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Reporter Eutin

„Wenn Eutin wachsen soll, brauchen wir einen guten Schulstandort!“

Eutin (aj). „Endlich!“ - die Eutinerin Anke Franke war eine von vielen Passant*innen, die am vergangenen Samstagvormittag am Stand der Bürgerinitiative „Mehr Raum für Entwicklung“ zum Stift griffen und Namen und Adresse in die dort bereitliegenden Unterschriftenlisten eintrugen.
 
Anke Franke ist Lehrerin und unter die Forderung der BI nach einem modernen Neubau für die Eutiner Gemeinschaftsschule auf dem Areal zwischen Regenbogenbrücke und Kerntangente kann sie buchstäblich ihre Unterschrift setzen: „Das wird Zeit“, sagte sie nachdrücklich und meinte damit auch den Beginn der Unterschriftensammlung für das von der BI angestrebte Bürgerbegehren: „Wenn Eutin wachsen will, brauchen wir einen guten Schulstandort“, erklärte die Pädagogin, die in Neustadt unterrichtet. Dazu gehört für sie als Mutter, deren Sohn derzeit noch die Grundschule besucht, „auch eine Offene Ganztagsschule, die genug Platz bietet.“ Die Einwände, die Oliver Martins, Leiter der Gustav-Peters-Grundschule, jüngst öffentlich formulierte, kann sie nicht nachvollziehen. Martins hatte eigene Platzansprüche der Grundschule an der Blauen Lehmkuhle ins Spiel gebracht und die Nähe der verschiedenen Schularten problematisiert: „Die Nachbarschaft der Schulen kann prima funktionieren. Pönitz ist ein gutes Beispiel dafür“, so Franke.
 
Reaktionen wie diese gebe es viele, berichtete Sonja Wirges. Als eine von InitiatorInnen ist sie froh, mit dem Beginn der Unterschriftensammlung einen nächsten Schritt tun zu können auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Gemeinschaftsschule, wie sie sich die BI für Eutin wünscht. Die Argumente sind bekannt: „Aktuell besuchen die WWS 594 Schulerinnen und Schüler. Am 25. Januar 2022 waren es noch 576 Kinder und Jugendliche. Eine zukunftsfähige Schule braucht mehr Raum für stiegende Schülerzahlen und Inklusion“, so Wirges. In Richtung Grundschule geht die Erklärung, nach den Vorstellungen der Bürgerinitiative würde der Eingang der künftigen Wilhelm-Wisser-Schule an der Blauen Lehmkuhle etwa 300 Meter vom Schulgelände der Grundschule entfernt liegen, insofern kann von einer sogenannten „Campuslösung“ nicht die Rede sein. Durch die Außenflächen und Außensportanlagen sei eine klare räumliche Trennung gegeben. „Es besteht aber die Möglichkeit eines gemeinsamen aktiven Schullebens, von denen sowohl Grund- als auch Gemeinschaftsschule profitieren können“, heißt es von der BI.
 
Am Infostand am Wochenmarkt geben Sonja Wirges, Stefanie Preuß und Mirko Fähling Auskunft zu Schulhofgröße und Stellplätzen, erläutern Zeitpläne und Baukosten. Ihr Hauptargument sind die Zukunftsfähigkeit einer neuen Schule und der Anspruch der Kinder und Jugendlichen auf eine fördernde Lernumgebung. Punkte, mit denen sie nicht nur die Eutiner*innen, sondern auch die verantwortlichen Politiker*innen überzeugen wollen: „Wir sind offen für Gespräche“, sagt Sonja Wirges mit Blick auf die Wahlkampfstände der Parteien. Noch habe man die Hoffnung, dass die besseren Argumente am Ende dazu führen könnten, einen Bürgerentscheid überflüssig zu machen: „Wir würden gern mit allen an einem Strang ziehen zum Wohle der Kinder“, so Wirges. Ob es aber zu einer solchen Einigung kommen wird, ist fraglich. Und deshalb will die BI in den nächsten Wochen samstags von 8 bis 13 Uhr Unterschriften sammeln. Die Listen stehen auch auf der Internetseite www.mehr-raum-fuer-entwicklung.de zur Verfügung. Benötigt werden 1310 Unterschriften. Eutiner Bürger*innen ab 16 Jahren können unterzeichnen. Für künftige Generationen wollen auch Waltraut und Heino Teetzen beste Bedingungen schaffen: „Es ist einfach sinnvoll, eine größere Schule weitab vom Stadtverkehr zu bauen“, meinen die beiden, die die Wisserschule gut kennen. Schon ihre Tochter machte dort ihren Abschluss.


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