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Marco Gruemmer

„Sensibel mit der Natur umgehen“ - Insektenhotel am Ortsrand von Grube eröffnet

Das Insektenhotel-Projekt soll auch andere für den Naturschutz sensibilisieren und motivieren, geeignete Lebensräume für Tiere bereitzustellen. Foto: Maren Weilandt vom Fotohof Blomster.

Das Insektenhotel-Projekt soll auch andere für den Naturschutz sensibilisieren und motivieren, geeignete Lebensräume für Tiere bereitzustellen. Foto: Maren Weilandt vom Fotohof Blomster.

Grube. Die Imkerei, die Anne und Maren Bayer seit einigen Jahren in Ostholstein betreiben, ist Hobby und nicht gewinnorientiert. Deshalb entschieden sich die beiden Bienenbesitzerinnen im vergangenen Jahr, den Erlös der nahezu gesamten Honigernte für einen guten Zweck zu investieren.
 
„Die Idee hatte meine Tochter Anne. Sie wollte mit einem großen Insektenhotel die Aufmerksamkeit von der Honigbiene auf die Wildbienen lenken. Denn obwohl viel vom Insektensterben gesprochen wird, ist vielen Menschen nicht bewusst, dass nicht die Honigbiene, sondern die wilden Insekten immer weiter verdrängt werden“, erläutert Maren Beyer.
 
Für das Insektenhotel-Projekt haben Anne und Maren Bayer im letzten Jahr 350 Gläser Honig veräußert und vom Erlös die Materialien für den Rohbau gekauft. Jochen Horch, ein guter Freund der Familie, baute daraus ein großes Steuerrad, das einem Kunstwerk ähnelt und in den letzten Wochen und Monaten mit Naturmaterialien befüllt wurde. „Alle Halme, Holz- und Lehmelemente haben meine Mutter und ich selbst in der Natur gesammelt und entsprechend zurechtgeschnitten. Das war unglaublich viel Arbeit, aber es hat Spaß gemacht. Ich bin richtig stolz auf unser Insektenhotel“, so Anne Bayer.
 
Bereits im letzten Jahr haben sich Anne und Maren Bayer Gedanken über einen entsprechenden Standort gemacht und mit der Gemeinde Grube einen geeigneten Platz gefunden. Maren Bayer lobt die großartige und enge Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin Kirsten Sköries. „Als ich der Gemeinde Grube von unserer Idee erzählte waren alle sofort begeistert und sehr engagiert. Kirsten Sköries hat mit der Fläche Johannes-Stricker-Ring Richtung Tennisplatz einen passenden Standort benannt und ein Konzept erarbeitet, in das sich das Insektenhotel fabelhaft einbettet“. Auf der Ausgleichsfläche, die für das Neubaugebiet Johannes-Stricker-Ring erschlossen wurde, wird rund um das Insektenhotel ein wildbienenfreundlicher Gräser und Blühstreifen entstehen. Tourismusleiterin Elgin Zühlke ist sich sicher: „Wir entwickeln hier Natur, die für alle sichtbar ist und an der sich die Bürger erfreuen können. Grube hat sich in den letzten Jahren innerhalb des Ostseeferienlandes als Natur- und Kultur Ort positioniert, mit dem Insektenhotel sind wir einen weiteren Schritt in diese Richtung gegangen.“
 
Beide Imkerinnen sind sehr glücklich über den Zuspruch zu ihrem Projekt und die unbürokratische Unterstützung. Viele Gruber haben im letzten Jahr den Honig der beiden erworben, um das Insektenhotel mitzufinanzieren. Von einer funktionierenden Dorfgemeinschaft spricht auch Kirsten Sköries: „Ich erlebe immer stärker, wie wichtig den Grubern das Thema Umweltschutz ist und wie sensibel jeder einzelne mit der Natur umgeht. Neben dem wunderschönen Naturschutzgebiet rund um den Pasch-Eyler-Platz entwickeln wir nun auf der Ausgleichsfläche am Johannes-Stricker-Ring ein weiteres Stück Natur. Anne und Maren Bayer gilt für Idee und Umsetzung mein besonderer Dank. Beim Aufbau des Hotels haben die Gemeinde-Mitarbeiter Martin Witt und Christian Schmidt tatkräftig angepackt.“
 In naher Zukunft ist am Insektenhotel eine Informations-Stele geplant, die Interessierten Auskunft zu den Hotelbewohnern gibt. Auch soll das Hotel feierlich eröffnet werden. Nach den Plänen von Anne Bayer soll es am Insektenhotel Bienenstich und Kaffee für alle Unterstützer und Freunde geben: „Das ist etwas, worauf ich mich nach Corona richtig freue.“ (red/mg)


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