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Reporter Eutin

„Wir sind dabei!“

Klausdorf/ Schwentinental (kud). Susanne Dietz liegt die Sicherheit „ihrer“ Kinder sehr am Herzen. Deshalb beschloss die engagierte Grundschullehrerin vor drei Jahren, mit ihrer damaligen ersten Klasse an einem Schulprojekt der besonderen Art teilzunehmen. „Wir sind dabei“ heißt es. Nach drei Jahren intensivem Verkehrstraining gab es nun die Belohnung für soviel Fleiß: 1000 Euro liegen jetzt in der Klassenkasse.
Ein wenig aufgeregt ist die 4a natürlich, als sie in ihrer Astrid-Lindgren-Schule die Aula betritt und sogleich die Bühne entert. Im Auditorium nehmen die Steppkes aus der Klasse 1 Platz. Sie werden die Tradition des besonderen Unterrichts fortsetzen. Denn auch sie möchten, wenn sie in der vierten Klasse sind, perfekte Verkehrsteilnehmer sein. Die Großen geben gleich einmal eine Probe ihres erlenten Wissens: musikalisch. „Was zieh`ich an?“ ist eigentlich meistens bei Teenagern die Frage vor dem Kleiderschrank. Das perfekt einstudierte Lied der Kinder beweist aber: Diese Frage sollte für jeden wichtig sein, der am Straßenverkehr teilnimmt, denn besonders in der Dunkelheit sind bestimmte Kleidungsfarben nicht oder nur schwer zu erkennen. Gut, dass es da reflektierende gelbe Westen gibt.
„Wir sind dabei“ ist ein Projekt, das die Gruppe Mobilitäts- und Verkehrssicherheitsarbeit in Schulen für Schüler in Schleswig-Holstein konzipiert hat. Mitglieder sind: ADAC, Landesverkehrswacht, Landespolizei, Unfallklasse Nord, Wirtschafts- und Verkehrsministerium, Institut für Qualitätsentwicklung in der Schule (IQSH). Die Lehrer erhalten für ihre teilnehmende Klasse ein „Logbuch“, in dem sie ihre Unterrichtsaktivitäten dokumentieren. Und da kommen, wenn alle Arbeitsmaterialien beachtet werden, einige Seiten zusammen. Theorie und Praxis – diese Bereiche sollen aus den gerade eingeschulten Kindern im Laufe ihrer Grundschulzeit zuverlässige Verkehrsteilnehmer machen. „Den Schulweg sicher meistern“ ist das Ziel. Insgesamt 60 Stunden Arbeit umfasst das Projekt.
Susanne Dietz ist stolz auf ihre Schüler, die für die kleine Feierstunde sogar noch selbstständig einen kleinen Sketch verfasst haben und diesen nun ihren Gästen vorführen. Hans-Jürgen Feldhusen vom ADAC und Helmut Sabottke vom IQSH freuen sich über soviel Engagement und zaubern einen Riesenscheck hervor. . 1000 Euro sollten für eine besondere Aktivität der Klasse zum Abschluss der Grundschulzeit durchaus reichen. Einen besonders guten Rat gibt Hans-Jürgen Feldhusen den Kindern mit auf den Weg: „ Rechnet immer mit der Dummheit der anderen!“-
Derzeit haben sich mehr als 70 Schulklassen in Schleswig-Holstein dem Projekt angeschlossen. „Wir hoffen“, so Feldhusen und Sobottke, „dass viele weitere Klassen diesem Beispiel folgen werden.“ Im Laufe dieser intensiven Lerneinheit absolvieren die Kinder zum Beispiel eine Fußgängerprüfung. Auf dem Weg dorthin lernen sie, Verkehrssituationen richtig einzuschätzen und sich entsprechend angemessen zu verhalten. Die Fahrradprüfung ist in der vierten Klasse an der Reihe, denn nun sind die Kinder in der Lage, sich auch mit dem Rad adäquat in den Straßenverkehr einzufügen. Zwischendurch gibt es viel Training im öffentlichen Raum, aber auch Theorie.
Schulen, die dieses Projekt als besonderen Punkt im kommenden Schuljahr in ihr Unterrichtsprogramm aufnehmen wollen, können sich anmelden unter: www.ADAC-SH.de/Verkehr-undTechnik/Schulwettbewerb-GS.html
Kein Preis ohne Fleiß: Nur Schulklassen, die ihr Logbuch komplett ausgefüllt haben und es rechtzeitig einsenden, können einen Preis gewinnen.


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