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Reporter Eutin

Neues aus dem Preetzer Badeleben

Preetz (kud). Am kommenden Sonnabend, 1. Juni, ist es wieder soweit. Die zweite diesjährige Ausgabe der „Preetzer Blätter“ erscheint auf dem Markt. Diesmal spielen die Seen rings um Preetz eine große Rolle, aber auch die Entstehung einer Kaufhausdynastie.
Peter Pauselius hat sich mal wieder in alte Annalen im Archiv der Stadt vertieft und dabei Interessantes zutage gefördert. Preetz ist nicht erst eine Stadt von Schwimmern, seit es dort ein Hallenbad gibt. Die Badegeschichte der Schusterstadt begann vielmehr schon Mitte des 19. Jahrhunderts. „Schwimmen konnte zu dieser Zeit eigentlich noch niemand“, erzählt der Autor vieler Preetzer Geschichten. „Aber viele wollten es lernen. Und da gab es tatsächlich einen Mann, der behauptete, ein Schwimmlehrer zu sein.“ Bei ihm gingen zunächst nur die Männer in die Schwimmausbildung. Und lange, so Pauselius, habe es dann auch nicht gedauert, bis die Preetzer auf den Geschmack kamen und einen Anwohner des Kirchsees um 1900 dazu motivierten, ein Badehaus zu bauen. Pauselius: „Das Badehaus hatte eine Art Innenhof, in dem es zwei Becken gab, eines für Schwimmer, ein weiteres für Nichtschwimmer. Nach einigen baulichen Veränderungen gab es Kabinen, Toiletten und später sogar ein weiteres Schwimmbad für Kinder zwischen Wehr- und Heidberg.“. Die Schwimmbegeisterung der Preetzer zog Kreise. Nach und nach entstand eine Schwimmanlage am Postsee. Das war in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der Beginn des Schulschwimmens war geschafft. „Das Archiv berichtet von Schwimmerinnen und Schwimmern aus Preetz, die bereits bei überregionalen Wettkämpfen antraten.“
Was nach einer reibungslosen Erfolgsgeschichte klingt, war für die Preetzer Wasserratten aber ein langer und nicht immer einfacher Weg, bei dem auch das Kloster Preetz eine nicht unerhebliche Rolle spielte. Aber mehr wird nicht verraten.
Gudrun Lob hat ebenfalls eine Menge Recherchearbeit hinter sich. Sie stieß in alten Annalen auf einen Namen, der wohl jedem Deutschen bekannt ist: Rudolph Karstadt. Geboren in der Hansestadt Wismar, erlernte er den Beruf des Einzelhandelskaufmann und entwickelte dann eine neue Handelsidee. Er wollte die Preise für hochwertige Konfektionskleidung auch für Normalverdiener tragbar halten. Gudrun Lob: „Also verzichtete er auf den Zwischenhandel und wickelte nach der Eröffnung mehrerer Filialen im norddeutschen Raum den Wareneinkauf zentral ab. Ein Geschäft eröffnete er in Preetz. Bezeichnung des Geschäfts, das zu einem der ersten Kaufhäuser Deutschlands wurde: Manufactur-, Confections- und Tuchgeschäft.“ Verkauft wurden die Waren, so Gudrun Lob, zu Festpreisen, nach langer Zeit zäher Preisverhandlungen zwischen Käufer und Verkäufer für alle ein novum. Was aus der „Karstadt-Ära“ in Preetz wurde, finden interessierte Leser im neuen Heft der „Preetzer Blätter“.
Mit einem Jubiläum beschäftigt sich Gudrun Lob in ihrem Beitrag über 100 Jahre Kleingartenverein, einer spannenden Vereinsgeschichte, die in Zeiten bitterster Not ihren Ursprung nach dem Ersten Weltkrieg nahm und sich in 100 Jahren zu einem Erfolgsmodell für viele Preetzer entwickelte.
Um diese Geschichten herum gibt es natürlich noch viel zu lesen. Zum Beispiel geht es da um „ein blaues Wunder“, das Autor Eckehard Deppke entdeckt und aufgeschrieben hat.
Die neuen Hefte gibt es ab Sonnabend bei der Touristinformation, in den beiden Buchhandlungen, bei Tabak Müller im Fachmarktzentrum und in der Lotto-Toto-Annahmestelle Korditsche in der Kührener Straße. Das Heft kostet vier Euro und umfasst rund 60 Seiten. Für alle Preetzer und vor allem auch Neu-Preetzer, aber auch Gäste, die mehr über die Stadt erfahren möchten, ein Fundus an Geschichten aus alter Zeit, die viel Neuzeit erklären.


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