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Reporter Eutin

Beton vom G8-Gipfel zur Verkehrsberuhigung

Vollendete Tatsachen: Bürgermeister Lars Winter und Pressereferent Frank Neufeind präsentieren betonharte Fakten zur Verkehrsberuhigung an der Einmündung zur Fußgängerzone.

Vollendete Tatsachen: Bürgermeister Lars Winter und Pressereferent Frank Neufeind präsentieren betonharte Fakten zur Verkehrsberuhigung an der Einmündung zur Fußgängerzone.

Plön (los). Waren die „schwarzen Schafe“ des Lieferverkehrs bislang ein bemängelter Störfaktor in der verkehrsberuhigten Plöner Fußgängerzone, so gehören die durch parkende Fahrzeuge bedingten „Engpässe“ in der Langen Straße 2019 der Vergangenheit an: Seit 13. Februar zieren drei massive Betonklötze von über 700 Kilogramm die östliche Zufahrt wo auch der Marktplatz beginnt. Nun gibt es an dieser Stelle kein Durchkommen mehr: Firmenfahrzeuge und Zulieferer müssen sich erst den Weg um die Nikolaikirche herum bahnen, um ihre Waren oder Arbeitsgerätschaften an die gefragten Adressen zu bringen. Das Ganze im vorgeschriebenen Zeitfenster von 6 bis 10 sowie 18 bis 20 Uhr.
Mit diesem Schritt ist die erste der städtischen Maßnahmen zur Beruhigung der Fußgängerzone umgesetzt. „Zum gewöhnen“, erklärte Bürgermeister Lars Winter. Häufig seien die Hinweisschilder übersehen worden. So kam in der beruhigten Innenstadt insgesamt mehr Verkehr ins Rollen als gewünscht, auch außerhalb der erlaubten Zeiten, in denen die Lange Straße eigentlich den Fußgängern gehört.

Besondere Situationen werden berücksichtigt: Handwerksbetriebe erhielten Ausnahmegenehmigungen für die Durchfahrt. Grundsätzlich gelte für sie die Regel, Arbeitsmaterial und Geräte vor Ort ausladen und anschließend umparken zu müssen. „Mit dem Ausweis dürfen sie überall gebührenfrei parken“, unterstrich Winter. Dies sei jedoch nicht praktiziert worden.

Die nächsten Absperrungen sollen folgen, „wenn der Haushalt genehmigt ist“, so Winter. Die Poller können nach Bedarf herunter gelassen werden und sollen „zwischen Finanzamt und Kirche sowie am Wentorper Platz, der westlichen Mündung der Fußgängerzone gebaut werden. „Vorbehaltlich der Genehmigung des Haushalts“, der gerade geprüft werde, habe die Stadt den Bau zugunsten einer dann zügigen Abwicklung bereits ausgeschrieben. Lars Winter rechnet mit der Umsetzung im März und Kosten in Höhe von insgesamt 45.000 Euro.

Die für die Absperrung aufgestellten Zementquader hat der Plöner Bauhof mit Brettern bestückt, so dass sie auch ein paar Sitzplätze bieten. Im Besitz der Stadt befänden sich eine ganze Reihe solcher Blöcke: Diese seien einmal für geringes Geld von der Berliner Polizei aufgekauft worden, so Winter. Ursprünglicher Bestimmungszweck: der G8-Gipfel im Seebad Heiligendamm. Dieser fand 2007 statt und hatte viel Protest in Bewegung gebracht. Die hinsichtlich geplanter Demonstrationen sehr umfangreichen Sicherungsvorkehrungen lösten einen breit geführten Diskurs aus. Insofern erinnern die Klötze auch an ein Stück deutscher Streitkultur.


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