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Reporter Eutin

Ehrenamt hat auch seine Grenzen

Dietrichsdorf (kud). Eine Ära geht zuende. Das Gießereimuseum in Kiel – Dietrichsdorf schließt seine Pforten. Zum Ende des Jahres übernimmt die Eigentümerin, die Stadt Kiel, das Zepter. Was es dann ab 2020 dort an Erlebnissen geben wird, ist noch geheim.
Kaum zu glauben, nicht einmal für die Ehrenamtlichen, die seit 2007 die alte Industrieanlage lebendig halten: Immer mehr Menschen strömen Richtung Museum. 250 werden es an diesem Nachmittag. So viele wie noch nie in all den Jahren. „Aber warum hören Sie denn jetzt auf?“, fragen immer wieder Besucher aller Altersstufen. Einige der Ehrenamtler reagieren ganz gelassen: „ Weil wir alle die 80 überschreiten, nicht mehr so können wie wir wollen und keinen Nachwuchs mehr finden.“
Den gibt es nicht mehr, weil die Technik inzwischen moderne Wege ersonnen hat, Metall geschmeidig zu machen. Knochenarbeit ist in Zeiten des 3-D-Druckers nicht mehr angesagt, das Gebäude ist kaum beheizbar. An diesem Nachmittag strömen die Menschen ins Museum, als hätten sie bisher nicht gewusst, dass es hier wirklich etwas zu sehen gibt. Mit logistischem Geschick lenken sie ihre Besucher über das Gelände, durch die Gießerei. Der Abend naht. Die Besucher trollen sich in Richtung Zuhause. Ein letztes Mal? Nicht ganz. Noch einmal laden die Ehrenamtler zum Silvester – Bleigießen ein, am Dienstag, 31. Dezember, um 10.30 Uhr. Dann ist aber wirklich Schluss. Von 11 bis 13 Uhr gibt es noch eine kleine Feierlichkeit. Dann packen die alten Handwerker ein.


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