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Reporter Eutin

Bessere Rahmenbedingungen für die Kindertagespflege

Kreis Plön (tg). Im Dezember 2019 wurde das Gesetzgebungsverfahren zur neuen Kita-Reform abgeschlossen. Das Ziel: die Qualität der Einrichtungen verbessern und die Eltern finanziell entlasten. Bedingt durch die Corona-Pandemie kann das Gesetz vollständig erst zum 1. Januar kommenden Jahres in Kraft treten, geplant war der 1. August diesen Jahres. In Folge des neuen Kita-Gesetzes sind auch für die Kindertagespflege im Kreis Plön einige Änderungen geplant. Hierfür muss zunächst die entsprechende Satzung durch den Kreistag angepasst werden. „Uns wurde seitens des Fachdienstes Kindertagespflege in der Kreisverwaltung immer wieder gesagt, dass es keine Verschlechterungen der Rahmenbedingungen für die Tagesmütter und -väter geben wird“, erklärt Anika Engel, 1. Vorsitzende vom Kindertagespflegering für den Kreis Plön, „aber unter dem Strich ist dies leider nicht so.“ Bis zu 1.000 Euro könnten den Tagesmüttern pro Jahr an Einnahmen fehlen. Zusammen mit Brigitte Oberschelp als 2. Vorsitzenden vertritt Anika Engel im Kindertagespflegering seit zehn Jahren aktiv die Interessen von aktuell über 40 Tagesmüttern und –vätern im Kreisgebiet. Trotz der geplanten Erhöhung des Betreuungsatzes für die einzelnen Tageskinder und damit einer Erhöhung der Einnahmen für die Tagesmütter, sehen beide deutliche Verschlechterungen der Rahmenbedingungen, auf vielen Ebenen. Die verringerte Betriebskostenpauschale führt zu einer zunehmenden Steuerbelastung. Urlaub und Krankheit werden nicht mehr fortlaufend bezahlt, sondern sind mit dem Betreuungssatz pauschal abgegolten. „Durch die zunehmenden Dokumentationspflichten erhöht sich für alle insbesondere auch der administrative Aufwand“, schildert Brigitte Oberschelp. Der Kindertagespflegering ist seit Jahresanfang dabei, sich in der Kreisverwaltung und der Politik Gehör zu verschaffen. „Leider mit wenig Erfolg“, betont Anika Engel. Aus diesem Grund organisierte der Kindertagespflegering in der letzten Juniwoche eine Demonstration der Tagesmütter und –väter, vor der Aula des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Hier war der Kreistag zu einer Sitzung zusammengekommen, um u. a. die angepassten Rahmenbedingungen für die Kindertagespflege ab Anfang August zu beschließen. Der lautstarke Aufmarsch der Tagesmütter und Eltern, zusammen mit ihren Kindern, hatte Erfolg. „Die veränderte Satzung wurde zunächst bis Ende Dezember befristet“, erklärt Anika Engel. Bis Jahresende soll die befristete Satzung noch einmal überarbeitete werden. „Das war das Maximale, was wir erreichen konnten; - und wir haben die Zusage aus der Politik, dass wir in diesen Anpassungsprozess eingebunden werden“, ergänzt die Preetzerin. Die ursprünglich geplanten Veränderungen führen vor allem zu Unsicherheiten bei zahlreichen Tagesmüttern im Kreis. „Viele denken daran, ihrer Tätigkeit aufzugeben“, so Anika Engel. Auch Brigitte Oberschelp hat kein Verständnis für die geplanten Änderungen. „Wir haben den Eltern auch während der Corona-Krise jederzeit eine konstante Betreuung gewährleistet; - nicht nur für Kinder, deren Eltern systemrelevant sind.“
Beide sind mit Leib und Seele und aus Überzeugung Tagesmütter. Die flexible und individuelle Betreuung, in kleinen Gruppen, mit fester Bezugsperson und starker Bindung, sind für beide die größten Pluspunkte der Kindertagespflege. Gründe genug, finden sie, um sich weiter für die Interessen und Arbeitsbedingungen der rund 90 Tagesmütter und –väter im Kreisgebiet einzusetzen. Weitere Informationen: www.kindertagespflegering.de.


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