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Reporter Eutin

Ideen zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung

Plön (los). Wenn Plöner Schüler sich über eine nachhaltige Stadtentwicklung Gedanken machen, kommt Phantastisches dabei heraus. Die Ergebnisse ihrer kreativen Projektarbeiten hat die Klasse von Geografielehrer Tim Barbosa in der „alten Aula“ des Gymnasiums vorgestellt. Dahinter steht die zentrale Frage, wie die Kreisstadt der Zukunft aussehen könnte. Behandelt und jeweils zu dritt bearbeitet wurden insgesamt acht Themen. Eine Bewertung nach festgelegten Kriterien nahmen die Teilnehmer untereinander vor.
Auch wenn nicht alles umsetzbar ist – vorstellbar ist für die Schüler vieles. „Nach den Osterferien haben wir damit begonnen“, erzählt Tim Barbosa, der seine elfte Klasse mit einer Einführung, auf was zu achten ist, auf die Aufgabe eingestimmt hat. „Dann war ich Ansprechpartner für die Besorgung von Sachen“, während die Gruppen sich selbständig mit ihren Arbeiten befassten. Vor allem sei es wichtig gewesen zu schauen, „dass die Abläufe nicht ins Stocken geraten“. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Photovoltaik auf Plöner Dächern, dazu Ladestationen mit Ökostrom, und ein ausgeklügelter Nahverkehr zählen dazu. So müssten nach der Idee von Gruppe 6 auch die Bereiche der Stadt, die von Bussen nicht angefahren werden, für die Plöner erreichbar werden. Deshalb haben die Schüler eine Straßenbahn in das Bild der Fußgängerzone gesetzt. Diese sei im Vergleich zum Elektrobus praktikabler, sagen Mark, Sebastian und Harry. Vor allem wegen der Oberleitungen. Ein Aufladen entfällt, anders als bei Fahrzeugen mit Batterieantrieb. Die Kosten für die Infrastruktur würde jedoch mit 60 Millionen Euro zu Buche schlagen, haben sie herausgefunden. Für die Summe hätte Plön ein Streckennetz von 8,2 Kilometern, für weitere 20 Millionen die benötigten Fahrzeuge, zwei Richtungszüge, die im 10 Minutentakt pendelten sowie Reservebahnen. Angesichts der Kosten stelle sich die Frage, ob für eine solche Einrichtung Fördergelder verfügbar wären, überlegen die Schüler. Die Vorteile für die Mobilität ohne eigenes Auto liegen auf der Hand, denn die Erschließung beinhaltet nach ihrer Idee sowohl Koppelsberg und Stadtheide als auch den Krögen.
Um Fragen der Mobilität hat sich auch Gruppe 4 gekümmert. „Die Abstimmung von Bussen und Zügen ist schlecht“, konstatiert Jarne. Besser durchdachte Fahrpläne könnten Abhilfe schaffen, der Verzicht aufs Auto fiele dann deutlich leichter, so die Logik. Auch der Einsatz von E-Scootern könne sich in Plön lohnen. So würde man auf der Strecke zwischen Schule und (Bus-)Bahnhof bis zu 10 Minuten Zeit sparen. Und auf solche Zeitfenster kommt es mitunter an. „Es würde sich finanziell rentieren, wenn die Preise daran angepasst würden, wie viele Leute die Scooter in einer halben Stunde nutzen.“ Zusätzlich müsste es feste Stationen dafür geben, „wo große Parkplätze und Stromanschlüsse sind“, etwa in der Innenstadt und an der Fegetasche.
Auch die Ampelschaltung sei verbesserungswürdig. Denn der Verkehr würde „durch Gleichschaltungen der Kreuzungen“ in Zeiten hoher Verdichtung besser fließen statt zu stocken. Das würde weniger Stau, kürzere Fahrzeiten und weniger Emissionen bedeuten, zudem würde auf Vorhandenem aufgebaut und keine Flächen neu versiegelt, Stichwort „schonende Ressourcennutzung“.
Einen Gemeinschaftsgarten für Blumen und Gemüse gärtnernde Plöner hat Gruppe 3 ersonnen, auf der Reitbahn, im Schlossgebiet. Die Fläche könnte in Parzellen aufgeteilt werden, so die Idee, in vermietete und öffentliche. Ausgestattet mit Gewächshaus, Sitzecken und Rücken schonenden Hochbeeten könnte sie zu einer Art sozialem Treffpunkt im Grünen werden. Für Energie wäre durch Solarplatten an den Geräteschuppen gesorgt, haben sich Carina, Jette und Frida überlegt. Ihre Vision: Schul- und Kindergartenprojekte und ein aktives Miteinander der gärtnernden Generationen an der frischen Luft.


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