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Reporter Eutin

„Ein wichtiger Bestandteil der Eigensicherung“

Preetz (tg). Beständiges Training sind das A und O, auch in der Hundestaffel der Polizeidirektion Kiel. Diese ist ebenfalls für den Kreis Plön zuständig. Rund ein Dutzend Polizeihunde mit ihren Hundeführern waren deshalb nach Preetz gekommen, in die Feuerwehrtechnische Zentrale am Dänenkamp, um unter realistischen Bedingungen verschieden Einsatzlagen bei Nacht zu üben. Aron, ein holländischer Schäferhund, trainiert an diesem Abend, zusammen mit seinem Hundeführer, die Festsetzung eines Einbrechers. „Das Zubeißen ist immer das letzte Mittel“, betont Polizeihunde-Staffelleiter Helge Hansohm. „Der Täter erhält immer die Chance, von alleine rauszukommen.“ Weil dies hier nicht der Fall ist, hat Aron mittlerweile das Gebäude gestürmt und den Verbrecher, gespielt von einem Beamten, in kurzer Zeit festgesetzt. Der Hauptteil der Diensthundestaffel der Polizeidirektion Kiel, aktuell 15 Hunde mit ihren Hundeführern, ist in der Landeshauptstadt stationiert. Im Kreis Plön sind der Polizeidienststelle in Preetz zwei Hunde zugeordnet und der Dienststelle in Plön einer. „Für uns sind die Schutzhunde ein wichtiges Einsatzmittel, um z. B. an Christi Himmelfahrt gezielt gegen Krawallmacher vorzugehen“, erklärt Michael Martins, Leiter des Plöner Polizeireviers. „Sie sind ein wichtiger Eigensicherungsaspekt für unsere Beamten – gerade in der heutigen Zeit und der zunehmenden Gewalt gegen die Kollegen.“ Im Kreis Plön gehen Polizeihund und Hundeführer immer in Mischbesatzung Streife, d. h. zusammen mit einem weiteren Streifenpolizisten.
Die Ausbildung zum Polizeihund dauert in der Regel elf Wochen und findet in Eutin statt, in der Abteilung Diensthundewesen der Landespolizei. Dort erhalten die Tiere Basiswissen vermittelt, um später im Streifendienst eingesetzt zu werden. Diese Grundausbildung beinhaltet u. a. den Einsatz in Gebäuden, oder die Unterstützung bei (Groß-)Veranstaltungen, z. B. beim Vorgehen gegen Störer. „Die Hunde müssen erst einmal lernen, u. a. sich in Gebäuden zu bewegen, Treppen zu benutzen, mit verschiedenen Böden usw. umzugehen, - sowohl bei Tag als auch bei Nacht“, erklärt Staffelleiter Helge Hansohm. Seit mittlerweile 15 Jahren erfolgt die Ausbildung praxisnah, d. h. am Polizeialltag orientiert. Nach der Grundausbildung sind die Tiere dann ausgebildete und zertifizierte Schutzhunde. Zusammen mit ihrem Hundeführer bilden sie ein taktisches Team. „Hund und Hundeführer sind immer zusammen, ob im Dienst, Tag oder Nacht, und auch zuhause“, so Hansohm. Auch nach seiner „Pensionierung“ bleibt das Tier bei seinem Hundeführer, der sich weiterhin darum kümmert. Nach der Grundausbildung erhält jeder Polizeihund eine individuelle, insgesamt 10 Wochen dauernde Spezialisierung, z. B. im Erkennen von Sprengstoffen, Betäubungs- oder Brandmitteln. Einige Tiere werden zudem als Personen- oder Leichenspürhunde geschult.
Nicht jede Rasse eignet sich hierfür. Besonders gut für den Dienst geeignet, sind deutsche Schäferhunde, holländische Herder-Schäferhunde und belgische Malinois. Nicht jeder Hund hat das Zeug zum ausgebildeten Schutzhund, trotz seiner Rasse. Bereits von der Ausbildung absolviert das Tier eine Sozialisierungsphase bei seinem zukünftigen Hundeführer daheim. „Hier lernen sich beide erst einmal kennen“, so Hunde-Staffelleiter Hansohm. Er weiß aus Erfahrung: „Es kristallisiert sich recht schnell heraus, ob es zwischen den beiden und überhaupt passt.“


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