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Reporter Eutin

Weltmeisterschaft kein Ersatz für die lange Fußballpause

Bild: D. Freytag

Kreis Plön (dif). Seit einigen Tagen ist sie nun da: Die Pause ohne den geliebten Fußball. Müssen beispielsweise die Anhänger der KSV Holstein in der 2. Bundesliga „nur“ bis Ende Januar auf eine Fortsetzung der Spiele warten, so ist in der Landesliga oder der Verbandsliga die Rückrunde erst für Mitte und Ende März 2023 angedacht. Gerade im Profibereich hat es eine solch lange Zeit ohne Kicken noch nicht gegeben. Grund hier ist natürlich die WM in Katar. Für viele ist dies aber kein gleichwertiger Ersatz. Wollen die Ultras und Fanclubs der KSV Holstein das Turnier eh boykottieren, so werden wohl auch eine große Anzahl der „normalen“ Fußballfans die Spiele nicht schauen. So zumindest eine Umfrage im Holstein-Stadion. Auch wenn viele mit dem augenzwinkernden Zusatz „außer den Deutschlandspielen“ der WM via TV fernbleiben wollen, so steht „mein Verein“ doch immer über der DFB-Auswahl. Wir starten unseren Rückblick 2022 in Sachen Hinrunde durch die Ligen heute mit der KSV Holstein. Vor Saisonbeginn wusste kaum ein Experte, wo man die Störche einordnen soll. Die Abgänge von Spielern wie Gelios oder Neumann waren zwar ärgerlich, sportlich aber zu verschmerzen. Neuzugänge mussten man erst einmal googeln. Die Verpflichtungen hießen Becker, Schulz oder später Wriedt, bzw. der zurückgeholte Arp. Richtige Kracher waren auch mangels Finanzen nicht dabei. Mit Platz acht darf man in Kiel am Ende aber zufrieden sein. Spielzeiten, die mit Platz drei und den Relegationsspielen enden, sind in diesen Zeiten am Mühlenweg nicht zu erwarten. Auf der anderen Seite geriet Holstein auch nie in größere Abstiegsnöte. Bei einem normalen Verlauf bis zum kommenden Sommer hin, kann man sich die Elf von Trainer Marcel Rapp auf einem soliden Mittelfeldplatz vorstellen. Zu den Gewinnern gehören neben Tim Schreiber, der aktuell zur Nummer eins in Kiel aufgestiegen ist, auch Patrick Erras und Steven Skrzybski. Beide wurden zuletzt vom Coach ausdrücklich gelobt. Bei Erras schien das Abenteuer Kiel eigentlich beendet. Der Wechsel des ehemaligen Nürnbergers nach Aue war besiegelt, platzte dann aber doch noch. Gut für den langen Verteidiger und die KSV. Nach den Ausfällen von anfangs Hauke Wahl und Stefan Thesker, später Marco Komenda, wurde er gebraucht und war sofort da. Auch der Ex-Schalker Skrzybski darf sich zu den positiven Erscheinungen zählen. In der Vergangenheit oftmals verletzt, pendelte er stets zwischen Stamm-und-Bankplatz. Nun ist er von Rückschlägen verschont geblieben und scheint an der Förde angekommen zu sein. Seine Einsätze zahlte er mit vielen Toren, zehn an der Zahl, zurück und ist in der Torjägerliste der 2. Bundesliga auf Position zwei zu finden. Auch sein Sturmkollege Otschi Wriedt wird immer wichtiger. Der ehemalige Akteur des FC Bayern und vom VfL Osnabrück profitierte von der Verletzung Benedikt Pichlers und konnte gerade in der Endphase der Liga wichtige Treffer markieren. Mit dem Duo Wriedt/Pichler scheint man in Kiel gut aufgestellt. Wo es Sieger gibt, sind auch Verlierer nicht weit. Mit Alexander Mühling taucht hier überraschend ein Spieler auf, der in der Vergangenheit stets zu den besten Holsteins gehörte. Nun muss er sich hinten anstellen, seine Einsatzminuten sind überschaubar und wenige geworden. Von Technik und Übersicht her gehört der frühere Sandhäuser zu den gehobenen Zweitligaspielern. Kann er dies 2023 wieder abrufen, ist ihm ein Platz in der Stammformation sicher. Aus dieser ist auch Philipp Sander erst einmal herausgefallen. Der Mittelfeldmann fand sich in den letzten Matches oft auf der Bank wieder, kam nur noch zu Kurzeinsätzen. Bei Sander fehlt ein wenig der direkte und schnelle Weg zum Tor. Da wohl keine Neuverpflichtungen an der Förde zu erwarten sind, wird Holstein den Weg durch die Serie 2022/23 mit dem gewohnten Spielermaterial durchziehen. Zeit genug für einige Akteure sich wieder auf die Gewinnerseite zu spielen. Regionalliga Nord: Die KSV Holstein kam gegen BW Lohne erneut nur zu einer Punkteteilung. Nach der frühen Führung durch Moritz Frahm (7.) traf der Lohner Tönnies (47.) zum 1:1-Endstand. Ergo: Erneut nicht „Fleisch nicht Fisch“ für die Jungstörche. Nächsten Sonntag geht es nun -wieder daheim- gegen Atlas Delmenhorst, gegen die man im August mit 1:2 verlor.


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