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Reporter Eutin

Ein Leben mit dem Ehrenamt

Seit über 40 Jahren ist Hans-Jürgen Löschky ehrenamtlich aktiv.

Seit über 40 Jahren ist Hans-Jürgen Löschky ehrenamtlich aktiv.

Oldenburg. (eb) „Die menschlichen Zwischentöne berühren mich“, begründet Hans-Jürgen Löschky, der seit den 70‘er Jahren in Oldenburg fest verwurzelt ist, sein Engagement im Ehrenamt. Bereits als 18-jähriger hat er die Feuerwehr seines Heimatortes verstärkt und sich ab 1964 als Mitglied bei den Jungdemokraten für politische Belange interessiert. Diese fanden ihren Ausdruck in der Zeitung der FDP-Jugend Kellinghusens, mit der die jungen Liberalen damals die dortige Stadtpolitik ins Visier nahmen. Aufgrund der beruflichen Orientierung 1968 als Wehrpflichtiger, Zeitsoldat und späterer Berufssoldat traten Mitgliedschaft und Aktivitäten in der Kommunalpolitik vorübergehend in den Hintergrund, wobei die Verlegung seines Bataillons nach Putlos eine wichtige Weichenstellung für Hans-Jürgen Löschky bedeutete.
 
Zunächst beäugte das Ehepaar Ingrid und Hans-Jürgen Löschky den neuen Standort ein wenig skeptisch, doch erfolgte das Einleben sehr schnell und seit dem möchten beide aus Oldenburg längst nicht mehr fort. Eine wichtige Brückenfunktion hin zu neuen Bekannt- und Freundschaften übernahm die Oldenburger St. Johannis Toten- und Schützengilde von 1192 e.V., der beide über die Schießabteilung des Jägerbataillons 512 der Wagrienkaserne am Standort Putlos im Jahre 1973 beitraten. Beruflich und gesellschaftlich gefestigt, rührte sich bei Hans-Jürgen Löschky neben seinem Engagement als Bezirksvorsitzender im Deutschen Bundeswehr Verband (hier Interessenvertretung der Soldatinnen und Soldaten für die Kreise Lübeck, Ostholstein, Plön und Kiel) und als Mitglied im Landesvorstand des Deutschen Bundeswehr Verbandes sowie im Ausschuss für Sicherheitspolitik auf Bundesebene, der Wunsch nach weiterer politischer Tätigkeit.
 
So nahm er die Wiederbegründung des FDP-Ortsverbandes Oldenburg in Holstein 1977 in Angriff und kandidierte 1978 zur Kommunalwahl für die FDP. Der prompten Wahl zum Stadtverordneten folgten zunächst 20 Jahre FDP-Präsents als Einzelkämpfer und weiteren Jahren bis 2018 mit diversen Ämtern. So durfte Hans-Jürgen Löschky das politische Leben Oldenburgs als stellvertretender Bürgervorsteher, stellvertretender Bürgermeister, Ausschussvorsitzender, Mitglied im Magistrat und allen Ausschüssen, Mitglied in mehreren Aufsichtsräten für die Stadt und ab 2002 auch als Fraktionsvorsitzender mitbestimmen. „Im Laufe dieser Zeit sind viele spannende, teils einschneidende Dinge passiert“, erinnert sich Hans-Jürgen Löschky beispielsweise an den Bau der Großsporthallen, die Stadtsanierung in den 80‘ er und 90’er Jahren, die Schließung der Schwimmhalle oder auch die aktuellen Bemühungen zur Stadtsanierung. Bleibenden Verdienst hat sich Hans-Jürgen Löschky auch als Gründungsmitglied der Stiftung Oldenburger Wall e.V. geschaffen, deren Vorstandsmitglied er lange Jahre gewesen ist.
 
Ein wichtiges Anliegen war ihm auch nach der Maueröffnung die aktive Unterstützung der Städtepartnerschaft mit der Stadt Bergen auf Rügen, die bis heute anhält. In Anerkennung der vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten, die sich noch durch 10-jährige Vorstandsarbeit als 2. Vorsitzender des Oldenburger Sportvereins ab 1986 oder auch die Tätigkeit für 2 Perioden als Jugendschöffe am Amtsgericht in Oldenburg und am Verwaltungsgericht in Schleswig ergänzen lässt, wurde ihm 1998 der Ehrenring der Stadt Oldenburg in Holstein verliehen.

„Ohne das Ehrenamt funktioniert das Gemeinwesen nicht. Deshalb müssen wir der Ehrenamtlichkeit zu einem angemessenen Stellenwert verhelfen, denn leider ziehen sich immer mehr Menschen daraus zurück. Ein politisches Anliegen muss sein, dem Bürger wieder mehr Geltung gegenüber Staat und Politik zu verschaffen. Dazu muss der öffentliche Bereich entbürokratisiert werden. Der Bürger muss nachvollziehen können, was mit ihm in diesem Staat passiert, denn er ist der eigentliche Träger des Staates. Das sind weder die Parteien, noch die Politiker“, wirbt Hans-Jürgen Löschky um begeisterte Mitstreiter.


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