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Reporter Eutin

Im Einsatz gegen das Virus

Eutin (aj). Kameradschaftliche Unterstützung gehört für die Soldat*innen der Bundeswehr zum Berufsalltag. So wie am vergangenen Donnerstagvormittag in der DRK-Akademie in Eutin im Meinsdorfer Weg dürfte sie aber eher selten gelebt werden. Dem oder der anderen in die coronasichere Schutzkleidung zu helfen, war noch ein Leichtes. Als es dann daran ging, einander im Schnellverfahren auf Covid 19 zu testen, war die Anspannung deutlich spürbar.
Aber von vorn: Kaum war in Berlin entschieden worden, dass die Bundeswehr in Pflegeeinrichtungen bei der Durchführung von Schnelltests aushelfen soll, organisierte das Deutsche Rote Kreuz entsprechende Schulungen für die Lehrkräfte der DRK-Akademie und innerhalb von nicht einmal einer Woche standen auch am Akademie-Standort in Eutin die Termine zur Unterweisung von 36 Soldatinnen und Soldaten aus Plön und Ostholstein. In Gruppen von maximal acht Personen wurden sie darauf vorbereitet, in den Pflegezentren einrichtungsfremde Besucherinnen und Besucher, aber auch ÄrztInnen oder therapeutische Fachkräfte vor dem Betreten auf das Corona-Virus zu testen. Was man dazu wissen musste, erfuhren die Bundeswehrangehörigen von Judith Wenning-Langer und Jowita Rößler, die ihrerseits zwei Tage zuvor von einem Arzt mit dem nötigen Rüstzeug ausgestattet worden waren und ihrerseits eine Schulung durchlaufen hatten. Die pädagogische Mitarbeiterin Jowita Rößler war sehr zufrieden mit ihren Schützlingen: „Das läuft sehr gut, alle sind sehr diszipliniert“, lobte sie. Wie wichtig es ist, dass die Handgriffe sitzen und auch die Ansprache stimmt, zeigte sich spätestens im praktischen Teil. Denn nach einem kurzen Lehrfilm und der knackig-sachlichen Einweisung von Jowita Rößler war es Zeit zu testen. Konkret hieß das: Desinfizieren, Schutzkleidung inklusive Brille anlegen, Stäbchen, Testflüssigkeit und Testplättchen bereitstellen und nach einer freundlichen Bitte um Erlaubnis wanderte das extralange Teststäbchen zunächst in den Rachen des Gegenübers, ehe es in die Nase eingeführt wurde - „Parallel zum Gaumenknochen!“ lautete der zentrale Hinweis zur vorgeschriebenen Richtung. Bei spürbaren Widerstand, das Stäbchen kurz drehen - fertig. Das Procedere forderte hohe Konzentration von den Testenden und eine gute Portion Vertrauen am anderen Ende des Wattestäbchens. Gut, dass die Rollen im Anschluss getauscht wurde. Nach einer Viertelstunde Wartezeit zeigten alle Testplättchen das erhoffte Ergebnis: Test erfolgreich verlaufen und Virusbefund negativ. Erleichterung allerseits und der Stolz, der sich nach jeder gemeisterten Herausforderung einstellt, lag in der Luft. Schließlich stand dem Beginn der Amtshilfe, wie der Test-Einsatz im offiziellen Amtsdeutsch heißt, nun nichts mehr im Wege. Zeit wurde hier jedenfalls nicht verschwendet, schon am nächsten Tag machten sich die frisch examinierten Testtruppen auf ihren Weg in die Pflegeeinrichtungen: „Wir finden es gut, dass wir auf diese Weise arbeiten können“, sagte die Hauptgefreite Anne Ladendorf von der Flugabwehrraketengruppe 61 in Todendorf und erklärte: „Wir haben uns verpflichtet, unserem Land zu dienen und jetzt braucht uns das Land an dieser Stelle.“ Jowita Rößler weiß diese Aufgabe in guten Händen: „Ich würde mich von jedem und jeder Einzelnen hier testen lassen“, betonte sie.


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