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Reporter Eutin

Gebühren lösen gemischte Gefühle bei Eutiner Geschäftsleuten aus

Hier wird jetzt ein Parkschein fällig.

Hier wird jetzt ein Parkschein fällig.

Eutin (aj). Die neuen Schilder leuchten blitzblank und zeigen an: Hier muss ab sofort für das Parken bezahlt werden!
Am Stadtgraben und am Jungfernstieg sind die neuen Parkscheinautomaten montiert worden - ein weiterer Schritt in der Umsetzung des beschlossenen Parkraumbewirtschaftungskonzeptes ist damit getan und weitere Stellplätze werden gebührenpflichtig (wir berichteten): „Ist jetzt der rechte Zeitpunkt, die Gebührenpflicht auszuweiten?“, diese Frage stellen sich einige Eutiner Geschäftsleute. Angesichts des coronabedingten Teil-Shutdowns und der Ungewissheit darüber, wie es im Dezember weitergehen wird, hätten sich einige Inhaberinnen und Inhaber ein Signal in eine andere Richtung gewünscht: „Es ist wenig los in der Stadt und eine Ausweitung des gebührenpflichtigen Parkens weckt sicher nicht die Kauflust“, so ein Geschäftsmann. „Es wäre ein positives Zeichen, für den Rest des Novembers und den Dezember auf Gebühren zu verzichten“, war von einer jungen Ladeninhaberin zu hören.
Das Aussetzen der Gebührenpflicht wäre demnach nicht nur eine werbewirksame Maßnahme für die Innenstadt, sondern würde in Zeiten, in denen Solidarität in aller Munde ist, ein entsprechendes Zeichen setzen. Es gehe nicht darum, die von der Stadtvertretung Gebührenordnung grundsätzlich infragezustellen, vielmehr würde der Geschäftswelt in der Innenstadt signalisiert: „Wir tun, was wir können, damit Ihr gut durch die Krise kommt!“, so der Tenor. Es gibt allerdings auch andere Meinungen: „In allen anderen Städten werden auch Parkgebühren erhoben“, meint ein alteingesessener Eutiner Kaufmann.
Die Entscheidung für einen Einkauf in der Innenstadt sei für ihn keine Frage der Parkgebühren, zumal man über vergleichsweise geringe Beträge spreche: „Das Angebot, die Vielfalt der ansässigen Geschäfte gibt den Ausschlag“, davon ist er überzeugt. Zudem würden nicht-bewirtschaftete Parkplätze von Dauerparkern belegt, so könnte ein Mangel an Stellplätzen entstehen.
Dass Gebührenfreiheit indes durchaus ein Argument sein kann, im Stadtzentrum zu shoppen, zeigt die Aussage einer Malenterin, die als Pendlerin ohnehin vom neuen Parkkonzept betroffen ist: „Es trägt eher dazu bei, dass man online einkauft“, sagt sie. Ob es denkbar ist, das Gebührenpflicht auszusetzen, damit die Geschäftsleute zusätzlich zu ihrem jeweiligen Sortiment mit dem Slogan „Freies Parken in der Innenstadt“ werben können, diese Frage hat der reporter an das Rathaus gerichtet.
Bis zum Redaktionsschluss stand eine Antwort noch aus. Wir berichten weiter.


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