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Reporter Eutin

De Albertha dümpelt traurig im „Kiel-Wasser“

Laboe (t). Das Corona-Virus hat auch im beschaulichen Laboe das öffentliche Leben durchgeschüttelt. So musste auch der Verein Ole Schippn Laboe aufgrund der Verfügung des Landes Schleswig-Holstein vom 18. April 2020 die beliebten Viertklässler-Kindertörns mit der De Albertha absagen - es wären die Jubiläumstörns gewesen.
Ende April/Anfang Mai beginnt normalerweise nicht nur die allgemeine Segelsaison im Laboer Hafen, es ist auch die Zeit, auf die sich die Laboer Schulkinder in der letzten Grundschulklasse schon das ganze Jahr über freuen. Seit 20 Jahren ist es gelebte Tradition des Segelvereins Ole Schippn Laboe, den hiesigen Viertklässlern einen dreitägigen Segeltörn ab dem Laboer Hafen anzubieten. Im Idealfall geht es dabei in die dänische Südsee – wetterbedingt kann die Route auch schon mal „nur“ durch den Nord-Ostsee-Kanal führen. Oftmals sind die 10-jährigen Kinder erstmalig getrennt von den Eltern unterwegs, die ihre Sprösslinge dem Skipperteam um Dick Kroes und den erwachsenen und erfahrenen Betreuern von OSL in die Obhut geben. Wenn die „alte Lady“ (129 Jahre) De Albertha mit rund 16 Jungen und Mädchen und acht Betreuern vom Laboer Sofa ablegt und zu unbekannten Ufern strebt, beginnt für die Lütten ein Abenteuer, an das alle zeitlebens gerne zurückdenken werden. Dabei ist und war das Abenteuer für die mitreisenden Schulkinder immer kostenfrei geblieben, so hat es sich der Verein auf die Fahnen geschrieben. Und dass die Kinder dabei Seemannschaft lernen und erfahren dürfen, dass ein loses Mundwerk vielleicht auf den Pausenhof passt, nicht aber zu einer Schiffsbesatzung, wo die Kinder unter Anleitung der Erwachsenen zu vollwertigen Crew-Mitgliedern werden. Schließlich hat jeder hat seine Aufgabe. Und jeder muss sich auf den anderen verlassen können. In den vergangenen 20 Jahren haben in den jeweils zwei bis drei Törns pro Jahr mittlerweile über 660 Jungen und Mädchen an den Albertha-Fahrten teilgenommen, die alle ausnahmslos gesund an Leib und Seele wieder den heimischen Hafen erreichten und an die wartenden Eltern übergeben werden konnten.
In diesem Jahr sollten die Törns eigentlich etwas ganz Besonders sein: Anlässlich des runden Jubiläums liefen die Planungen im OSL-Vorstand auf Hochtouren, um mit der Rückkehr und Einlaufen des diesjährigen zweiten Törns am Sonnabend, 2. Mai eine Feier am Laboer Sofa starten zu lassen. Dazu waren außer den diesjährigen Teilnehmern alle bisher mitgefahrenen Schüler und Betreuer eingeladen. Caterer und Veranstalter wurden kontaktiert und standen in den Startlöchern. Selbst Ministerpräsident Daniel Günther war von der Idee so angetan, dass er spontan die Schirmherrschaft für die diesjährigen Törns und das anschließende Jubiläums-Event übernommen hatte. Wie so viele Veranstaltungen landauf - landab musste das Event aber letztendlich zur Sicherheit aller Beteiligten und deren familiärem Umfeld abgesagt werden. Ob und wie die Törns zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr noch stattfinden können, ist fraglich und nach Einschätzung des Vorstands eher unwahrscheinlich.


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