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Reporter Eutin

„Gesund leben in Ellerbek und Wellingdorf“

Viele Akteure machen in Ellerbek/Wellingdorf bereits mit bei der Quartiersarbeit. Alle Altersgruppen sind vertreten.

Viele Akteure machen in Ellerbek/Wellingdorf bereits mit bei der Quartiersarbeit. Alle Altersgruppen sind vertreten.

Ellerbek/Wellingdorf (kud). „Generationsübergreifend“ bot sich bereits beim ersten größeren Projekt des Quartierbüros Ellerbek/ Wellingdorf an. Im vergangenen Jahr legten Schüler und Senioren gemeinsam in der Wahlestraße einen Garten an. Inzwischen haben sie das Thema „Gesund leben in Ellerbek und Wellingdorf“ verfeinert. Jetzt kochen sie auch gemeinsam und verwerten dabei Selbstgeerntetes aus „ihrem“ Garten. Grund genug, dieses neue „Miteinandermodell“ der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Claudia Ladwig, Konrektorin der Grundschule, war schon im vergangenen Jahr begeistert, als ihre Schüler eingeladen wurden, den neuen Garten mitzugestalten. Sie säten erst einmal bunte Blumen aus. Doch das reichte weder den Senioren, die sie dabei anleiteten, noch den Schülern. Inzwischen gibt es im Garten Hochbeete, in denen Salat und Gemüse wachsen. Das muss natürlich verwertet werden. Was bietet sich besser an als gemeinsames Kochen?
Auch Thomas Haeger, Landesdirektor der AOK NordWEST, ist rundherum zufrieden mit dem bisherigen Erfolg. „Wir als Krankenkasse haben den Auftrag, möglichst viele Projekte zu fördern, die dazu dienen, die Menschen gesund zu erhalten – bis ins Alter.“ Aus diesem Grund hat sich auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in das „Unternehmen Kochen“ eingeklinkt. Träger des Quartiersbüros ist die Diakonie Altholstein, deren Geschäftsführer Heinrich Deicke ebenfalls mit großem Interesse der Präsentation beiwohnte.
„Kernstück des Projekts gesund leben“ ist die Begleitung der Grundschüler ab der ersten Schulklasse der Ellerbeker Grundschule während der gesamten Grundschulzeit. Claudia Ladwig: „Es ist schon erstaunlich, mit welch unterschiedlich gefüllten Brotdosen die Kinder morgens in die Schule kommen. Darin ist wirklich alles enthalten, von den zahnunfreundlichen Zuckerprodukten bis zu frisch geschnittenem Gemüse und köstlichem Vollkornbrot.“ Dr. Petra Schulze-Lohmann von der DGE bringt es auf den Punkt. „Uns liegen die Kleinsten besonders am Herzen. Wer sich von Kindesbeinen an gut ernährt, hat gute Chancen, nicht nur gesund aufzuwachsen, sondern auch ein gutes Ernährungsverhalten zu entwickeln und zu stabilisieren.“ Dabei gehe es keineswegs nur um „schwarz-weiß-Malerei“, also die grobe Einteilung in gesunde und ungesunde Lebensmittel. Vielmehr sei es wichtig, dass Kinder lernen, Freude am Riechen, Schmecken und schließlich auch am Selbstzubereiten entwickeln.
Die Schule zieht mit und integriert das Thema Ernährung zunehmend in die Schulfächer Heimat-, Welt und Sachunterricht sowie Sport. Die DGE bietet für Lehrkräfte eigens Schulungen dafür an.
Aber nicht nur um Schüler geht es, sondern auch um Senioren, die ganz eigene Bedürfnisse bei der Nahrungsaufnahme haben. Was die einen noch lernen müssen (richtig kauen und schlucken), können die anderen oft nicht mehr. Dazwischen liegen aber Kochwelten, die sich die Kinder und Senioren in Kochtreffen gemeinsam erschlossen haben. „Da gab es Klassen, die hoch interessiert und engagiert mitgemacht haben, andere, denen dieses Thema nicht so wichtig war“, berichtet Asta Hoffmann. Inzwischen hat das Quartiersbüro auch eine „Einkaufrallye“ veranstaltet mit dem Ziel, den Verbrauchern durch den wahren Dschungel an Auszeichnungen auf Lebensmittelverpackungen zu helfen.
Aber nicht nur um gesunde Ernährung geht es rund um das Quartiersbüro Ellerbek/ Wellingdorf. Großer „Renner“ ist dort inzwischen der „AOK-Walking-Bus“. Sinn und Zweck dieser Einrichtung: Eltern (manchmal auch Senioren aus der Nachbarschaft) begleiten die Kinder morgens von Zuhause bis zu festgelegten Bushaltestellen. Dort nimmt der kleine Bus sie auf. Eltern oder Senioren fahren als Betreuer mit. Auf dem Nachhauseweg funktioniert es umgekehrt. So legen die Kinder vor und nach Schule bereits eine Fußwegstrecke zurück – und zwar gefahrlos und landen dann sicher in der Schule und wieder zu Hause. Auch dieses Angebot werde von den Eltern sehr gut genutzt. Derzeit baut das Quartiersbüro auch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Sportvereinen aus, damit auch der Bereich Bewegung bei den Stadtkindern nicht zu kurz kommt.


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