Tökendorf (ed). Was schenkt man jemandem, der eigentlich schon alles hat? Diese Frage werden sich sicherlich auch die Gäste gestellt haben, die Olaf Schwerdt zur Feier anlässlich seines 70. Geburtstages eingeladen hatte – die Antwort aber gab das Geburtstagskind dann gleich selbst: Er wünschte sich von seinen Geburtstagsgästen Geld, um genau zu sein eine Spende für die Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde. „Was soll man jemandem schenken, der schon alles hat?“ erzählt er, „da kamen meine Frau und ich auf die Idee, dass ich mir Geld wünsche und das Geld dann der KiTa und der Jugendfeuerwehr in der Gemeinde zu schenken.“ Und ganz offensichtlich fanden seine Gäste die Idee ganz ausgezeichnet, denn am Ende der Geburtstagsparty waren stattliche 3.550 Euro im Spendentopf. Diese riesige Summe hat Olaf Schwerdt nun in zwei Hälften geteilt und der Jugendfeuerwehr Dobersdorf sowie der KiTa TöDoLi übergeben und damit große Freude verbreitet – und das nicht zum ersten Mal. Denn Olaf Schwerdt ist in der Gemeinde kein Unbekannter – der Unternehmer lebt seit seinem sechsten Lebensjahr in Tökendorf und hat hier seinen Baggerbetrieb aufgebaut. Wann immer gebaut oder gewerkelt wird oder eine der Einrichtungen Unterstützung braucht, steht er zur Seite – „wir machen das, weil wir es gern machen und es können, das macht uns einfach Freude zu helfen.“
So ist Olaf Schwerdt auch mit der KiTa eng verbunden, wenn hier etwas gebraucht wird, stehen er und sein Sohn gern bereit, um Sand anzufahren oder bei Projekten zu unterstützen. Die kleine KiTa bietet mit einer Krippen- und zwei Elementargruppen 58 Kindern zwischen einem und sechs Jahren liebevolle Begleitung beim Großwerden und ist ein wichtiger Bestandteil des Gemeindelebens. „Herr Schwerdt macht ohnehin schon so viel für uns“, strahlt Jan Gültzow, „und jetzt so eine große Summe zu bekommen, das freut uns ungemein.“ Was die KiTa damit macht, das wird gemeinsam mit den Kindern entschieden – in der KiTa TöDoLi steht Partizipation ganz oben an, da dürfen natürlich die Kinder sagen, was ihnen in ihrer KiTa noch so fehlt. „Das kann ein neues Spielgerät sein, Spielzeugt, das so nicht mal eben im Budget ist, oder auch ein Fest“, vermutet Jan Gültzow, „aber da werden wir uns zusammensetzen und überlegen – das ist so viel Geld, den Betrag kann man splitten und ganz viel damit anfangen.“
Das hat auch die Jugendfeuerwehr Dobersdorf vor – „natürlich wird das Geld in Ausrüstung und Fortbildung investiert“, sagt Jugendfeuerwehrwart Marco Witt, „aber auch in die Sommerfreizeit.“ „Pizza“, kommt eine mahnende Stimme aus dem Hintergrund – die beiden Nachwuchsfeuerwehrfrauen Yara und Jetti erinnern ihren Jugendfeuerwehrwart an das Existenzielle: „Pizza!“ „Ja, und in Pizza“, lacht er, „ein Pizzaabend ist natürlich Pflicht.“ Neun Mädchen und zwölf Jungs zwischen neun und 21 Jahren sind derzeit in der Dobersdorfer
Jugendfeuerwehr – 14tägig wird „Dienst geschoben“. „Knoten, Geräte, aber auch Mr. X durchs ganze Dorf“, erzählt Yara, „und im Sommer dann Löschangriff mit Wasserwand, das macht einfach Spaß.“ Kinder und Jugendliche erleben hier Feuerwehr zum Anfassen, aber auch Teamgeist und was es heitß, Verantwortung zu übernehmen, und haben dabei eine Menge Spaß.
Mit seiner Spende unetrstützt Olaf Schwerdt so zwei Eckpfeiler des Gemeindelebens. Das Schönste aber ist, dass er sich dabei mindestens genauso über die Spende freut wie die Beschenkten selbst, einfach weil er anderen gern eine Freude macht – und aus einem ganz „eigennützigen“ Grund: „Am Ende hätte ich“, schmunzelt er, „mit 150 Präsentkörben dagesessen, das will ja auch keiner.“