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Reporter Eutin

Schüler stellen „Theos Wiese“ vor

Preetz (tg). Der Abend begann und endete kulinarisch. Die Schülerinnen der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule (THG) hatten für den Gesprächsabend im Schloss Bredeneek Honig, Molke, Butter und Kürbisse mitgebracht. Für die Gäste bestand ausgiebig die Gelegenheit, die selbst hergestellten Lebensmittel zu verkosten. Der Förderverein des Bürgerschlosses Bredeneek hatte die Jugendlichen eingeladen. Unter dem Motto „Jugend gestaltet nachhaltige Zukunft“ wurde an diesem Montagabend das THG-Schülerprojekt „Theos Wiese“ vorgestellt. Zunächst berichteten Stine Grüne und Gina Baasch von ihren Erfahrungen mit der Honiggewinnung und ihrer Arbeit mit den Bienen. Die Neuntklässlerinnen verdeutlichten, dass hierbei oft der ganze Körpereinsatz gefragt ist, etwa beim Schleudern der Waben. „Anfangs ist noch vieles ungewohnt, aber mit der Zeit bekommt man das gut hin“, schilderte Stine Grüne ihre Anfänge in der Honiggruppe. Ihr Fazit: „Es ist einfach ein schönes Gefühl und ich bin sehr stolz, dass ich mitmachen darf!“
Vivien Fahrenkrog und Julie Mercedes Biermann stellten anschließend ihre Projektmitarbeit unter dem Titel „Wir halten Hühner“ vor. Die Siebentklässlerinnen zeigten, mit welchen Aspekten der Hühnerhaltung sie sich vor allem befassen. „Wir lernen was Hühner fressen, wie sie leben und was sie alles brauchen“, schilderte Julie Mercedes Biermann ihre Erfahrungen.
Schnell merkten die Zuhörer, dass die Schülerinnen von „Theos Wiese“ mit ihrem ganzen Herzen bei der Sache sind. Alle Hühner haben liebevoll einen Namen (Browni, Alfred, Lotte, Sweety…) erhalten. Den Jugendlichen ist es schnell gelungen, Vertrauen zu dem anfänglich scheuen Federvieh aufzubauen. „Ich kuschele auch gerne mit ihnen, zum Beispiel wenn ich ein Buch lese“, erklärte Julie Mercedes Biermann stolz.
Das Schulprojekt „Theos Wiese“ besteht seit 2014. „Die Schüler sollen hier praktisch und naturnah lernen; vor allem sollen sie an die Natur gebunden werden und lernen, sie Wert zu schätzen“, betonte Projektleiterin und Lehrerin Kristina Jürgensen. Lernplanrelevante Inhalte, wie Mathematik oder Biologie, fallen hierbei nicht einfach weg, sondern werden quasi „nebenbei“ vermittelt, bei der Planung eines Ponyzauns oder bei der Buchführung beim Honigverkauf. „Die Schüler begreifen ganz real, wofür sie bestimmte Dinge im späteren Leben brauchen“, so Jürgensen weiter. Zudem kommen die Jugendlichen bereits früh in Kontakt mit verschiedenen Berufsfeldern wie Tischlern oder Imkern. „Wenn sie mit Hühnern kuscheln oder sich um Ponys kümmern, entstehen ganz besondere Momente, die wir im Klassenzimmer so nicht erzeugen können“, so die Lehrerin. Unterstützung erfahren die Jugendlichen auch von vielen externen Helfern, wie zum Beispiel Wolfgang Boppel, der ehrenamtlich überwiegend im Honigprojekt aktiv ist. Seine neueste Idee: selbst einmal Butter herzustellen. „Wir zeigen so den Schülern ganz praktisch, wie Butter entsteht und wo Lebensmittel überhaupt herkommen“, erklärte Wolfgang Boppel, „und ganz nebenbei haben sie auch noch Chemie, Biologie und Physik!“
Seit Beginn des Schuljahres 2020/21 ist das Projekt „Theos Wiese zum zweijährigen Profilzweig ab der 5. Jahrgangsstufe weiterentwickelt worden. Leiterin Kristina Jürgensen hofft, die Finanzierung vorausgesetzt, später den Profilzweig in einem Wahlpflichtunterricht von der 6. bis zur 10. Klasse weiterführen zu können. Weitere Infos: www.theos-wiese.org.


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