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Simon Krüger
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Mit Video: Hafenrestaurant: Roboter „Bella“ unterstützt im Gästeservice

Hafenrestaurant-Chef Tim Bornewasser mit dem Service-Roboter, der seit dem gestrigen Freitag im Einsatz ist.

Hafenrestaurant-Chef Tim Bornewasser mit dem Service-Roboter, der seit dem gestrigen Freitag im Einsatz ist.

Grömitz. Als eines der ersten Restaurants deutschlandweit führt das Hafenrestaurant in Grömitz von Tim Bornewasser Roboter zur Unterstützung des Gästeservice ein. Dabei geht es nicht darum, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Roboter zu ersetzen, sondern den Service für die Gäste noch besser und effizienter zu gestalten und das Personal von lästigen „Laufarbeiten“ zu befreien, damit sie sich auf ihre Kernaufgabe, die Gästebetreuung, konzentrieren können.
 
In der Gastronomie fehlen in Deutschland, nicht zuletzt bedingt durch die Corona-Krise, mittlerweile über 300.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele sind während der Pandemie in andere, vermeintlich krisensichere Branchen, abgewandert. Es gibt deutlich weniger qualifiziertes Personal, als nötig wäre, um den Gästen einen wirklich guten und umfassenden Service zu bieten. Die Bewerbungen in der Gastronomie sind zudem generell um 16 Prozent, bei den Köchen sogar um 20 Prozent zurückgegangen. Dieser Personalmangel wird sich voraussichtlich kurz- bis mittelfristig weiter verschärfen. Entlastung versprechen sogenannte Service-Roboter.
 
Kein Menschen-Ersatz
 
Tim Bornewasser, Inhaber und Leiter des Hafenrestaurants in Grömitz, hat sich entschlossen, als eines der ersten Restaurants in ganz Deutschland die innovativen und zukunftsträchtigen ServiceRoboter, genannt BellaBot, einzusetzen. Überaus wichtig ist Tim Bornewasser, dass nicht der Eindruck entsteht, nach Einführung der BellaBots kann und soll Personal reduziert werden. Ihm geht es darum, seinen ohnehin schon guten und herzlichen Service trotz des Personalmangels aufrecht zu erhalten, umfassend auszubauen und sein Angebot weiter zu verbessern. Dies wird durch den Einsatz der BellaBots möglich.
 
Die mit einer KI versehenen Service-Roboter orten und navigieren mittels der optischen sowie Laser Slam-Technik sicher in den Räumen von Restaurants und erhalten jeweils einen bestimmten Bereich zugewiesen, in dem sie ihren Service versehen. Das heißt, die Küche belädt die BellaBots mit dem fertigen Essen und der Roboter bringt das Essen zu dem vorher angegebenen Tisch. Für das Abräumen haben die Servicemitarbeiterinnen und -mitarbeiter die Möglichkeit, die Roboter über einen Button an ihrem Arm oder per Sprachsteuerung zu rufen, das benutzte Geschirr aufzuladen und wieder in die Küche zurück bringen zu lassen. Dies funktioniert natürlich auch mit Getränken, sei es in einer Bar oder in Restaurants.
 
Risiken sind dabei so gut wie ausgeschlossen. Mit der neu entwickelten Gestänge-Aufhängung in Pkw-Qualität können die Roboter Unebenheiten überwinden, Stöße dämpfen und eine hervorragende Lauffähigkeit erreichen. Durch die patentierte Navigationstechnik und 3D Erkennung und Vermeidung von Hindernissen werden Zusammenstöße verhindert, der Roboter kann zudem in 0,2 Sekunden stoppen. Intelligente Ablagen mit Infrarot-Sensorik ermöglichen ein deutlich schnelleres Servieren.
 
Dabei kommunzieren die überaus niedlichen Roboter in Kätzchenform mittels KI-Stimme, Lichtspielen, Berührungsempfindlichkeit und intelligenter Mimik multimodal mit den Gästen und Servicekräften und sorgen so für Begeisterung - auch bei den kleinen Gästen. Ein ununterbrochener Betrieb ohne Pausen wird durch die Energieaustausch-Technik gewährleistet. Eine Akkuladung hält circa 12 bis 24 Stunden, der Schnellwechsel-Akku kann bei Bedarf ausgetauscht werden und ermöglicht so auch einen Betrieb rund um die Uhr.
 
Verbesserter Gäste-Service
 
Die sonst unvermeidbaren Laufwege und das körperlich belastende Tragen des Essens fällt für die Servicekräfte weg, dadurch können sie sich voll und ganz auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren: das Wohl und die Wünsche der Gäste. Die Servicekräfte werden stark entlastet, sind deutlich zufriedener und bleiben für den Gast jederzeit erreichbar und ansprechbar. Und auch die Gäste sind durch den verbesserten Service und die schnelleren Servicezeiten deutlich zufriedener.
 
Die unterschiedlichen Roboter-Typen, wie zum Beispiel Desinfektions- und Abräum-Roboter, können in unterschiedlichsten Bereichen und Branchen eingesetzt werden. Sie entlasten auch hier jeweils die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verbessern den Service und stellen - zurzeit wegen Corona besonders wichtig - eine umfassende Hygiene auch an schwer zugänglichen Stellen sicher. Die Entwicklung von intelligenten Robotern, die das vorhandene Fachpersonal unterstützen und einen entsprechenden Service auch in schwierigen Situationen sicherstellen, geht immer weiter. Roboter für einfache Arbeiten einzusetzen ist ein Fortschritt, der nicht mehr aufzuhalten ist.
 
Im Hafenrestaurant in Grömitz können die neuen „Kolleginnen und Kollegen Roboter“ nun auch in Aktion und in Zusammenarbeit mit den Servicekräften nicht nur bestaunt, sondern auch der neu gestaltete Service genossen werden. Dabei können die Gäste selbstverständlich auch direkt mit den Robotern kommunizieren. „Durch ständige Weiterentwicklung und die Suche nach neuen Möglichkeiten, kann ich sogar der momentan schwierigen und belastenden Situation noch etwas Gutes abgewinnen“, freut sich Tim Bornewasser.
 Nach den Berechnungen von Tim Bornewasser ist der Rol (Return on Investment) für sein Hafenrestaurant bereits nach 121 Arbeitstagen erreicht. Aber damit ist Tim Bornewasser noch längst nicht am Ende angekommen. Dazu gibt es viel zu viele neue und spannende Entwicklungen. Tim Bornewasser freut sich auf jeden Fall auf die Herausforderungen und Möglichkeiten der Zukunft. Bis dahin kann sich in Grömitz nun jeder davon überzeugen, dass Roboter keine Arbeitsplätze vernichten, sondern im Gegenteil diese absichern und dem Personal ermöglichen, deutlich mehr Zeit bei den Gästen zu verbringen. (red)


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