurden die RLT-Anlagen nochmals um ein Gerät auf insgesamt 27 Einheiten aufgestockt. Diese Aufstockung und die notwendige gewordene Änderung auf Standgeräte führte am Ende zu einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 665.000 Euro. Der Bau der Anlage wurde in der Zeit von Juli bis Oktober 2022 umgesetzt, was auf Grund des laufenden Unterrichts nicht immer ohne weiteres möglich war. Die gesamte RLT-Anlage wurde Ende Oktober 2022 fertiggestellt, in Betrieb genommen und im Rahmen einer Begehung durch das Amt Lensahn abgenommen. (red)