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Reporter Eutin

Holstein vergibt auch zweiten Bundesliga-Matchball

Kreis Plön (dif). Auf der Zielgeraden hat es für die KSV Holstein auf „normalem Weg“ nicht gereicht in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Eine Woche nach dem 2:3 beim Karlsruher SC ging auch das Heimspiel gegen Darmstadt 98 mit dem gleichen Resultat verloren. Dabei sah es-wie vor einer Woche- nach 45 Minuten für die „Blau Weiß Roten“ hervorragend aus. Wieder durch einen Treffer von Janni Serra lag man mit 1:0 in Front. Und es sollte noch mehr in die Kieler Karten spielen. Konkurrent Fürth lag gegen die Düsseldorfer Fortuna nicht nur mit 0:1 im Rückstand, sondern war durch eine rote Karte weiter auch noch personell dezimiert. Doch-Duplizität der Ereignisse aus der Vorwoche-es sollte wieder nur einige Minuten dauern um das Aufstiegsdrama auf den Kopf zu stellen. Top-Torjäger Dursun schockte zweimal die Gastgeber und die Lilien lagen plötzlich mit 2:1 in Führung. Auch im Parallelspiel überschlugen sich die Meldungen. Erst glich die Spielvereinigung zum 1:1 aus, um danach erneut ins Hintertreffen zu geraten. Für Holstein war damit alles wieder im Lot, auch als man sogar noch das 1:3 schlucken musste.
 
Doch 10 Fürther drehten dann das Spiel und siegten noch mit 3:2. Da war auch der letzte KSV-Treffer durch Fin Bartels nur Kosmetik. Abpfiff und pure Enttäuschung am Mühlenweg. Nun muss die Truppe von Ole Werner die eh schon mehr als stressige Spielzeit um zwei weitere Matches erweitern. Gegner in der Relegation wird heute und am kommenden Samstag der 1. FC Köln sein, der sich tags zuvor vier Minuten vor dem Ende in diese Entscheidungsspiele retten konnte. Wo der Druck am Größten ist bleibt abzuwarten. Die Störche gehen nach zwei vergebenen Matchbällen auf jeden Fall mit einer gehörigen Portion Frust ins Rennen.
 

Gewinner und Verlierer der Spielzeit 2020/21: Als Gewinner, soviel ist auch vor den beiden Köln-Spielen schon klar, darf sich der gesamte Verein Holstein Kiel fühlen, der wohl die besten Jahre seiner Vereinsgeschichte gespielt hat. Ob „ganz oben“ der Vorstand um Steffen Schneekloth und Wolfgang Schwenke, ob die sportliche Leitung mit Uwe Stöver und Ole Werner, sowie den Assistenten Patrick Kohlmann und Fabian Boll. Einzelne Spieler herauszuheben ist aber doch möglich. Hauke Wahl, der nicht nur mit seinem Pokal-Tor gegen die Bayern herausragte, sondern seine Abwehr zur besten der 2. Bundesliga machte, war ein Faktor. Das Mittelfeld mit einem Alexander Mühling, der gefühlt jeden Strafstoß nervenstark verwandelte oder dem wohl besten Fußballer im Team, Jae Sung Lee. Natürlich thront ganz oben einer: Fin Bartels. Wer vor der Spielzeit den Ex-Bremer als „zu alt, zu verletzungsanfällig oder nicht mehr zweitligareif“ betitelt hatte, den belehrte der Oldie eines Besseren. Eine „Mega-Serie“ legte der gebürtige Kieler hin. Als Verlierer, ohne eigene Schuld, müssen sich zu allererst die Fans vorkommen. Pokalhalbfinale, Aufstiegskampf zur 1. Bundesliga-alles ohne ihr Beisein. Auch wenn-hoffentlich- ab Sommer wieder Zuschauer dabei sein dürfen, ob man in Kiel so eine tolle Spielzeit noch einmal erleben wird sei mal dahingestellt. Wie so oft bei den diversen TV-Übertragungen stellt man sich auch am Mühlenweg die Frage: „Was wäre hier los, wenn die Bude voll wäre“. Weiter als Verlierer könnten sich auch Leihspieler wie Baku, Lauberbach, Hanslik oder Atanga vorkommen, die unter Ole Werner den Sprung in das Ligateam nicht schafften.
 
Martin Hanslik bewies in Liga drei beim 1. FC Kaiserslautern allerdinge seine Torjägerqualitäten. Ob er in den Norden zurückkommt und es dann höherklassig reicht ist eine andere Frage. Spielpraxis und Selbstvertrauen konnte er allemal sammeln. Im Tor waren die Keeper Ioannis Gelios und Thomas Dähne mal als Sieger, dann wieder Verlierer. Kurioserweise spielten beide eine starke Saison und verloren ihren Stammplatz nicht aus sportlichen Gesichtspunkten. Hier schlug Corona bei beiden Torleuten zu. Man darf gespannt sein, wer sich in der neuen Serie durchsetzen wird.


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