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Reporter Eutin

Kranzniederlegung am Ehrenmal in Eutin

Eutin (hr). Im Anschluss der Gedenkgottesdienste anlässlich des Volkstrauertags am vergangenen Sonntag fand eine Kranzniederlegung am Ehrenmal an der Oldenburger Landstraße in Eutin statt. Der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge, die Stadt Eutin, die Bundeswehr, die Polizei, die Feuerwehr, die Schützengilde und die Eutiner Sportvereinigung stifteten Kränze, um den Opfern insbesondere der beiden Weltkriege, aber auch allen anderen Kriegen, zu gedenken. Musikalisch begleitet wurde die Kranzniederlegung von zwei jungen Musikerinnen der Musikschule Eutin.
Wurde der Volkstrauertag im Jahr 1922 vom Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge gegründet, um den Opfern des Ersten Weltkrieges zu gedenken, ist seine Bedeutung inzwischen viel weitreichender: Zunächst verlagerte sich der Fokus auf die Opfer des zweiten Weltkrieges, inzwischen gedenkt man allen Opfern von Kriegen und Gewaltherrschaft.
Pastoralreferent Michael Veldboer erinnerte in seiner Rede an die Geschichte des Volkstrauertags zu Zeiten des Nationalsozialismus, als der heute stille Feiertag mit Paraden und Feierlichkeiten als „Heldengedenktag“ gefeiert wurde. „Auch die gefallenen Soldaten waren Opfer eines Krieges und angesichts der Toten ist Trauer angemessen, damals wie heute“, so Veldboer. Auch wenn kaum noch jemand nachvollziehen kann, wie schlimm Kriegserlebnisse für die Menschen gewesen sind, gäbe es auch heute noch ältere Menschen, die wegen der traumatischen Erinnerungen an das Dröhnen der Bomber Angst vor Gewitter haben. Doch Veldboer schaut auch in die Zukunft unseres Landes: „An so einem Gedenktag sollten sich die Verantwortlichen auch die Frage stellen, wie weit Links- oder Rechtsradikalismus unsere Demokratie in Deutschland gefährden.“
Auch Bürgermeister Carsten Behnk ist es wichtig, an diesem Gedenktag nicht nur in die Vergangenheit zu schauen: „Natürlich gedenken wir heute der Opfer der beiden großen Weltkriege, aber auch den Opfern der Kriege, die heute noch geführt werden, und in denen noch immer Menschen sterben.“ Man dürfe nicht vergessen, dass der Frieden, den wir hier in Deutschland seit so vielen Jahren erleben, nicht selbstverständlich ist. Man müsse gar nicht weit schauen, um Unruhen wie in Belarus oder kriegerische Konflikte wie in Armenien zu finden. „Ein solcher Feiertag ist für uns wichtig“, findet Behnk. „Denn das Gedenken an die Opfer aller Kriege und das Vergegenwärtigen unseres Friedens ist ein wichtiger Baustein unserer Demokratie.“


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