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Reporter Eutin

Sehr viel Grund zur Freude

Saisonhalbzeitbilanz am Strand von Kalifornien: Lauter zufriedene Gesichter. André Schaffer, Leiter Touristikbetrieb, Rüdiger Boll, Vorsitzendes DLRG-Ortsvereins Schönberg, Philipp Setzpfand, Abschnittsleiter DLRG, Bürgermeister Peter Kokocinski, Stefan Hirt, Vorsitzender Wirtschaftsausschuss.

Saisonhalbzeitbilanz am Strand von Kalifornien: Lauter zufriedene Gesichter. André Schaffer, Leiter Touristikbetrieb, Rüdiger Boll, Vorsitzendes DLRG-Ortsvereins Schönberg, Philipp Setzpfand, Abschnittsleiter DLRG, Bürgermeister Peter Kokocinski, Stefan Hirt, Vorsitzender Wirtschaftsausschuss.

Kalifornien/Schönberger Strand (kud). Am Strand von Kalifornien haben zwei Wachgängerinnen gerade ihren DLRG-Wachturm erklommen. Mit dem Fernglas beobachten sie das schon am Vormittag rege Treiben am und im Wasser. „Die Saison hat Halbzeit. Wir können mit unseren Besucherzahlen mehr als zufrieden sein“, freut sich Bürgermeister Peter A. Kokocinski, der sich am Turm mit Vertretern der DLRG, der Gemeindevertretung und des Touristikbetriebes der Kommune zu einer ersten Saisonbilanz eingefunden hat.
Acht Wachtürme für die sommerlichen Rettungscrews entlang der Strandlinie von Kalifornien bis Schönberger Strand sorgen am Strand für die Sicherheit der Badegäste, die nach dem kühlen und verregneten Sommer des vergangenen Jahres diese Saison mit fast mediteranem Leben erfüllen. Urlauber aus allen Teilen Deutschlands, Tagesgäste, Einheimische, die nach der Arbeit noch schnell ein erfrischendes Bad in der inzwischen lauwarmen Ostsee nehmen wollen: Nonstopp sind die Rettungsschwimmer der DLRG gefordert. „Ihnen gilt unser ganz besonderer Dank. Sie tun ihren Dienst ehrenamtlich“, erklärt der Bürgermeister. Zwar stelle die Gemeinde der DLRG für ihre Retter, die oft weite Anfahrtsstrecken in Kauf nehmen, um ihren Dienst an der See anzutreten, die Unterkünfte zur Verfügung. Auch Verpflegung und Fahrtkosten werden übernommen. Ansonsten erhält jeder Retter pro Tag fünf Euro. Der Rest ist Ehrenamt. 25 000 Euro, so Kokocinski, habe die Gemeindevertretung im Haushalt 2018 für Investitionen rund um die Strandsicherheit eingeplant. Dazu seien bauliche Verbesserungen im DLRG-Haus, Neubau von Türmen, Personalkosten zu zählen. Die DLRG sei dankbar, dass zum Beispiel auch die Fördesparkasse die Arbeit unterstütze.
Insgesamt 130 Wachgänger sorgen während der gesamten Saison vom 25. Juni bis 15. September dafür, dass die Gäste ihre Badefreuden unbesorgt genießen können. Abschnittsleiter Philipp Setzpfand: „Bisher hatten wir seit Juni 527 mal leichte Hilfe zu leisten. Da tritt jemand in eine Muschel und braucht ein Pflaster, andere hatten eine schmerzhafte Begegnung mit einer Feuerqualle, die sich derzeit aber gerade wieder auf dem Rückzug befinden“. Der Rasierschaum, Geheimwaffe gegen Verbrennungen durch Feuerquallen, hat einen festen Platz im Erste-Hilfe-Equipment. Zehn Einsätze im Bereich Rettungsdienst gab es, und sieben Menschen mussten aus dem Wasser gerettet werden. Dazu zählten auch ein Nichtschwimmer-Kind, das mit der Strömung zu kämpfen hatte. Der Vater, ebenfalls Nichtschwimmer, wollte sein Kind retten, die DLRG befreite beide aus der misslichen Lage. Wespenstiche, so der Abschnittsleiter, seien in diesem Sommer ebenfalls ein Thema. „Die Wespen wirken in diesem Jahr aggressiver als in den Vorjahren“.
Trotz der an einigen Tagen sogar extremen Hitze habe es erfreulicherweise aber noch keine ernsthaften Kreislaufbeschwerden bei den Gästen gegeben.
6000 bis 8000 Gäste bevölkern die Schönberger Strände derzeit täglich. Und der Run auf die schattenspendenden Strandkörbe ist groß und nicht für jeden Gast erfolgreich. Bürgermeister Kokocinski: „ 45 000 Euro haben wir in die Neuanschaffung und Wartung der Körbe investiert. Derzeit sind sie alle ausgebucht“.
Ein Kurgast legt einen Zwischenstopp bei der Gesprächsrunde ein. „Ihr könntet wirklich mal für einen sauberen Strand sorgen und das Seegras wegharken, wenn wir schon solche Wucherkurabgaben zahlen müssen“. Peter Kokocinski und Stefan Hirt vom Wirtschaftsausschuss der Gemeinde, reagieren ein wenig betroffen. „2017 und 18 haben wir inclusive Fördergeldern 320 000 Euro allein in die Sandaufspülung investiert, damit unsere Gäste einen schönen Sandstrand vorfinden. Der Strand wird morgens zwischen 4 und 8 Uhr morgens gereinigt. Das Seegras wegzuharken, macht aber wenig Sinn, da es einen gewissen Schutz davor bietet, dass zu viel loser Sand einfach wieder ins Meer gespült wird“.
Einen besonderen Service bietet die DLRG Eltern mit Kindern an. Die Kinder erhalten kostenlos ein Armband und hinterlassen die Mobilfunknummer der Eltern am Wachturm. So soll sichergestellt sein, dass alle Kinder, die sich einmal verlaufen, schnell zu ihren Eltern zurückfinden. Sie brauchen nur den nächsten Wachturm anzusteuern.


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