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Vom Wolfsmanagement bis zur Schienentrasse

Vorsitzender Carsten Höper (l.) mit drei der 65-jährigen Mitglieder, die geehrt wurden. Foto: bg

Vorsitzender Carsten Höper (l.) mit drei der 65-jährigen Mitglieder, die geehrt wurden. Foto: bg

Oldenburg. (bg) Eine sehr umfassende Tagesordnung hatte sich die Kreisjägerschaft Oldenburg mit ihren 850 Mitgliedern, die in 13 Hegeringen organisiert sind, für ihre Jahreshauptversammlung im Schützenhof vorgenommen. Dank der straffen Versammlungsleitung durch den Vorsitzenden Carsten Höper konnte diese schließlich auch flüssig abgearbeitet werden.
Dass ein enger Kontakt zu den politischen Gremien besteht, zeigte sich in den Grußworten. Timo Gaarz als stellvertretender Landrat betonte die gute Zusammenarbeit zwischen Kreis Ostholstein und Kreisjägerschaft. Auch Oldenburgs Bürgervorsteherin Susanne Knees lobte die Arbeit der Jäger und sprach eine Einladung zur Teilnahme am Parkfest im Juni aus.
In seinem Jahresbericht sprach Carsten Höper über das Thema „Wolfsmanagement in der Kulturlandschaft Schleswig-Holstein“. „Die Rückkehr des Wolfes ist gewollt und nicht aufzuhalten“, führte er aus. Das Bundesland sei zwar kein optimaler Lebensraum für diese Tiere. „Doch wandernde Einzelwölfe sind auch hier möglich“, erklärte der Vorsitzende. „Es leben etwa 1400 bis 1600 Wölfe in Deutschland. Eine Verdoppelung dieser Zahl ist alle zweieinhalb bis drei Jahre wahrscheinlich.“ Beim Thema Wolf sei die Gesellschaft in ihrer Meinung geteilt, sagte Carsten Höper, denn es gebe unterschiedliche Interessen. Er persönlich sei derzeit nicht dafür, den Wolf ins Jagdrecht zu überführen. „Dazu müsste die Politik erst einmal den Rechtsrahmen vorgeben.“
Den Streckenbericht für das Jahr 2018/19 gab anschließend Kreisjägermeister Thies Rickert. Einige Zahlen der erlegten Tiere: Damwild 1527, Rehwild 2527, Schwarzwild 1532, Feldhasen 2407, Wildkaninchen 2364, Marderhunde 620, Steinmarder 453, Waschbären 7, Fasane 417, Stockenten 2087, Graugänse 931.
Gute Erfolge gibt es in der Öffentlichkeitsarbeit der Kreisjägerschaft. Carsten Höper berichtete über viele Aktionen, die besonders auch Kinder und Jugendliche ansprechen. Jan-Pieter Frick wies unter anderem auf den Wandertag der Grundschule „Am Wasserquell“ in Oldenburg hin. Auch der Abendansitz für Kinder im Hegering Wangels fand großen Zuspruch. Eine Müllsammelaktion am Strand in Weißenhaus führten die Mitglieder ebenfalls durch. Dabei wurden fast 50 volle blaue Säcke gesammelt. Jan-Pieter Frick stellte ein rotes Streifenband mit der Aufschrift „Wildunfall Notruf 110“ vor. Dieses solle künftig dazu dienen, Unfallstellen deutlich sichtbar für andere Autofahrer zu markieren, sagte er.
Jürgen Kirschnick berichtete über den aktuellen Stand zur Schienenhinterlandanbindung. Diese Schienentrasse durch Ostholstein wird als Folge der geplanten festen Fehmarnbeltquerung notwendig. „Diese Trasse schneidet insbesondere Fehmarn in zwei Teile“, erklärte Jürgen Kirschnick. „Die Folge ist die Verinselung einzelner Lebensräume.“ Durch die dann fehlende Verbindung sei eine genetische Verarmung in der Tierwelt die Folge. „Es sind daher Querungsmaßnahmen über die Trasse notwendig“, sagte er. Bis hinunter nach Bad Schwartau wünsche die Jägerschaft 20 Querungen. Leider sei die Bahn diesem Thema gegenüber bislang nicht aufgeschlossen.
Abschließend konnte die Kreisjägerschaft zahlreiche Ehrungen vornehmen. Ausgezeichnet wurden:
50 Jahre: Karl Koesling, Klaus Meyer, Horst Gert Bensel, Jürgen Hoff, Peter Riessen, Heinrich Mau;
60 Jahre: Astrid Girgensohn, Heinz Tietz, Carl Alexander von Plessen, Jochen Sachau, Ingo Paulsen, Joachim Wiepert, Heinz Wiepert-Haltermann;
65 Jahre: Wilhelm Resthöft, Fritz Duncker, Roland Köhn, Richard Höpner;
Verdienstnadel in Bronze: Andreas Schmuck, Hans-Peter Witt, Stefan Tuschmann;
Verdienstnadel in Silber: Reimer Mohr, Hermann Weiland.


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