

Manfred Kampmann hat uns einen Leserbrief zum Artikel "Kein kostenfreies Parken mehr in Neustadt - Gebührenpflicht für die gesamte Innenstadt geplant" geschickt:
"Ja das Leben ist teuer und vieles muss teuer erkauft werden. Oft ist es eine "Kleinigkeit" die das Fass überlaufen lässt.
Zum Thema Ticket statt Scheibe:
Der sogenannte Suchverkehr wird bleiben. Gerade ältere Leute suchen im Innenstadtbereich einen Parkplatz. Die Plätze mit Parkscheibe, rund um die Kirche unterliegen einem schnellen Wechsel. Sie werden benötigt, um beim Arzt die Karte einzulesen, etwas aus der Apotheke zu holen, zur Bank zu gehen, um eine Zeitung oder ein Buch abzuholen und für viele andere Dinge. In 30 Minuten kann man einiges erledigen. Ein Weg zum Parkautomat kostet schon Zeit. Wird so ein Parkplatz von Urlaubern entdeckt, stehen diese natürlich länger als 30 Minuten. Die Einheimischen haben das Nachsehen. So ein Automat kostet zwischen 7.000 und 15.000 Euro eventuell sind auch neue Mitarbeiter für den KOD (Kommunalen Ordnungsdienst) erforderlich?
Alle Verantwortlichen sollten an die vielen kleinen Geschäfte denken die auf jeden Kunden angewiesen sind. Bei Anweisungen vom Land zum Thema Haushaltslage könnte man gegenrechnen: Ticketeinnahmen gegen den Verlust von Gewerbesteuern. In den Medien wird immer wieder berichtet wie Stadtplaner ihre Stadt freundlicher machen. Mit Gebühren sicherlich nicht.
Unsere persönliche Reaktion
Die Stadt Neustadt ist nicht alleine mit ihrer Gier.
Eutin hat die Gebühren so erhöht - wir fahren nicht mehr hin.
Wir sind oft in Oldenburg – bei Johannsen kann man 2 Stunden parken und dort und in der Stadt einkaufen. Auf dem Rückweg findet man im Gewerbegebiet alles!
Ich habe jetzt einen Hinweis im Auto falls ich in Neustadt parken muss:
Der Weg zum Parkscheinautomat kann lang sein. Bitte an den KOD, noch kein „Knöllchen“ schreiben. Ich bin auf dem Weg zum Parkscheinautomat. In ca. 10 Minuten bin ich zurück. (Mit 70 Jahren ist man nicht mehr so schnell)
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Kampmann"
Gerd Westendorf aus Scharbeutz hat uns ebenfalls einen Leserbrief zu diesem Thema geschickt:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
das kann doch nicht wahr sein!! Parken nur noch gegen Gebühr in der Neustädter Innenstadt.
Freunden und Bekannten habe ich immer wieder von der Parkplatzlösung in Neustadt berichtet und wie gut das funktioniert. Circa wöchentlich sind wir in der Innenstadt, um auf dem Markt einzukaufen, mit einem kleinen Abstecher in die kleinen Nebenstraßen mit eska und so weiter.
Wegen der relativ kurzen Parkzeitdauer (eine halbe Stunde am Markt und daneben eine Stunde), gab es keine Langzeitparker und die Suche nach einem Parkplatz war Problemlos.
Die Punkte für eine Parkuhr widersprechen sich in diversen Punkten. Aber das will wohl keiner hören!? So wie es aussieht soll nur die Kasse der Stadt aufgefüllt werden!? Parkscheinautomaten nur an einigen, wenigen Stellen?
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Westendorf aus Scharbeutz"
Hans-Peter German schreibt folgenden Leserbrief:
"Ausgabe vom 21. 6. 2025
„Angst um die Innenstadt – Umsatzeinbußen durch Parkgebühren“
Moin Frau Kolbe,
zu Ihrem o. g. Beitrag möchte ich auf Aspekte hinweisen, die entweder zu kurz gekommen oder noch gar nicht gewürdigt worden sind.
Kurz zu meiner Person: Vor zwei Jahren bin ich nach Bliesdorf gezogen. Lebensaltersmäßig und gesundheitsbedingt sind meine Frau und ich darauf angewiesen, dass wir zur Erledigung von Einkäufen und zur Wahrnehmung von Facharztterminen mehrmals in der Woche mit dem Privatfahrzeug nach Neustadt fahren müssen.
Mit anderen Worten: Mal abgesehen von den rein finanziellen Belastungen haben wir den Eindruck, dass bei der seinerzeitigen Beschlussfassung ganz wesentliche Gesichtspunkte entweder übersehen oder gar bewusst ignoriert wurden.
Der umweltpolitische Aspekt, dass der Individualverkehr durch das Vorhandensein von mehr kostenpflichtigen Parkplätzen sich deutlich verringert, ist geradezu widersinnig! Die Suche nach einem „freien Parkplatz“ wird eher zu- als abnehmen. Es sei denn, es wird davon ausgegangen, dass weniger Menschen das Stadtgebiet mit einem Kfz befahren. Die am Stadtrand gelegenen Märkte werden aufgrund dessen, dass dort mehr Parkraum vorgehalten wird, womöglich profitieren. Der Einzelhandel, Dienstleister und Fachbetriebe werden sich zunehmend zurückziehen oder gänzlich von der Bildfläche verschwinden! Der Besuch beim Facharzt setzt voraus, dass von vornherein eine Parkdauer grundsätzlich so eingeschätzt wird, dass ein zwischenzeitliches Nachzahlen (was ohnehin nicht o. k. wäre) von vornherein ausgeschlossen ist.
Was uns besonders irritiert, ist die in Ihrem Beitrag zitierte Sicht des Seniorenbeirates. Vermutlich äußert Herr Illes ausschließlich seine persönliche Sicht. Sowohl der Hinweis auf bestehende Apps als auch auf VHS-Kurse sind für sich genommen schon recht fragwürdig. Eine ernst zu nehmende Empfehlung für alle sind sie auf keinen Fall!
Weder bin ich der Erste noch der Einzige, der sich gegen die beabsichtigte Umsetzung der Aufstellung von Parkautomaten in der veröffentlichten Absicht wendet. Außer meiner Kritik, die ausschließlich aus meiner persönlichen Betroffenheit erfolgt, halte ich das Projekt für eine Entscheidung, die den Neustädtern nicht zum Vorteil gelangen wird.
Ein Ort, der in erheblichem Umfang auf den Besuch von Touristen und Urlaubsgästen ausgerichtet und angewiesen ist, sollte sich von derart kontraproduktiven Entscheidungen und Handlungen fernhalten. Der wirtschaftliche Mehrertrag ist außerordentlich fragwürdig, der Verlust an Attraktivität hingegen dürfte sich deutlich negativ auswirken!
Mit besten Grüßen
Hans-Peter German"