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Reporter Eutin

Prinzenball der Plöner Jecken

Plön/ Wankendorf (los). Hut ab fürs Durchhalten in den Jahren der Corona-Pandemie: Über einen „großartigen Neustart nach all den Entbehrungen“ freut sich die Karnevalsgesellschaft Blau Weiß Plön. Zum ersten Mal seit 2019 konnten die Freunde der Fünften Jahreszeit im Januar wieder beim Prinzenball in Wankendorf durch den Abend schwofen. Mit ihrem traditionellen Show- und Tanzspektakel und vielen Gästen haben die Jecken die Session 2023 eröffnet. Dabei nutzte das närrische Volk die Gelegenheit, ihren bei der Rathauserstürmung am 11. 11. um 11.11 Uhr in Plön offiziell gemachten Generationswechsel mit einer Feuertaufe zu besiegeln: Das Ex-Führungsduo, der jetzige Ehrenpräsident Günther Kempa und Ehrenelferratspräsident Werner Kelbing, gaben das Zepter in die Hände ihrer Nachfolger Karnevalspräsident Jan Fahrenkrug und Barbara Kleinmann.
Der Generationswechsel in der Karnevalsgesellschaft Blau Weiß Plön nach einer Art „pandemischen Versenkung“ in den Jahren der Corona-Beschränkungen hat Schlüters Gasthof am 14. Januar fast zu einem historisch-magischen Karnevalskulturort gekürt, was sich auch in dem kaleidoskopartig-bunten Programm spiegelte. Beide Vorgänger, Ex-Karnevalspräsident Günther Kempa und der frühere Elferratspräsident Werner Kelbing, zeigten sich zufrieden mit dem Turbo-Neustart ihrer Gesellschaft unter der jetzigen Führung von Jan Fahrenkrug und Barbara Kleinmann. Sie ist die erste Elferratspräsidentin in der Geschichte des 1960 gegründeten Vereins, der wie sich in Wankendorf zeigte jetzt zeitgemäß weiblicher und vor allem diverser daherkommen will – zumindest scheint die Travestieshow von Daisy von Butenschön - ehemaliger Karnevalist aus Neumünster - diesen Kurseinschlag zu untermauern. Den plattdeutschen Kontrast setzte die Stolper Biobauern-Marke Matthias Stührwoldt während Barbara Kleinmann in einer kreativen Büttenrede auf Corona, Viren und depressive Verstimmungen zu sprechen kam. Und Two Blon.de ließen es durch Einbindung des Publikums noch mehr krachen.
Beeindruckende Beweglichkeit bewiesen die Kinder- und Juniorengarde beim Garde- und Piratentanz, den sie mit Trainerin Bernadette Bojahr in der Ballettschule Sajak einstudiert haben. Dort hat auch sich auch die Prinzengarde mit Trainerin Alexandra Fey akribisch vorbereitet und die komplexen tänzerischen Choreografien geübt. „Ein Gardetanz mit viel Präzision und tollen akrobatischen Schritten, Riverdance und einer feurigen Samba zum Abschluss des Programms“, schwärmt Barbara Kleinmann, die selbst auf eine Vergangenheit als Plöner Gardemädchen zurückblicken kann.
Das Programm komplettierten die Gastauftritte der befreundeten Gesellschaften RCC Rhenania, die Poggendörper und die Tanzsportgarde aus Kiel. Zudem freute sich Blau Weiß über den Besuch des Neubrandenburger Prinzenpaars vom Karnevalclub KC Tollensia, der Karnevalisten der Nyge-Münster aus Neumünster mit Präsident Marcel Harder sowie der Büsumer Karnevalisten von der Westküste – und damit über einen ausverkauften Saal. „Wir hatten viele neue Gäste und auch die, die wussten was sie für Qualität zu erwarten hatten“, resümiert Barbara Kleinmann, „begeisterte Norddeutsche, die Spaß am Karneval hatten beziehungsweise neu entdeckt haben, viele Stimmen, die auf jeden Fall wiederkommen wollen und Freunde mitbringen wollen.“
Im Rahmen des Prinzenballs proklamierten die Narren ihre neue Tollität, die sie während der Session 2023 bis Aschermittwoch anführen wird. Und so hat ihr Vereinsmitglied Frank Flehmke, der im „richtigen Leben“ als Physio- und Schmerztherapeut wirkt und arbeitet, derzeit die hoheitliche Aufgabe, die Plöner Jecken wo immer sie aufkreuzen als Prinz Frank zu präsentieren, ein Amt, dass Flehmke bereits zum zweiten Mal übernommen hat. An seiner Seite unterstützt ihn Adjutant Rainer Kühl. Und der Terminkalender ist voll: Während der Session pflegen die Karnevalisten zahlreiche Besuche bei befreundeten Gesellschaften und treten zur Unterhaltung alter Menschen mit ihren tanzenden Garden in Seniorenheimen auf. Ihre zahlreichen Sessionsaktivitäten führen sie samt der repräsentativen Prinzengarde an den nächsten Wochen(enden) nach Ascheberg, Dersau und Lütjenburg sowie Kiel, Lübeck und Neumünster. Der Abschluss der Session wird stets (in Wankendorf) mit dem traditionellen Heringsessen am Aschermittwoch gefeiert.


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