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„100 Jahre HGV Laboe”

Laboe (uwr). Anlässlich des 100jährigen Jubiläums des HGV Laboe gibt es eine große Fotoausstellung im Freya-Frahm-Haus.
Am 7. Februar 1919 fand die Gründungsveranstaltung des Handwerker- und Gewerbeverein Laboe aus der Not heraus statt. Nach dem ersten Weltkrieg herrschte Material- und Auftragsmangel in den Betrieben sowie Armut unter der Bevölkerung. Damals wollten sich die Betriebe mit dem Zusammenschluss gegenseitig unterstützen. Zu den Ideengebern gehörten Malermeister Ernst Vetter und Druckereibesitzer Reinhold Fröhlich. Nach einer Zwangspause durch den Zweiten Weltkrieg organisierte der HGV viele Veranstaltungen, unter anderen Weihnachtsmessen, Herbstmessen, „LiA“ – Laboe in Aktion. Auch heute gilt noch der Slogan von 1928 „Lauf nicht fort, kauf im Ort“. Ein Ort ohne Gewerbe ist für den Vorsitzenden des HGV Jens Kavacs ein toter Ort, umso wichtiger ist ihm, dass die Handwerker, Gewerbetreibende und Freiberufler zukünftig auch im Internet verstärkt als Unternehmen vor Ort wahrgenommen werden.
Zur großen Erleichterung hat sich mit dem Bürgermeisterwechsel in Laboe die Einstellung der Politik zur HGV spürbar verbessert. Jens Kavacs wünscht sich, dass es auch mit der neuen Bürgermeisterin oder dem neuen Bürgermeister so bleibt. Für die Ausstellung sammelten und sortierten Hanna und Melanie Baudach mit Arne Arp und Georg Schallehn alte Fotos und Original-Mitschriften. Die Fotoausstellung lädt ein, in die Geschichte Laboes einzutauchen. Arne Arp und Hanna Baudach hauchen mit ihren Anekdoten und Erklärungen aus dem letzten Jahrhundert faszinierendes Leben in die Fotos ein. So verrieten sie im Vorfeld der Ausstellung, dass die Pferdewagen noch bis Ende der 50er Jahre auf den Straßen Laboes zu finden waren. Hans Kahl wurde von allen „Schitt Kahl“ genannt, weil er mit seinen Pferdewagen den Müll sammelte. Er war aber auch für den Beerdigungswagen verantwortlich. Den Milchwagen fuhr die Oma von Hanna Baudach und bei der alten Schmiede im Oberdorf wurden nicht nur die Pferde beschlagen, sondern die Schlittschuhe bekamen da auch ihren richtigen Schliff. Als Besucher einfach nachfragen und genügend Zeit mitbringen. Wer die altdeutsche Schrift beherrscht, kann in handgeschriebenen Protokollen der Versammlungen lesen. Der Ehrenvorsitzende des HGV Georg Schallehn hat alles sorgsam aufbewahrt. Als Miniaturausgabe darf bei der Ausstellung natürlich nicht der Maibaum fehlen. 1985 wurde er zum ersten Mal aufgestellt und bis heute ist er mit seinen 14 Metern der höchste und dickste in der Probstei. Mittlerweile wird der dritte aufgestellt und der linke, liegt auch schon bereit. Die Besucher können sich mit selbst gebackenen Kuchen vom Frauenstammtisch des HGV und Kaffee der „Kaffeeküste Laboe“ stärken. Die Ausstellung im Freya-Frahm-Haus, Strandstraße 15 in Laboe, ist noch bis zum 10. Februar immer am Wochenende von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.


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