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Reporter Eutin

„Ein Glückstag für uns alle…“

Kirchnüchel (cb). Fast ein halbes Jahrhundert hat es gebraucht, um etwa 4100 Meter Radweg zwischen Kirchnüchel und Sielbecker Moor zu verwirklichen. „Ich habe einmal gesagt, dass ich ein Fass Bier spendiere, wenn der Radweg wirklich mal fertig wird. Nun löse ich mein Versprechen ein“, sagte Kirchnüchels Bürgermeister Jörg Schöning lachend und eröffnete das Einweihungsfest. Nüchels Dorfvorsteher Dieter Path erinnerte noch daran, dass die offizielle Einweihung bereits am 07. Dezember 2021 stattgefunden hat. Genau ein Jahr nach dem ersten Spatenstich für den Bau. Wegen der Pandemie konnte das damals aber nur im engsten Kreis stattfinden.


In der Planung des Radwegs gab es ein ständiges Auf und Ab. Bereits 1976 wurde im Vorstand des Verschönerungsvereins Nüchel der Wunsch nach einem Radweg laut. Er sollte Kirchnüchel mit Sielbeck verbinden und den Radfahrern die Angst vor der nicht ganz ungefährlichen Fahrt auf der Straße nehmen. Gesagt – getan, dachte man damals. Mit viel Eigeninitiative wollten die Akteure ans Werk gehen und die Piste so kostengünstig wie möglich erstellen, berichtete Henning Südel, der sich als Sprecher der Flurbereinigung über 40 Jahre vehement für die Baumaßnahme eingesetzt hat. „Von Anfang an waren alle betroffenen Eigentümer bereit, Land für den Weg abzugeben. Anträge auf Förderungen wurden gestellt, die aber damals nicht an den richtigen Stellen ankamen. Später waren dann auch noch alle Unterlagen verschwunden, sodass der Plan dann jahrelang auf Eis lag“, berichtete Südel. „Nach all diesen Widrigkeiten ist der Radweg nun fertig. Das ist ein Glückstag für uns alle“, freute er sich.


Bei strahlender Sonne tummelten sich viele Kinder und Erwachsene am Anfang des Weges in Kirchnüchel. Nachdem der Radweg von der Kirchnücheler Pastorin Anja Haustein und den beiden Dorfvorstehern freigegeben war, ging es mit allerlei Tretfahrzeugen und zu Fuß zum Festakt auf dem Hof Schlüter nach Nüchel. Der Landtagsabgeordnete Tim Brockmann wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Fördergelder vom Bund und vom Land sehr gut investiert sind. Timo Gaarz, stellvertretender Landrat, ergänzte, dass der Radweg auch von touristischer Bedeutung ist und der Malenter Neubürgermeister Heiko Godow freute sich über den fertig gestellten Radweg, der total in den Zeitgeist passt, da Radfahren noch nie so angesagt war wie heutzutage. Allerdings bemängelte er auch die überaus lange Planungsphase. „Da müssen wir schneller werden“, gab er zu bedenken.


Nachdem Nüchels Dorfvorsteher Dieter Path einige in der Sache besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger geehrt hatte, wurde dieser (Glücks-)Tag mit Danz op de Deel in der festlich geschmückten Scheune auf dem Hof Schlüter beendet.


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