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Simon Krüger
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Fehlwürfe nach Systemumstellung auf Gelbe Tonne - Start von Stichproben-Kontrollen

Die Mengen an Verpackungen nehmen zu und die Sammelqualität hat sich mit der Systemumstellung auf Tonnenabfuhr verschlechtert. Das Einhalten der gesetzlich vorgeschriebenen Recyclingquote wird dadurch beeinträchtigt. Foto: schweitzer media gmbh

Die Mengen an Verpackungen nehmen zu und die Sammelqualität hat sich mit der Systemumstellung auf Tonnenabfuhr verschlechtert. Das Einhalten der gesetzlich vorgeschriebenen Recyclingquote wird dadurch beeinträchtigt. Foto: schweitzer media gmbh

Ostholstein. Seit Juli 2020 werden Leichtverpackungen im Kreis Ostholstein nicht mehr in Gelben Säcken, sondern in Gelben Tonnen erfasst. Leider landet seit der Systemumstellung immer häufiger Restmüll in der Gelben Tonne. Das hochwertige Recycling und die Arbeit in der Sortieranlage werden erschwert. Um die Qualität der Wertstoffe sicherzustellen, startet der Zweckverband am Montag, dem 7. September mit Stichproben-Kontrollen.
 
Der Kreis Ostholstein verabschiedete sich diesem Jahr von den alten gelben Säcken und begrüßte die neue Gelbe Tonne für Verpackungen. Insgesamt wurden knapp 65.000 Behälter verteilt. So werden allein im Kreis Ostholstein rund 6,5 Mio. Plastiksäcke gespart: Joghurtbecher, Konserven und weitere Verpackungen aus Metall und Kunststoff landen seit Sommer 2020 in der Gelben Tonne. Die Sammelqualität hat abgenommen und die Mengen der Leichtverpackungen haben zugenommen. „Jeder sollte versuchen, so wenig Müll wie möglich zu produzieren und auf unnötige Verpackungen zu verzichten. Es ist aber vor allem wichtig, dass wirklich nur Verpackungen in der Gelben Tonne landen. Sind Restmüll oder andere Störstoffe in der Verpackungstonne enthalten, können die Verpackungen nicht mehr sortiert und weiterverarbeitet werden“, so Michael Rakete, Geschäftsführer der ZVO Entsorgung GmbH.
 
Seit 18 Monaten gelten in Deutschland für Verpackungen aus privaten Haushalten hohe Recyclingquoten. Diese können nur erreicht werden, wenn die Wertstoffe in den Haushalten getrennt gesammelt werden. Oft kommt es im Zuge der Umstellung von Sack- auch Tonnensammlung zu einer Erhöhung der Störstoffquote. Das betrifft auch den Kreis Ostholstein. „Seit Einführung der Gelben Tonnen haben wir etwa 20 Prozent mehr Leichtverpackungen, vor allem Störstoffe, insbesondere Restabfälle“, stellt Rakete fest. Es handelt sich um Abfälle, die keine Verpackung sind. Die gute alte Zahnbürste sei so ein Fall. „Wir haben Probleme mit diesen Fehlwürfen, besonders mit den größeren Teilen. Sie sorgen für Stillstand in der Sortieranlage. In den Sortieranlagen arbeiten Mitarbeiter am Band und sortieren zusätzlich mit der Hand, das gelingt aber nicht immer. Wenn wir die hohe Recyclingquote erreichen wollen, müssen die Fehlwürfe sinken“, appelliert Ralph Rillox, Leiter kommunaler Abfall der ZVO Entsorgung GmbH.
 
Um auch weiterhin die Qualität der erfassten Wertstoffe zu sichern, wird der Zweckverband ab dem 7. September Stichproben-Kontrollen durchführen. Dabei werden zunächst nur Behälter stehengelassen, wenn bei der Befüllung gravierende Mängel vorliegen. Die Behälter werden in diesem Fall mit einem dafür konzipierten Aufkleber versehen, der auf das Fehlverhalten hinweist. Zudem erhalten die Bürger ein Faltblatt mit Hinweisen zur richtigen Trennung von Verpackungsabfällen. Der Nutzer der Tonne hat die Möglichkeit bis zur nächsten Abfuhr eine Nachsortierung vorzunehmen oder den Inhalt der Tonne kostenpflichtig als Restmüll entsorgen zu lassen.
 Weitere Informationen zur Sammlung von Verpackungen unter www.zvo.com/gelbe-tonne. (red)


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