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Reporter Eutin

Aktion „Kollege Hund“ – ein tierischer Schnuppertag

Lütjenburg (los). Wenn „Tilda“ zwischen T-Shirt- und Jeansständern auftaucht, schaltet wohl jeder im Modehaus Mews automatisch auf „Streichelmodus“ um. Freundlich wedelnd wird zu jedem Neuling Kontakt aufgenommen, jedes bekannte Gesicht mit feuchter Stupsnase begrüßt. Ihre traurige Vergangenheit als verwahrloster Straßenhund sieht man der Hündin nicht an. Dabei wurde sie erst vor einigen Monaten als Welpe gerettet und vermittelt. Geschäftsführer Philipp Schatz freut sich über seinen vierbeinigen Begleiter, der ihm vor allem als Bürohund Gesellschaft leistet und für ein tägliches gesundes Bewegungspensum sorgt. Im Rahmen der Aktion „Kollege Hund“ des deutschen Tierschutzbundes hat Kemal Besic vom Tierschutzverein Plön und Umgebung als Kooperationspartner der Aktion das Lüjenburger Bekleidungsgeschäft als tierfreundliches Unternehmen ausgezeichnet. Alle Betriebe, die sich für die Aktion angemeldet haben, erhielten die vom Deutschen Tierschutzbund ausgestellte Urkunde. Mit der Aktion will der bundesweit aktive Verein ein Zeichen für mehr Akzeptanz von Hunden am Arbeitsplatz setzen. Auch in der Erkenntnis, dass dies für das Tier viel interessanter als das lange Warten allein zu Hause ist. „Man muss aber am Anfang viel Zeit investieren, dass der Hund sich im Laden einzufügen lernt“, sagt Philipp Schatz, der mit „Tilda“, für deren Gene Schafspudel und ungarische Herden-Schutzhunde verantwortlich sind, ein lebhaftes Tier mit viel Bewegungsdrang und Hütehund-Verhalten bekommen hat. Mit dem Besuch der Hundeschule, einem „Familienkursus“ sowie „Agility“, das Tochter Pauline mit der Hündin trainiert, gelang eine erfolgreiche Entwicklung. „Inzwischen hat sie auch gelernt, vier Stunden allein zu Hause zu sein“, erzählt er. Ist der Hund mit zur Arbeit, sind Spaziergänge mit ihr während der Pause „Pflicht“. „Die halbe Stunde nehme ich mir dann eben“, erklärt Philipp Schatz, der die gesunde Runde an der frischen Luft ebenso wie sein Hund genießt.
In der Firma haben Rituale für den Hütehund Bedeutung und werden eingehalten: „Tilda muss morgens als Erstes zu jedem Mitarbeiter gehen, ihn kurz anstupsen und begrüßen, das ist ihr wichtig“, hat Philipp Schatz festgestellt. Die freundliche Kontaktaufnahme und ihr plüschiges Aussehen bleiben auch nicht ohne Wirkung: „Ich habe festgestellt, dass alle mit ihr eine Runde klönen und mit ihr kuscheln, und sie hat immer was zu schnüffeln und zu tun.“ Die Beobachtung bestätigt Studien, die den positiven Einfluss von Hunden am Arbeitsplatz nachweisen: Sie fördern Stressabbau, motivieren und verbessern das Arbeitsklima.


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