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Reporter Eutin

Tief verbunden mit ihrem Preetzer Kloster

Preetz (tg). Ehrungen und Preise sind ihr nicht wichtig. Wenn sich Viktoria von Flemming für eine Sache engagiert, dann aus tiefster Überzeugung und mit ganzer Hingabe. Deshalb war die ehemalige Priörin des Preetzer Klosters auch sehr überrascht, als ihr im letzten Dezember eröffnet worden ist, dass sie die Trägerin des „Dr. Hartwig-Beseler-Preis 2019“ wird. „Damit habe ich nie gerechnet!“, erklärt die 83jährige Preetzerin bescheiden. Die Würdigung ihres unermüdlichen Engagements ist für sie viel mehr, als eine persönliche Angelegenheit. „Das ist vor allem ein Preis für das Kloster“, so von Flemming, „und vor allem gehört er zu einem guten Teil auch dem Klosterprobsten Eckhard Graf von Hahn.“ Mit diesem hat sich Viktoria von Flemming eine lange Wegstrecke ihrer 10jährigen Amtszeit erfolgreich für den Denkmalschutz im Kloster eingesetzt. „Der Erhalt der Gebäude ist in der Klosterordnung von 1636 fest verankert.“, berichtet die Ruheständlerin. Die Denkmalpflege ist der 83jährigen eine Herzensangelegenheit und begleitet sie bereits eine gute Zeit ihres Lebens. Natürlich während ihrer Amtszeit im Preetzer Kloster (bis 2018), aber auch vorher schon, bei ihrem Einsatz für den Erhalt der Kapelle in Kleinmeinsdorf. Eine wahre Mammutaufgabe war und ist der Denkmalschutz an ihrem letzten Wirkungsort in der Schusterstadt. Die Gebäude des Klostergeländes stehen allesamt unter Denkmalschutz. Die Preetzer Klosterkirche stammt aus dem 14., das älteste Haus („Storchenhaus“) aus dem 16. Jahrhundert. „Die Steine haben Geschichte – sie sprechen zu einem und regen einen an.“, berichtet die ehemalige Priörin von ihrer besonderen Beziehung zu ihrem Kloster. In enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Amt für Denkmalschutz hat Viktoria von Flemming in ihrer 10jährigen Schaffenszeit als Priörin einiges erreicht. Das Dach der Klosterkirche wurde saniert, das Konventhaus ebenfalls neu bedacht und die wertvolle Bilderbibel in der Klosterkirche fortlaufend restauriert. „Ohne die Hilfe vieler, insbesondere der Gesellschaft der Freunde des Klosters, wäre das alles nicht zu realisieren gewesen.“, betont die Preetzerin. Trotz ihres unermüdlichen Engagements sind auch einige ToDo‘s bei ihrem Amtszeitende unerledigt geblieben. Hierzu zählt die Sichtung und Ordnung des umfangreichen Klosterarchivs. „Wir haben dort viele Schätze, die ich gerne noch gehoben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hätte.“, so von Flemming. Am Ende fehlte ein Archivar, der sich dieser Sache professionell annimmt. Letzteres soll aber nicht ihre Leistung schmälern, der sie den „Beseler-Preis“ verdankt. Diese besondere Auszeichnung für ihr kulturelles Engagement ist mit 1.000 € dotiert. Viktoria von Flemming möchte dieses Geld natürlich für das Kloster einsetzen. Die Summe wird von ihr dem neu gegründeten Förderverein zum Erhalt der Predigerbibliothek gespendet. „Es gibt hier noch viel zu tun, sowohl beim Erhalt des Konventhauses, in dem die Bücher untergebracht sind, als auch für die Werke selbst, die vom Verfall bedroht sind.“, berichtet die 83jährige. Auch nach ihrer aktiven Zeit als Priörin bleibt sie ihrem Kloster eng verbunden. Ihre Wohnung auf dem Klostergelände, in der sie seit letztem Jahr lebt, ist nur einen Steinwurf entfernt von dem Grundstück, das sie aus ihrer Kindheit noch kennt, als ihre Großmutter dort gelebt hat. „Für mich schließt sich damit ein Lebenskreis.“, erklärt die Ruheständlerin mit einem leichten Schmunzeln. „Aus meinen Wurzeln hier nehme ich meine Kraft, Dinge in Angriff zu nehmen.“ Von ihrem unermüdlichen Engagement wird das Preetzer Kloster, allem voran die Predigerbibliothek, sicherlich noch ein gutes Stück profitieren können.


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