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Reporter Eutin

Überschrift: Willkommen im „Offenen Garten“!

Plön (los). Das Wochenende des „offenen Gartens“ am kommenden Wochenende, 18. und 19. Juni rückt die Welt der Botanik und kreative Gestaltung mit Pflanzen wieder in den Mittelpunkt. Zahlreiche Teilnehmer bieten Einblicke in ihre privaten Refugien. Zu ihnen zählt Kathrin Heydemann, die in der Lütjenburger Straße 33 in Plön ein rund 500 Quadratmeter großes Areal mit Gartenräumen auf verschiedenen Ebenen, mit Höhen und Tiefen beackert. Von 11 bis 18 Uhr ist geöffnet. Das Gelände ist nicht barrierefrei.
Bienenfleißig zieht die Hobbygärtnerin Gemüse und Stauden vor, sät und vereinzelt, entnimmt und pflanzt neu, je nachdem, was rund ums Jahr anfällt. „Seit 30 Jahren“, erzählt sie. Und da ein Garten eigentlich nie fertig ist, sondern sich durch seine Bewohner, die Pflanzen, immer in einem lebendigen Prozess der Entwicklung befindet, zudem Klima und Niederschlag diese ständig beeinflussen, präsentiert sich ein so artenreicher Garten wie der von Kathrin und Fritz Heydemanns in jedem Jahr anders.
Es ist ein Garten mit Geschichte, Plöner Geschichte. „Früher wurde hier Kies abgetragen“, erzählt Kathrin Heydemann. Dadurch sei der tiefe Trichter unterhalb eines steil ansteigenden Hangs entstanden. Der grobe Sand war wie heute als Baumaterial begehrt. So sei der Aushub des Kraters zur Unterfütterung der Lütjenburger Straße genutzt worden. „Das war vor rund 200 Jahren.“ Laubbäume sorgen dort für ein dichtes Blätterdach. Doch im Frühling, wenn viel Licht durch das noch kahle Geäst dringt, sprießt hier eine üppig blühende Bärlauchwiese, die für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle ist. Jetzt beginnen die Zwiebelblumen einzuziehen, da das Lichtangebot unter den Baumkronen zu knapp geworden ist. Sie sorgen für Windschutz, so dass alle Gartenbereiche relativ geschützt sind, ebenso die hohen Weißdornhecken rund um die Kräuter und Gemüsebeete, zwischen denen sich duftende Nachtviolen selbständig ausgesamt und entwickelt haben.
Im Gras der kleinen Apfelwiese hat sich Pfennigkraut durchgesetzt und lässt im Juni seine gelben Blüten aufblitzen. Die Pflanze ist genügsam, und darauf kommt es an, wenn der Boden Feuchtigkeit und Nährstoffen schlecht halten kann. „Da der Boden hier kieshaltig und daher sehr leicht ist, müssen wir mit viel Kompost arbeiten“, erklärt Kathrin Heydemann. Und so wird den Mieten viel Platz eingeräumt, um alles organische Material in den Kreislauf zurückführen zu können – Grasschnitt, Heckenschnitt und alles, was aus den Staudenbeeten abfällt. Einen Großteil des jährlichen Gemüsebedarfs kann der Garten nur wegen der Verfügbarkeit von frischem Humus abdecken, denn viele Nutzpflanzen wie Tomaten, Gurken und Kartoffeln haben einen hohen Nährstoffbedarf. Viele Gemüse wie Äpfel, Zwiebel und Kürbisse werden eingelagert. Winterporree und gut abgedeckte Möhren bleiben im Beet und werden bei Bedarf geholt.
Für alle Bereiche strebt Kathrin Heydemann wegen des leichten Bodens einen dichten Bewuchs an, der die Erde beschattet und ihre Austrocknung so verhindert oder verlangsamt. Wuchernde Arten müssten allerdings im Zaum gehalten werden, wenn Nachbarn deren Konkurrenz - im Wortsinn - nicht gewachsen sind. Idealerweise teilen sich gleichstarke Partner die Fläche.
Im Juni präsentiert sich der Garten blütenreich: Fedriger Geißbart, portweinrote Storchschnabelarten, zartrosa Schlangenknöterich tupfen ihre Farbklekse ins satte Grün. Später im Sommer werden Phloxe und Astern übernehmen. Am Haus rankt die historische Duftrose Ghislaine de Féligonde in der Nachbarschaft einer bienenumschwärmten Kletterhortensie über dem Dach empor. Malerische Strukturen erzeugt der Adlerfarn mit duftigen Wedeln. Im Licht-Schattenspiel der Bäume prägt er das Bild des abfallenden Geländes bis zum Waldgarten. Hier hat sich ein wackerer Holunderstrauch bei knappen Lichtverhältnissen über mehrere Meter hochgearbeitet und präsentiert seine cremefarbenen Dolden in luftiger Höhe. Singvögel, die gern die schwarzen Fliederbeeren mögen, werden die Fruchtstände im Herbst anlocken. Doch auch jetzt zeigen sich viele Tiere. Einige Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen und Beobachten ein. dem Garten in die Küche holt.


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